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Manhattan

Manhattan

Titel: Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow
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Alias …«
    »Wir lieben uns«, sagte Cernelli.
    »Ihre Beziehung ist also persönlicher Natur?«
    »Ja.«
    »Sexuell?«
    Eine Pause vor dem endgültigen Absprung vom Felsen.
    »Ja.«
    »Haben Sie irgendeine geschäftliche Beziehung zu Electric Dynamics Inc.?«, fragte Walter.
    »Ich besitze einen Toaster.«
    »Machen Sie es mir doch nicht so schwer, Tony.«
    »Nein«, erwiderte Tony seufzend, »ich habe mit Electric Dynamics Inc. nichts Geschäftliches zu tun.«
    »Hat Michael Howard Ihnen je vertrauliche geschäftliche Informationen mitgeteilt?«
    »Er spricht über das Büro.«
    »Sagen Sie ›nein‹, Tony.«
    »Nein«, erwiderte Cernelli. »Sonst noch etwas?«
    »Würden Sie jetzt gern etwas bestellen?«
    »Fahren Sie zur Hölle.«
    Cernelli stand auf und verließ das Lokal.
    Nun, dachte Walter, das nagelt den alten Michael Howard ziemlich fest.
    Er aß den Rest seiner Pommes frites auf, trank den Martini aus, legte genug Bargeld auf den Tisch, dass es für die Rechnung und ein hohes Trinkgeld reichte, und eilte wieder ins Büro, um einen Bericht zu tippen, in dem er Michael Howard wegen von der Norm abweichenden sexuellen Verhaltens mit einem roten Fähnchen brandmarkte.
    Denn das, wofür wir bezahlt werden, sind Berichte.
    Er befand sich auf der 48. Straße und näherte sich dem Büro, als neben ihm eine Limousine hielt und Joe Keneally heraussprang. Walter ging weiter.
    »Ich bin es gewohnt, dass die Leute meine Anrufe erwidern«, sagte Keneally und ging neben Walter her.
    »Davon bin ich überzeugt.«
    »Dieser Cop geht mir immer noch auf die Nerven …«
    »Ein netter Bursche namens Zaif?«, fragte Walter. »Hochgewachsen, sehr clever, könnte einen besseren Schneider gebrauchen?«
    Keneallys Gesicht war vor Zorn gerötet.
    »Er glaubt, dass Sie mich erpressen«, zischte Keneally. »Er glaubt, Sie hätten Tonbänder von mir und Marta.«
    »Ja, das hat er mir auch gesagt.«
    »Er glaubt auch, dass Sie sie vielleicht getötet haben«, fuhr Keneally fort. »Du lieber Himmel, Walter, als ich wollte, dass Sie sie mir vom Hals schaffen …«
    »Sie sollten bitte versuchen, sich nicht noch lächerlicher zu machen, als Sie schon …«
    Keneally packte ihn am Ellbogen.
    »Haben Sie?«, fragte er. »Haben Sie sie getötet, Withers?«
    »Nein, Senator. Sie?«
    »Nein!«, entgegnete Keneally. »Dieser Cop sagte auch, im ganzen Zimmer befänden sich die Fingerabdrücke einer anderen Frau. Er möchte die Fingerabdrücke von Madeleine!«
    »Das würde ich nicht erlauben, Senator«, bemerkte Walter ruhig. »Die Fingerabdrücke werden vermutlich übereinstimmen.«
    Was Keneally wieder auf die Erde zurückbrachte. Er riss tatsächlich die Augen auf, als er fragte: »Worum zum Teufel geht es hier eigentlich?«
    »Ich bin mir meiner Sache zwar noch nicht sicher«, erwiderte Walter, »aber ich werde es Ihnen sagen, wenn es soweit ist. Unterdessen sollten Sie Ihre Kerle von meiner Wohnung fernhalten, sich bemühen, Ihren Hosenschlitz geschlossen zu halten und mit Ihrer Frau sprechen. Haben Sie mein Geld?«
    Keneally zog einen Umschlag aus der Tasche und stieß ihn Walter gegen die Brust.
    »Nehmen Sie sich in acht, Withers.«
    »Seien Sie unbesorgt, Senator.«
    Ah, du bist vielleicht eine emsige Biene gewesen, Detective Sergeant Zaif, dachte Walter, als er Keneally auf dem Bürgersteig stehen ließ. Du summst herum und bestäubst alle deine Verdächtigen kreuz und quer, bis sich eine der Blüten öffnet und mit einer Geschichte aufblüht. Erzählst deinem Kumpel Walter, dass du Keneally verdächtigst, Marta aus dem Weg geräumt zu haben, um dann Keneally zu sagen, dass ein außer Kontrolle geratener Withers Marta umgebracht hat, um sich dann zu entschließen, Keneally zu erpressen. Mal sehen, wer als erster redet. Wirklich, eine emsige Biene.
    Walter blieb einen Moment in der Halle des Bürogebäudes stehen, kam zu dem Schluss, dass der Bericht über Howard bis zum nächsten Morgen warten konnte, ging dann wieder auf die Straße und fuhr mit einem Taxi zur Ecke Carmine Street und Sixth Avenue.
    Vor dem Parma Social Club stand kein Portier, nur der übliche Haufen harter Jungs in ihren schwarzen Mänteln und
blankpolierten Schuhen. Und einer von ihnen war Paulie Martino.
    »Walter Withers!«, rief Paulie aus. »Wo zum Teufel hast du gesteckt?!«
    »Überall und nirgends, Paulie.«
    Sie gaben sich die Hand.
    »Paulie, du hast einen Schuldschein von einem Burschen namens Sean McGuire?«, fragte Walter.
    »Ein großer Fehler«,

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