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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 02. Lodernde Leidenschaft
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demselben
    Tag.
    Das
    wäre
    etwas
    unappetitlich,
    findest
    du nicht auch?«
    »Du hast völlig recht, aber meine liebe Frau traut mir alles
    zu,
    auch
    Geschmacklosigkeiten.
    Und
    mir
    ist
    es
    denkbar zuwider,
    erklären
    zu müssen,
    daß
    ich
    über-
    haupt nichts verbrochen habe. Das müßte nun wirklich nicht sein. Ein bißchen Vertrauen könnte nichts schaden.«
    James seufzte. »Tony, mein Junge, du hast noch sehr viel zu lernen, was frisch gebackene Ehefrauen betrifft.«
    »Du hattest wohl schon eine, daß du ein solcher Experte bist?« höhnte Anthony.
    »Das
    nun
    nicht
    gerade«,
    erwiderte
    James
    gelassen.
    »Aber der gesunde Menschenverstand sagt doch jedem, daß dies für eine Frau eine sehr schwierige Zeit ist. Sie ist noch verdammt unsicher und nervös, fühlt sich in ihrer neuen Rolle noch nicht ganz wohl. Vertrauen? Ha! Die ersten
    Eindrücke
    sind
    viel
    wichtiger,
    als
    du
    glaubst.
    Leuchtet dir das ein?«
    »Ich sehe nur, daß du keine Ahnung hast, wovon du redest. Wann hast du zuletzt auch nur den Ellbogen einer
    Dame
    gestreift?
    Captain
    Hawkes
    Geschmack
    geht
    doch in eine völlig andere Richtung.«
    »Nicht ganz, mein Junge. Gewiß, das Piratenleben hat den Nachteil, daß man in der Auswahl gewisser Etablissements nicht allzu wählerisch sein darf. Und es ist schwer,
    alte
    Gewohnheiten
    wieder
    abzulegen.
    Aber
    mein Geschmack unterscheidet sich im Grunde nicht von deinem. Ob nun Herzogin oder Hure - sie muß n u r hübsch und willig sein. Und so lange ist es nun auch wieder nicht her, als daß ich die Eigenheiten der Herzogin vergessen hätte. Außerdem sind sie i n einer Hinsicht alle gleich, mein Junge - die Eifersucht macht sie zänkisch und unausstehlich.«
    »Eifersucht?« murmelte Anthony verdutzt.
    »Herrgott,
    Mann,
    darin
    besteht
    doch
    das
    Problem,
    oder?«
    »Daran habe ich nicht gedacht - aber jetzt, wo du's sagst. . . Ja, es könnte sein, daß sie deshalb so unvernünftig ist. Sie ist so wütend, daß sie nicht einmal darüber sprechen will.«
    »Knighton
    hatte
    also
    recht.«
    James
    lachte
    schallend.
    »Was ist nur aus deiner Finesse geworden? Du hast doch weiß Gott genügend Erfahrung in solchen Dingen, um zu wissen, wie m a n . . . «
    »Hört, hört!« fiel Anthony ihm verärgert ins Wort.
    »Hier spricht derselbe Mann, der erst vor wenigen Tagen einen
    ordentlichen
    Tritt
    vors
    Schienbein
    einstecken
    mußte. Was ist nur aus Hawkes Finesse geworden. . . «
    »Halt die Klappe, Tony«, knurrte James. »Wenn du diesen Namen weiter so herumposaunst, ende ich noch am Galgen. Hawke ist tot. Vergiß das bitte nicht.«
    Anthonys Laune besserte sich etwas, als er die finstere Miene seines Bruders sah. »Beruhige dich, alter Junge.
    Diese Burschen hier haben doch von Tuten und Blasen keine Ahnung. Aber ich werd's mir merken. Nachdem du Hawke
    offenbar abgemurkst
    hast, sollten wir
    ihn
    wirklich in Frieden ruhen lassen. Aber du hattest es mir nie erzählt. Und was ist aus deinen anderen Piraten geworden?«
    »Manche
    sind
    ihre
    eigenen
    Wege
    gegangen.
    Andere
    haben wieder auf der ›Maiden Anne‹ angeheuert, obwohl sie jetzt unter neuer Flagge segelt. Sie warten sehnsüchtig darauf, daß die Reise losgeht.«
    »Und wann wird das sein, wenn ich fragen darf?«
    »Beruhige dich, alter Junge«, warf James ihm seine eigenen Worte an den Kopf. »Es macht mir soviel Spaß zu-zusehen, wie du dein Leben versaust, daß ich vorläufig noch nicht den Anker lichten kann.«
    Kapitel 30
    Es war fünf Uhr nachmittags, als George Amherst den beiden
    Malory-Brüdern
    vor
    der
    Sandsteinfassade
    des
    Hauses auf dem Piccadilly aus der Kutsche half. Sie waren wirklich auf seine Hilfe angewiesen. George lächelte; er schmunzelte die ganze Zeit, seit er im Klub auf die beiden Herren gestoßen war und vermittelnd in das tumult-artige
    Geschehen
    eingegriffen
    hatte.
    Er
    mußte
    einfach
    grinsen, ob er wollte oder nicht. Noch nie hatte er Anthony so total betrunken erlebt. Und was James betraf, so war es äußerst komisch zu sehen, wie dieser normalerweise so schüchterne Malory sich über den Zustand seines Bruders fast totlachte, obwohl er selbst alles andere als nüchtern war.
    »Das wird ihr gar nicht gefallen«, sagte James, während er einen Arm um Anthonys Schultern schlang, wodurch beide fast das Gleichgewicht verloren.
    »Wem?« fragte Anthony herausfordernd.
    »Deiner Frau.«
    »Frau?«
    George stützte Anthony hastig, als die Brüder taumelten, und steuerte mit ihnen auf die

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