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Managementwissen (TaschenGuide)

Managementwissen (TaschenGuide)

Titel: Managementwissen (TaschenGuide) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Nöllke , Wolfgang Mentzel
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Gebäudekosten wie Miete oder die Kosten einer Maschine fixe Kosten, Fertigungslöhne oder Fertigungsmaterial hingegen variable Kosten.
    Aus der Art der weiteren Verrechnung ergibt sich die Unterscheidung von Einzel- und Gemeinkosten. Einzelkosten (direkte Kosten) können dem Erzeugnis (Kostenträger) unmittelbar zugerechnet werden. Alle Kosten hingegen, die keinem Erzeugnis direkt zugerechnet werden können, bezeichnet man als Gemeinkosten (indirekte Kosten).
    Beispiel
    Lohn und Materialkosten in der Fertigung sind typische Einzelkosten: Um Produkt X herzustellen, wird ein gewisses Pensum an Arbeitsstunden sowie ein bestimmter Materialbedarf benötigt. Hingegen sind Kosten für das Intranet die Gehälter der Telefonistin oder des Netzwerkbetreuers typische Gemeinkosten, wie auch die Abschreibungen, Energiekosten, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie Steuern.
    Die Gemeinkosten müssen anteilsmäßig auf die einzelnen Kostenträger verrechnet werden. Die Grundlage dazu bildet die Kostenstellenrechnung.
Verteilt Kosten: Kostenstellenrechnung
    In der Kostenstellenrechnung werden die nach Kostenarten gegliederten Gemeinkosten auf die Kostenstellen verteilt, in denen sie angefallen sind.
    Wichtig
    Kostenstellen sind abgegrenzte Verantwortungsbereiche, für die Kosten gesondert ermittelt werden, um sie anschließend verursachungsgerecht mit Hilfe geeigneter Schlüsselgrößen den Kostenträgern zuzurechnen.
    Neben der genaueren Zurechnung der Gemeinkosten auf die Kostenträger hat die Kostenstellenrechnung auch die Aufgabe zu kontrollieren, ob die einzelnen Kostenstellenbereiche wirtschaftlich arbeiten.
    Außerdem werden in der Kostenstellenrechnung die sog. innerbetrieblichen Leistungen verrechnet. Innerbetriebliche Leistungen sind betriebliche Leistungen, die im Gegensatz zu den für den Absatz bestimmten Fertigerzeugnissen für den eigenen Betrieb bestimmt sind.
    Beispiel
    Selbst erstellte Anlagen oder Werkzeuge, Transportleistungen, eigene Stromerzeugung, aber auch die Leistungen der Verwaltungs- und Vertriebsabteilung zählen zu den innerbetrieblichen Leistungen.
    Die Durchführung der Kostenstellenrechnung geschieht zumeist mit Hilfe eines Betriebsabrechnungsbogens (BAB). Der BAB ist ein Kostenverteilungsblatt, das in der Vertikalen die Kostenarten und in der Horizontalen die Kostenstellen enthält. Man unterscheidet Haupt- und Hilfskostenstellen. Hauptkostenstellen rechnen den Fertigungsprozess für Haupterzeugnisse ab und können unmittelbar den Kostenträgern zugerechnet werden. Hilfskostenstellen dienen nur mittelbar der Gütererzeugung; sie erbringen Leistungen für andere Kostenstellen (z. B. innerbetriebliche Leistungen wie die Personalabteilung), deren Kosten auf die Hauptkostenstellen umgelegt werden müssen.
Mit der Kostenträgerrechnung wird kalkuliert
    Den Abschluss der gesamten Kostenrechnung bildet die Kostenträgerrechnung – entweder in Form einer Kalkulation (Kostenträgerstückrechnung) oder in Form der Kostenträgerzeitrechnung (siehe nächstes Kapitel).
    Wichtig
    Kostenträger sind die selbstständigen Endprodukte, d. h. diejenigen Leistungseinheiten, denen die Kosten verursachungsgemäß zugerechnet werden.
    In der Kostenträgerstückrechnung oder Kalkulation werden die Kosten für eine Leistungseinheit oder Leistungsgruppeermittelt. Dabei werden die Einzelkosten direkt und die Gemeinkosten indirekt mit Hilfe der in der Kostenstellenrechnung gewonnenen Gemeinkostenzuschläge verrechnet. Je nachdem, wie die Kostenverrechnung auf die Kostenträger erfolgen soll, kann man zwischen Divisions- und Zuschlagskalkulation wählen.
Bei der Divisionskalkulation in ihrer einfachsten Form werden die gesamten Kosten eines Abrechnungszeitraums durch die Anzahl der in diesem Zeitraum hergestellten Produkte dividiert, um die Kosten je Stück zu erhalten. Dieses Verfahren ist nur für Einproduktbetriebe und unter bestimmten Voraussetzungen sinnvoll und daher praktisch sehr begrenzt. In einer zweistufigen Form wird zumindest noch zwischen Herstellkosten auf der einen und Verwaltungs- und Vertriebskosten auf der anderen Seite unterschieden.
Bei der Zuschlagskalkulation erfolgt hingegen eine scharfe Trennung in Einzel- und Gemeinkosten; Erstere werden den Kostenträgern direkt zugerechnet, Letztere werden anteilmäßig mit Hilfe von Schlüsseln und Zuschlagssätzen verteilt.
    Wichtig
    In der Praxis dominiert die sog. differenzierte Zuschlagskalkulation, bei der die Gemeinkosten gruppenweise zusammengefasst und

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