Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Manta 01 - Omnivor

Manta 01 - Omnivor

Titel: Manta 01 - Omnivor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
Vom Netzwerk:
kannte. Ein ungewöhnlicher Duftstoff sicherlich, aber harmlos. Offenbar versuchte Cal, eine bestimmte Atmosphäre für das zu schaffen, auf was er hinauswollte.
    »Sie haben Quilon und Veg bereits getroffen«, sagte Cal. »Und sie wissen einiges über die Situation, in die wir auf Nacre geraten sind. Sie wissen über den Omnivoren Bescheid?«
    »Ja.«
    »Ich nehme an, es sieht wie ein verblüffender Zufall aus, daß ausgerechnet unser Trio die erforderlichen Qualitäten besaß, um dort überleben zu können.«
    »Ja. Mein Boß betrachtet solche Zufälle mit Mißtrauen. Im allgemeinen steckt mehr dahinter, als nach außen hin - oder in den offiziellen Berichten - sichtbar ist.«
    Subble starrte in die Flamme und wartete darauf, daß die Falle zuschnappte. Er konnte keine Fremden in der Nähe entdecken, aber Cal erwartete jeden Augenblick etwas ganz Bestimmtes.
    »Tatsächlich war überhaupt nichts Zufälliges dabei«, sagte Cal. »Unsere ungewöhnlichen Qualitäten waren für das Problem nebensächlich und führten allenfalls zu einiger Verwirrung. Wir waren ganz einfach die Gruppe, die zu dem Zeitpunkt auf Nacre isoliert wurde, in dem die Kontaktaufnahme fällig war. Jeder hätte es tun können.«
    Das stimmte nicht so ganz. Cal besaß Informationen, die ihn durch und durch erschreckten. Seine Körperprozesse spiegelten es auf allen Ebenen wider. Veg und Aquilon hatten einen Verdacht gehabt, aber Cal wußte - was auch immer es war.
    »Der Zufall brachte uns zusammen, aber das bedeutete nichts«, sagte Cal. »Ich wünschte, er würde uns noch einmal zusammenbringen.«
    »Dreiecksbeziehung und alles?«
    »Dreiecksbeziehung und alles. Quilon plagt sich mit der Wahl herum, wenn es tatsächlich gar nicht erforderlich ist. Liebe ist nicht exklusiv.«
    »Sie sagte, daß sie sich schmutzig fühlte.«
    Cal seufzte. »Die Sinnlichen und die Trostlosen rebellieren vergebens«, sagte er. Durch den dichter werdenden Rauch der Lampe erschien seine Gestalt unscharf. »Sklaven ihrer eigenen Zwänge. Die Menschen der Erde sind zu Neurotikern geworden, die alles nach innen kehren, was sie draußen nicht mehr loswerden können. Sehen Sie sich buchstäblich jede einzelne lebende Person an, und Sie werden es feststellen. Unterdrückter Wahnsinn. So viel davon ist bestimmt kein Zufall. Einzigartige Qualitäten gibt es nicht mehr, nur noch einzigartige Methoden, den Horror einer weitergehenden Existenz auszudrücken. Einige nennen es Kreativität, andere Psychoneurosen. Aber es bleibt der Wahnsinn eines Volkes, das seine letzte rationale Grenze verloren hat.«
    »Veg.« ..
    »Überzeugte sich selbst davon, daß der Tod das Übel war, das er bekämpfen mußte. Glücklicherweise war er zufrieden, sich auf die Weigerung zu beschränken, ohne Erfordernis zu töten oder das Fleisch irgendeiner Kreatur zu verzehren, die den erkennbaren Instinkt der Selbsterhaltung besitzt. Er war nie tiefer getroffen und bleibt eins der am besten angepaßten Mitglieder unserer Gesellschaft. Er ist glücklich - solange sein Wald bestehenbleibt.«
    Subble hatte da seine Zweifel. Aber er bemühte sich, Cal zu folgen und nicht mit ihm zu debattieren. »Aquilon...«
    »Wurde davon in ihrer Kindheit getroffen. Sie war ein hübsches Mädchen, beneidet wegen ihres Ausehens. Irgendeine zufällige Begebenheit suggerierte ihr, daß sie sich selbst bestrafen mußte, indem sie ihr Lächeln opferte. Auf diese Weise würden die anderen nicht wütend auf sie sein. Sie nahm dieses Gebot zu wörtlich, und die Strafe war viel grausamer als das Vergehen. O ja, sie wurde geschlagen, aber das war die Ignoranz ihrer Familie, die das äußere Zeichen als absichtliche Bösartigkeit ansah, obwohl sich darunter tatsächlich eine wundervolle Persönlichkeit verbarg.«
    »Ja«, sagte Subble, der sich erinnerte. »Aber sie lächelt jetzt.«
    »Und sie ist schlimmer dran als zuvor. Jetzt hat sie einen abwegigeren Komplex entwickelt. Als sie noch glaubte, daß die Zerstörung ihres Lächelns sie befreite, wurde sie nicht von anderen Phobien und Zwängen heimgesucht. Nun sucht sie nach ihnen. Sie versucht, Vegs Weg zu gehen, als ob der Tod das größte Übel wäre - was natürlich nicht stimmt. Das Leben ist das Problem unserer Welt. Zu viele Menschen leben auf der Erde, so dicht zusammengedrängt, daß Raum und Freiheit weitgehend nur noch Konzeptionen der Vergangenheit sind. Der Tod ist das größte Privileg, das dem Menschen gewährt wird. Der Tod ist verantwortlich für seine ganze

Weitere Kostenlose Bücher