Mamas Gluecksbuch
Hause, und es gibt Kinder, die drängt es sichtbar nach einem Schritt in die nächstgrößere Dimension, den Kindergarten. Vielleicht verbringt Luisa den Tag am liebsten bis zum Mittag im Kindergarten und spielt gerne am Nachmittag zu Hause, und das passt sehr gut in Papas oder Mamas Arbeitsplan. Oder auch ganz anders – wie es am besten funktioniert. Und das wissen nur Luisa und ihre Familie selbst.
Es gibt tausend und mehr Lösungen für die Kindergartenfrage – manchmal kann es auch ganz ohne Kindergarten gehen –, das Einzige, was es wirklich nicht gibt, sind allgemeingültige Aussagen anderer darüber, was für dein Kind das Richtige ist.
Brisantes Thema: Mutter und Beruf
Das Thema »arbeitende Mütter« ist ein riskantes Minenfeld, durch das man sich nur auf Zehenspitzen bewegen darf. Mit lebhaften Diskussionen muss man auf jeden Fall rechnen. Die einen meinen, es schade einem Kind, wenn es seine Mutter nicht stets um sich hat. (Unerwähnt bleibt hier übrigens der Vater.) Die Mutter bekäme ihrerseits von ihrem Kind und seiner Entwicklung nichts mit. »Wozu hat sie es dann bekommen?«, lautet die Frage hier gerne. Sie wird selten selbst gefragt (logisch, ist ja auch immer bei der Arbeit). Die Antwort darauf lautet: Sie hat ihr Kind bekommen, weil es wunderschön ist, mit ihm zu leben, auch wenn sie arbeitet.
Kinder und Arbeit schließen sich nicht aus. Oft geht es gar nicht anders. Obwohl viele Mütter gerne mehr Zeit mit ihrem Kind verbringen würden, ist es für die meisten finanziell nicht machbar. Alleinerziehende können in der Regel nicht einmal davon träumen.
Berufstätig zu sein beinhaltet, trotzdem den Alltag mit Kindern zu meistern, gemeinsame Nachmittage zu verbringen, lange Wochenenden und sonnige Familienreisen. Oft ist die Mutter ausgeglichener – für die Kinder das Wichtigste –, wenn sie ihre Berufstätigkeit nicht aufgibt. Ob und wie eine Frau und ihre Familie alles unter einen Hut bekommen, ist ihre eigene Entscheidung, vor der wir generell sagen sollten: »Alle Achtung! Toll, wie die das gemeinsam schaffen!«
Manche schließen nun daraus, alle Mütter müssten so schnell wie möglich wieder arbeiten. Die Schwerpunkte jeder Familie sind aber unterschiedlich. Es gibt Eltern, für die hat das Zuhausebleiben mit ihren Kindern Priorität –, und genau so ist es dann auch, und es ist gut. Ob wir uns für einen Beruf entscheiden oder für das Zu Hausebleiben mit Kind – die Priorität des einen stellt die des anderen nicht infrage.
In einem Artikel beschreibt Familienministerin Kristina Schröder anschaulich, wie ihre eigene Erfahrung als öffentliche Person mit den Urteilen anderer war: Erst haben sich alle wütend darüber aufgeregt, dass eine Frau ohne Kinder diesen Posten übernimmt. Nach der Geburt ihrer Tochter wurde sie beim Einstieg zurück in den Beruf wiederum heftig als »Rabenmutter« beschimpft. Sie selbst hat sich nach eigenen Worten davon nicht weiter irritieren lassen.
Eltern sollen sich bei ihrer Entscheidung niemals unter Druck gesetzt fühlen. Das Zuhausebleiben mit Kind ist gleichwertig mit jeder anderen Berufstätigkeit. Anspruchsvoll und wichtig ist es auch. Es sollte dementsprechend gleichermaßen
gewürdigt und gerne blendend bezahlt sowie angemessen rentenversichert werden. Das Erziehen von Kindern als verantwortungsvolle und herausfordernde Tätigkeit sollte als wichtiger positiver Punkt in den Lebenslauf integriert werden können. Bis es einmal so weit sein sollte, dürfen wir noch viele Arbeitgeber, Chefinnen und Politiker davon überzeugen.
Unsere Wünsche, Bedürfnisse, Notwendigkeiten (und die der ganzen Familie) sind entscheidend für den Lebensweg, der schließlich funktioniert. Und jetzt mal staunen: Vielleicht wird es sogar ein Mittelweg! Denn oft müssen wir einen Kompromiss finden, abwägen, was das Beste ist. Wenn die eigenen Bedürfnisse ohne schlechtes Gewissen umgesetzt werden, ist das nicht nur sinnvoll, sondern auch liebevoll und familiär. Keine Sorge, perfekt wird es sowieso nicht.
Heute schon »gebondet«?
Die Forschung kann inzwischen wissenschaftlich belegen, dass »Bonding«, das intensive Beziehungsgefühl zwischen Mutter und Kind, lebensnotwendig ist für die zukünftige Beziehung. Nun ja, wir haben auch ohne diese Ansage viel mit unseren Kindern gekuschelt, aber gut, diese Sparte möchte eben auch etwas dazu verkünden … Besonders betont wird, wie entscheidend es sei, viel Zeit mit dem Neugeborenen zu verbringen, um eine gute
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