Manner Lieben
knurrte er.
Clements Lächeln wurde unsicher, Jacques beschwor sich selbst, nichts darum zu geben.
„Ich erinnerte mich daran, wie wir gemeinsam von dieser Pension geschwärmt hatten. Und ich habe gehofft, dass du hierher kommst."
Jacques verfluchte Clement, der ihn offensichtlich viel zu gut kannte. Ein Betrüger war er — ein Heuchler — ein Fremdgänger! Immer wieder rief Jacques sich das in Erinnerung, während er die Tür weit öffnete, damit sie die unweigerlich folgende Diskussion nicht auf dem Gang führen mussten. Clement betrat das Zimmer rasch, offensichtlich sehr erleichtert, dass er eingelassen wurde. Um klar zu machen, dass er nach wie vor unwillkommen war, fragte Jacques verärgert: „Woher weißt du überhaupt meine Zimmernummer?"
Clement zuckte nur knapp mit den Schultern, doch als er sah, dass Jacques sich damit nicht zufriedengeben würde, bekannte er: „Ich habe in der Eingangshalle gesessen, als du angekommen bist. Seit dem Nachmittag war ich dort und las Zeitung . Oder vielmehr habe ich vorgegeben, Zeitung zu lesen. Ich hatte mir Sorgen gemacht, weil du ganz alleine unterwegs warst, und als du endlich angekommen bist, war ich sehr erleichtert. Aber ich wusste, dass du sofort wieder gegangen wärst, wenn ich mich zu erkennen gegeben hätte. Also habe ich gelauscht, welche Zimmernummer du bekommst und wollte dir Zeit für eine Dusche lassen." Er sah nun auf das nasse Haar und sein Blick streifte über Jacques' spärlich bekleidete Gestalt. Sie hatten diese Situation schon so oft erlebt und Jacques ärgerte sich darüber, dass sein Körper so reagierte wie üblich, obwohl nichts, aber auch gar nichts wie üblich war!
„Du willst mir also sagen, dass du extra hierher gekommen bist, um ... um was zu tun, Clement?" Jacques' Stimme klang fordernd.
Ohne zu antworten, ging Clement zum Bett, legte die Rose darauf und stellte die Champagnerflasche daneben auf dem Boden ab.
„Merde, Clement! Was soll das? Warum hast du das Zeug nicht in Paris gelassen und servierst es Gerome? Romantisches Geflüster, Champagner, und danach eine Runde vögeln ... genau dein Ding, nicht wahr? Aber dafür hättest du nicht die ganze Strecke zurücklegen müssen! Ich bin der falsche Mann. Der, den du verloren hast, mit deinem rücksichtslosen und verlogenen Verhalten!"
„Ich möchte dich zurückhaben", sagte Clement so ernst, dass Jacques ihn entgeistert anstarrte.
Schließlich fand er seine Stimme wieder. „Habe ich etwa deinen Stolz verletzt, weil ich ohne dich diese Tour angetreten habe, statt vor Liebeskummer zu vergehen? Kannst du es nicht ertragen, dass ich ohne dich Spaß habe?"
„Das ist es nicht", erwiderte Clement leise. „Ich habe alles, was uns verbindet, mit Füßen getreten, das ist mir absolut klar. Aber du sollst wissen, dass ich es im gleichen Moment bereute, als du ... äh ... als ich ...", er kam ins Straucheln. Jacques ergänzte bitter: „Im gleichen Moment, als ich plötzlich in deiner Wohnung stand und euer Sexspielchen aufflog. Tres bien, Clement, ich habe schon verstanden", Jacques' Stimme klang ebenso bitter wie ironisch.
„Ich hatte nicht nachgedacht ... jedenfalls nicht mit dem Kopf, gab Clement reumütig zu.
„Hörst du dir eigentlich manchmal auch selbst zu?"
Clement senkte den Blick. „Ich . ich wollte dir nur sagen, dass ich weiß, dass ich den schlimmsten Fehler meines Lebens begangen habe. Ich bin hier, weil ich dich nicht verlieren möchte. Aber ich weiß auch, dass es vielleicht schon zu spät ist. Mir ist klar, dass ich jedes Recht verloren habe, dich behalten zu dürfen. Und ich weiß, dass ich nicht mehr tun kann, als dich um Verzeihung zu bitten. Es war nur . nur Geilheit, die ich mit Gerome ausgelebt habe. Mit ihm würde ich niemals zusammenleben wollen. Aber mit dir, Jacques — mit dir will ich beides — Sex und ein gemeinsames Leben. Herrgott, ich bin nicht gut in so was. Ich sollte vielleicht lieber meine Klappe halten." „Endlich sind wir uns mal einig", gab Jacques kalt zurück. Er sah Clements verletzten Blick, ignorierte diesen, nahm die Rose vom Bett und riss die Flasche förmlich vom Boden hoch, um beides Clement ungeduldig in die Arme zu drücken. „Dein Weg war umsonst. Geh! Sofort!" Unbeholfen presste Clement die Sachen an seine Brust. „Du willst, dass ich gehe?" Seine Stimme klang matt. „Ja, fahr am besten sofort zurück — ich nehme an, du bist mit dem Auto hergekommen?"
Clement nickte. Auf Jacques' harschen Blick hin folgte er ihm zur
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