Mandys Verlangen
genug, den Rest zu planen und auszubauen.«
Die verrückte Katie trat aus dem Haus, wie immer ausgerüstet mit ihrem Gewehr und seltsam gekleidet, den Hund neben sich. Als sie die Besucher erkannte, ließ sie das Schießeisen sinken und kam mit einem strahlenden Lächeln auf Mandy zu.
»Miss Jonas, wie schön, Sie zu sehen.«
»Wir wollen die Räume ausmessen«, erklärte Nick, während er den Picknickkorb vom Rücksitz hob. »Wenn Sie wollen, können Sie sich für den Rest des Tages freinehmen. Wir werden sicherlich eine Weile bleiben.«
Katie warf ihm einen undefinierbaren Blick zu, schwieg aber. Offensichtlich konnte sich die Alte noch immer nicht mit dem Gedanken anfreunden, dass ein »Städter« hier einziehen wollte. Aber sie hatte wenigstens Nicks Bitte zugestimmt, während seiner Abwesenheit weiterhin auf die Farm aufzupassen. Also schien sich Katies Abneigung in Grenzen zu halten.
Louis Carters anfängliche Zurückhaltung hatte sich dagegen in Sympathie gewandelt, seit Nick ihm das Angebot gemacht hatte, den Pachtvertrag für die Weiden um zehn Jahre zu verlängern. Von dieser Seite hatte Nicholas also keine Probleme zu erwarten.
Im Wohnzimmer roch es nach Katies süßlichem Pfeifentabak, den sie in großen Mengen rauchte. Mandy schob die Fenster auf, um den Sonnenschein und die frische Landluft hereinzulassen.
»Was meinst du?« Nick beschrieb mit den Händen einen Kreis. »Was soll ich mit diesem Zimmer anstellen? Welche Farben und welche Möbel würden hierherpassen?«
Mandolyn blickte sich um. Ihre Blicke wanderten langsam durch den Raum, während sich in ihrem Kopf ganz allmählich ein Bild formte. Keine fünf Minuten später befand sie sich, ausgerüstet mit Notizblock, Bleistift und Maßband auf einer Wanderung durchs Haus.
Nicholas ließ sie gewähren, machte sich jedoch eifrig Notizen zu den Vorschlägen, die Mandy ihm unterbreitete. Irgendwann, sie hatten sich inzwischen ins Obergeschoss hinaufgearbeitet, ließ sie das Maßband sinken und sah ihn misstrauisch an.
»Sag mal, hast eigentlich überhaupt keine eigenen Ideen?« Sie schüttelte ungläubig den Kopf. »Immerhin willst du hier eines Tages leben. Also muss es dir gefallen, nicht mir.«
»Wenn es dir gefällt, gefällt es mir auch«, behauptete Nicholas überzeugt. Die Ernsthaftigkeit, mit der er sprach, verwirrte Mandy.
»Wieso mir? Ich habe das Haus schließlich nicht gekauft!«
Darauf erwiderte Nick nichts. Er maß Mandy nur mit einem seltsamen Blick, den sie nicht deuten konnte, und ging dann wortlos ins Nebenzimmer hinüber. Gleich darauf hörte Mandy ihn dort irgendwelche Möbel, die Larry zurückgelassen hatte, in den Flur schieben.
Hinter den Wirtschaftsgebäuden befand sich eine romantische Wiese mit uralten Espen und Buchen, in deren Schatten sich Mandy und Nicholas niederließen und die Leckereien genossen, die Nicholas in einem Delikatessenladen in Denver erstanden hatte.
»Schön ist es hier«, stellte Mandy mit einem wohligen Seufzer fest. Sie ließ sich rückwärts ins Gras fallen und sah einer schneeweißen Wolke nach, die langsam am Himmel dahinsegelte und dabei immer wieder ihre Form veränderte. Der Wein machte Mandy ein kleines bisschen schwindelig, obwohl sie nur ein Glas getrunken hatte, und sie schloss die Augen für einen Moment. Das Gras neben ihr raschelte leise, als Nicholas sich bewegte.
»Schön, sehr schön«, hörte sie seine Stimme dicht an ihrem Ohr. Sein warmer Atem kitzelte die empfindliche Haut an ihrem Hals. Sie riss die Augen auf, sah sein Gesicht dicht vor ihrem und hob die Hände, um ihn von sich zu schieben. Aber stattdessen umschlangen ihre Arme seinen Nacken, und sie zog ihn zu sich herab.
Ich muss verrückt sein , dachte Mandy benommen, als sich ihre und Nicholas’ Lippen trafen. Das hier darf nicht passieren. Nicht schon wieder! Aber es ist schön, und ich bin verrückt nach ihm – nach seinem Körper. Ich sehne mich danach, dass er mich überall anfasst, mich streichelt und mich vor Lust zum Schreien bringt.
Mach mich heiß, Nick, mach mich so heiß wie noch nie in meinem Leben!
Das waren so ungefähr die letzten Gedanken, die Mandolyn durch den Kopf gingen. Ihr Verstand hatte sich längst verabschiedet. Jetzt war in ihr nur noch Platz für die herrlichen Gefühle, die Nicholas’ Küsse und Berührungen in ihr weckten.
Seine Finger hinterließen flammende Spuren auf ihrer Haut. Unendlich sanft und aufreizend langsam wanderten sie über ihren Körper, erforschten die üppigen
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