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Manhattan Projekt

Titel: Manhattan Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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Zeitalter auslöschen konnte.
    Er erinnerte sich zurück an die Zeit, als noch die Mercantile Bank dort gestanden hatte, als die Gewehre losgingen und seine Leute, die Söldner der Midnight Run, zu Boden sanken.
    Einer seiner eigenen Männer hatte den schwarzgekleideten, bewaffneten Männern Anweisungen zugerufen. Der verdammte Hurensohn war ein Spitzel gewesen, ein Spion! Er hatte sie verraten und verkauft!
    »FBI!« brüllte der Bärtige. »Keine Bewegung!«
    Tyrell hatte sich statt dessen unter einem Kugelhagel auf den Boden geworfen und war zu seinem Sprengstoff gekrochen. Sie waren mit der Vorbereitung des Sprengstoffs noch nicht ganz fertig geworden, einige von ihnen waren noch damit beschäftigt, ihn zu deponieren. Aber die Leitungen waren schon gelegt und bereit, das Signal zu geben, wenn Tyrell auf den Knopf drücken würde.
    Das Gebäude der Mercantile Bank detonierte und löste sich in einen Regen aus Stein und Stahl auf. Wie er dieses Geräusch liebte, wie er das Gefühl liebte, wenn die Luft um ihn herum eingesogen und von einer heißen Druckwelle ersetzt wurde. An diesem Tag ließ auch er sich von ihr einsaugen, hieß das Ende willkommen. Aber anstatt zu sterben, war er aufgewacht, in einer Notaufnahme-Station, die Rettungsmediziner eingerichtet hatten für die Versorgung der Verwundeten, die er auf dem Gewissen hatte.
    Jack wischte das Blut von seinen Augen, und sah, wie Polizisten unter den Verwundeten nach einem Gesicht suchten, dessen Beschreibung ihnen durchgegeben worden war. Es war die Beschreibung eines Mannes, der vor Jahren eine Welle des Terrors über das Land gebracht hatte. In den letzten achtzehn Monaten war er die Nummer eins auf der Fahndungsliste des FBI gewesen. Der Mann, den J. Edgar Hoover höchstpersönlich auf den Elektrischen Stuhl schnallen wollte.
    Jack wandte den Blick von den Polizisten, die auf ihn zukamen, zu einem Jungen, der tot unter einem blutgetränkten Tuch lag. Er fühlte nicht etwa Bedauern oder Schuld, sondern Macht. Er hatte das verursacht, er hatte das vollbracht! Und in diesem Moment wußte er, wie er entkommen konnte.
    Er ging auf den Jungen zu und brach über ihm zusammen, schluchzend in einem unkontrollierten hysterischen Anfall. Ein Vater, der die Hand seines Jungen hielt. Der Stoff, aus dem Tragödien gemacht sind. Jack hielt den Kopf gesenkt und fühlte einen Arm auf seinen Schultern.
    Der Arm gehörte zu einem Mann, der ein FBI-Abzeichen auf seinem Jackett trug. Jack hätte ihn beinahe gefragt, ob er einen bärtigen Terroristen kannte, jene Ratte, auf dessen Rechnung Midnight Run ging. Aber statt dessen hörte er auf zu schluchzen und ließ sich von dem FBI-Agenten zu einem Priester führen.
    Der Priester zog ihn beiseite, um ihm Trost zu spenden. Er legte einen Arm um seine Schultern mit dem blutgetränkten dunklen Kragen, Blut, das Jack vergossen hatte. Sie bogen in eine nahegelegene Gasse ab. Dort tötete Jack den Priester und benutzte dessen Kleider, um zu fliehen. Das FBI brauchte bis zum Abend, um zu begreifen, daß er entkommen war.
    Jetzt blickte er auf jenes prächtige Gebäude und dachte, wie leicht es ihnen gefallen war, sein Werk hinwegzufegen, seine Macht unter einem frischen Haufen aus Stahl und Glas zu vergraben. Und in ihm kam der Wunsch hoch, einen Eindruck zu hinterlassen, den man nicht so leicht vergaß. Nicht nur ein einziges Gebäude. Nicht nur eine Bombe, von der die Menschen in den Nachrichten vielleicht nichts mitbekamen, wenn sie zwischen den Kanälen zappten. Er wollte eine Zerstörung anrichten, die kein Stahl und kein Glas der ganzen Welt wieder kitten konnte.
    Plötzlich fühlte er sich so, als hätte er einen LSD-Trip geschmissen. Er schloß die Augen und sah vor seinen Augen die Dinge, die kommen würden. Er mußte sich zusammenreißen, um nicht schallend zu lachen, er wurde fast wahnsinnig davon. Er stellte sich vor, daß ihn jetzt jemand wiedererkannte, Jack Tyrell, der aussah wie einer, der sich selbst Witze erzählt.
    Natürlich wurde er seit langem nicht mehr so genannt. Auf Plakaten, unter den Horden der Agenten des FBI und bei der Polizei kannte man ihn unter einem anderen Namen:
    Jacky Terror.
    Durch das Eisengitter vor dem Haupteingang hindurch sah das alte Lagerhaus ziemlich verlassen aus. Jack Tyrell wäre umgekehrt, wenn er nicht sicher gewesen wäre, daß es die richtige Adresse war. Er rüttelte an dem verrosteten Schloß, das sofort aufsprang. Er schob das Gitter zurück, schlüpfte hindurch und betrat durch

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