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Man tut, was man kann (German Edition)

Man tut, was man kann (German Edition)

Titel: Man tut, was man kann (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Rath
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gefragt. Er wollte nicht, dass Sie denken, er wäre nur um seiner Karriere willen mit Ihrer Tochter zusammen.»
    Görges’ Augenbraue klebt unvermindert in der oberen Hälfte seiner Stirn. Er sieht aus, als trüge er ein unsichtbares Monokel. «Und was haben Sie ihm geraten?»
    «Ich habe ihm gesagt, um Ihnen zu beweisen, dass ihm nur an Ihrer Tochter gelegen wäre und nicht an seiner Karriere, müsste er schlicht die Firma wechseln.»
    Görges’ Augenbraue scheint jetzt festgetackert. «Und?»
    «Ich habe ihm geholfen, einen neuen Job zu finden, und jetzt will er die Kündigung einreichen.»
    Langsam sinkt Görges’ Augenbraue in ihre Normalposition. Ich bin gespannt, was jetzt kommt.
    «Ein ziemlich entschlossenes und überzeugendes Vorgehen von Herrn Engelkes», lächelt Görges und zupft an seinem Ohrläppchen, was er immer tut, wenn er scharf nachdenkt.
    Ich nicke.
    «Könnte natürlich auch ein Trick sein, um mich zu beeindrucken und sich als Vorstandsassistent zu empfehlen.»
    «Glauben Sie das?», frage ich und bin angetan von so viel Misstrauen.
    «Was glauben Sie?», erwidert Görges.
    «Ich glaube, Engelkes ist es ernst mit Ihrer Tochter, und er will Sie um jeden Preis davon überzeugen.»
    «Warum?», fragt Görges und fingert nach einem Zigarillo.
    Ich zucke etwas lustlos mit den Schultern. «Ich vermute, er möchte, dass Sie ihn akzeptieren.»
    «Ich will ihn nicht heiraten. Er muss meiner Tochter gefallen, nicht mir.» Görges zündet sein Zigarillo an.
    Ich unterdrücke ein Grinsen. «Ich glaube, Engelkes ist …»
    «… ein Weichei?», fragt Görges ganz selbstverständlich und bläst den Rauch an die Decke.
    «Ja, so könnte man es ausdrücken», erwidere ich und nicke nachdrücklich.
    «Schade», sagt Görges. «Was schlagen Sie vor?»
    «Das müssen Sie entscheiden. Ich kann die Kündigung rückgängig machen. Ich kann mich um Engelkes kümmern. Vielleicht möchten Sie ihn aber auch selbst unter Ihre Fittiche nehmen. Das liegt ganz bei Ihnen.»
    Görges zupft an seinem Ohrläppchen, dann schüttelt er den Kopf. «Nein», sagt er dann entschlossen, «wir akzeptieren seine Kündigung, lassen Sie ihn gehen. Wenn er meine Tochter dann immer noch heiraten will, sehen wir weiter.»
    Ich nicke. Gute Strategie.
    Görges reicht mir die Hand. «Dieses Gespräch bleibt bitte unter uns.»
    Ich nicke nochmal.
    Auf dem Weg in mein Büro begegne ich Schamski, er ist allerbester Laune.
    «Gibt’s Neuigkeiten?»
    «Ja, aber wir reden morgen. Ich bin spät dran.»
    «Gut», sagt Schamski, «ich muss auch los. Mein Fahrer wartet.»
    Ich halte inne. «Dein Fahrer?»
    «Ja, einer meiner Praktikanten fährt mich ab jetzt. Die stehen doch sonst sowieso nur blöd in der Gegend rum. Willst du auch einen haben?»
    So weit kommt’s noch. Der Vertriebschef stellt einen Praktikanten ab, um den Personalchef durch die Gegend kutschieren zu lassen, weil dieser seinen Lappen versoffen hat. Ich kann mir lebhaft vorstellen, wie man sich hinter meinem Rücken das Maul zerreißen würde.
    Eine schlechte Idee ist es trotzdem nicht, sich einen Fahrer anzuschaffen, denke ich auf dem Weg durch die Gänge, denn die Taxikosten sind nicht unerheblich, außerdem werde ich ständig in surreale Gespräche verwickelt, so wie eben, als ich vom Park in die Firma fuhr.
    «Welche Route soll ich nehmen?», fragte der Fahrer.
    «Ist mir egal», erwiderte ich.
    «Durch die Stadt ist es am kürzesten.»
    «Dann fahren Sie eben durch die Stadt.»
    «Da ist aber um diese Zeit Stau.»
    «Aha. Dann nehmen Sie doch einfach eine andere Route.»
    «Die ist dann aber etwas länger.»
    «Ist mir klar, aber ich dachte, wir wollten den Stau in der Stadt umfahren.»
    «Das liegt bei Ihnen. Wenn Sie wollen, dann fahren wir durch die Stadt.»
    «Aber ich denke, da ist Stau.»
    «Sie sind der Gast. Wenn Sie sagen, dass ich durch die Stadt fahren soll, dann mach ich das.»
    «Gut, dann fahren Sie bitte durch die Stadt.»
    «Da ist aber um diese Zeit …»
    «… Stau, ich weiß. Aber die andere Route ist ja länger.»
    «Stimmt. Aber in der Stadt ist Stau, ich sag Ihnen das nur gleich.»
    Als ich bei Frau Hoffmann reinschaue, befindet die sich bereits im Aufbruch, will jedoch ihren Mantel sofort wieder an die Garderobe hängen, als sie mich sieht. Ich winke ab. «Es geht ganz schnell, Frau Hoffmann. Hat Herr Engelkes was für mich abgegeben?»
    «Ja, seine Kündigung.»
    «Sehr gut. Und könnten Sie mir bitte einen Fahrer besorgen? Am besten so einen

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