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Maltas Geheimnis

Titel: Maltas Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Lebeck
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unnötig Zeit verplemperten, die ihnen dann bei ihren Klettertouren fehlen würde. Sie waren erst zehn Tage auf Malta und Alisha hatte die Schnauze bereits gestrichen voll. Dass es mit dieser Klettermacke schlimm werden würde, das hatte sie schon vor Beginn der Reise geahnt. Dass sie mit Julia nicht allzu gut auskommen würde, war ihr auch klar gewesen. Aber dass beides so ätzend werden konnte, darauf war sie nicht gefasst gewesen. Auch Axel war ihr keine große Hilfe. Er schien das alles nicht so zu sehen. Dass sie unter der Situation litt, merke er gar nicht. Sie nahm sich vor, noch zwei bis drei Tage zu warten, um dann eine Entscheidung zu fällen, obwohl sie jetzt schon wusste, wie diese ausfallen würde.
    »Du gönnst mir den Spaß nur nicht«, blubberte Axel auf die Bitte Alishas, sie tagsüber nicht immer alleine zu lassen. »Komm doch einfach mit. Du kannst doch klettern wie eine Katze - und wir benutzen doch immer eine Absicherung.«
    »Wie denn?«, wollte sie nun wissen. »Ihr dürft doch keine Sicherungshaken in die Steilwände schlagen. Das ist nach deinen eigenen Worten an Küsten und Klippen grundsätzlich verboten?«
    »Das stimmt schon, aber ohne Sicherungshaken wäre es glatter Selbstmord. Wir schlagen die Haken so ein, dass man es später nicht mehr sehen kann.«
    »Damit macht ihr aber die Natur kaputt.«
    »Ach was! Die paar Haken…«, verteidigte Axel sich lasch.
    »Wenn das jeder macht, werden die Klippen in einigen Jahren porös wie Lavagestein sein und ins Meer stürzen.«
    »Dann müsste es zig-tausend Kletterer wie uns geben und das ist schlicht unmöglich. Aber ich verspreche’ dir, dass ich nur noch Morgen und vielleicht Übermorgen größere Touren mit Jens machen werde, und dann erkunden wir beide die Insel oder besuchen deine Gasteltern von damals.«
    Als er sie bei diesen Worten in den Arm nahm, war sie das erste Mal seit Tagen wieder etwas zuversichtlicher was den restlichen Urlaub betraf.

- 3 -
    Am nächsten Tag war Axel schon weg, als sie aufwachte. Er hatte ihr am Abend zuvor noch gesagt, dass Jens und er sehr zeitig aufstehen würden, um zu ihrer Klettertour aufzubrechen. Sorgfältig hatte er seinen Rucksack gepackt. Sie hatte gesehen, wie er mindestens zwei Dutzend Sicherungshaken, einen Fäustling, ein Kunststoffseil, etliche Karabinerhaken und einen Satz Sicherungsgurte zum Umschnallen darin verstaut hatte.
    Ein Blick aus dem kleinen Zimmerfenster ließ sie erschaudern. Das Wetter war im Laufe der Nacht umgeschlagen. Schnell zogen dunkle Wolken am Himmel vorbei. Wolken die Regen bringen konnten - und dann konnte die Felsenkletterei besonders gefährlich werden - tödlich gefährlich.
    Der Tag wurde elend lang für Alisha. Julia bekam sie den ganzen Tag nicht zu Gesicht. Sie erfuhr am späten Nachmittag von Hotelangestellten, dass sie erst sehr spät aufgestanden und danach in die Stadt gegangen sei. Ihr war das nur Recht.
    Sie saß schon beim Abendbrot, als zuerst Julia und kurze Zeit später Axel und Jens eintrafen. Ein Stein fiel ihr vom Herzen. Sie hatte sich im Laufe des Tages immer wieder ausgemalt, wie Axel den Halt verlor und aus einer aberwitzigen Höhe ins Meer stürzte und sie ihn nie wieder sehen würde. Auch wenn er jetzt cool rüberkommen wollte, merkte man ihm seine Aufregung an.
    » Erzähl schon«, forderte sie ihn auf, »wo wart ihr und wie war’s?«
    »Wie wird’s schon gewesen sein«, fiel Julia maulend ein. »Wie immer und jedes Mal: Toll, geil, irre, ultimativ!«
    »Nee, es war schon echt was anderes!« Jens schüttelte bedeutungsschwer den Kopf, »Aber lass uns erst nach dem Abendessen darüber reden. Ich hab’ einen Bärenhunger.«
    Alisha bemerkte die verschwörerischen Blicke, die die Beiden austauschten. Jetzt wurde Alisha doch neugierig und konnte sich kaum mehr zurückhalten. Unkonzentriert gaben sie an diesem Abend ihre Vorstellung und saßen kurze Zeit später in Jens und Julias Zimmer.
    »Also! Ich glaube, wir haben wirklich etwas sehr Ungewöhnliches entdeckt. Was ich jetzt erzähle, sollte unbedingt unter uns bleiben«, begann Axel ein wenig atemlos. Alisha und Julia setzten sich auf das große Bett, Jens lümmelte sich auf die Fensterbank. »Wir hatten uns für heute vorgenommen, an den Dingli-Klippen zu klettern. Dazu sind wir mit dem Bus bis nach Rabat gefahren. Wir wollten eigentlich mit ´nem anderen Bus weiter, aber der fuhr bei dem Sauwetter nicht. Also sind wir weit über eine Stunde bis zu den Klippen marschiert. Eine Wahnsinns

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