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Manta 01 - Omnivor

Manta 01 - Omnivor

Titel: Manta 01 - Omnivor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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nicht an die romantischen Aspekte dachte. Es gab da noch etwas, genauso wie es bei den anderen gewesen war. Cal hatte recht. Jeder Mensch auf der Erde war in eine seltsame Konfiguration hineingepreßt worden, aber diese drei hatten eine eigenartige Beziehung zueinander, die sie zu etwas Besonderem machte.
    »Aber wir haben andere Dinge zu erledigen«, sagte Cal kurz. »Myko, zeig uns das Gewölbe.«
    »Ich höre und gehorche«, erwiderte der Dschinn eifrig.
    Er bückte sich und berührte den Boden. Ein großer Silberring erschien, innen und außen verziert und senkrecht in die mittlere Steinplatte eingelassen. Myko zog daran, und der Stein hob sich und legte eine abwärts führende Treppe frei.
    »Da hinunter?« fragte Subble, der sich nicht länger bemühte, zwischen den Realitätsebenen zu unterscheiden. »Nicht in die Schwarze Höhle von Kalkutta?«
    »Ein weiterer Irrtum«, sagte Cal.
    »Diese Episode ist pure Fiktion. Sie war ein Gerücht, das Historiker als Faktum nahmen, da sie die britische Politik in Indien rechtfertigte.«
    »Verstehe. Aber in dieser Fassung könnte Ihr Dschinn uns einsperren und die Kontrolle über die Halluzination übernehmen.« »Ein interessanter Gedanke«, sagte Cal. »Aber dieses Risiko müssen wir eingehen. Sie müssen die Wunder des Dritten Königreichs erleben, um sie richtig würdigen zu können. Dies ist wichtig.«
    »Wie Sie meinen«, stimmte Subble zu. Seine Bemerkung war nicht ernst gemeint gewesen, aber jetzt hatte er Bedenken.
    Myko schrumpfte etwas, produzierte eine Fackel, hielt sie an die Flamme der Lampe und wartete, bis sie Feuer fing. Dann ging er nach unten voran.
    Die Stufen führten in einen Gewölbegang, von dem schwere geschlossene Türen abgingen..
    »Das Dritte Königreich hat alles im Überfluß, was der Mensch benötigt und begehrt«, sagte Cal. »Hier ist die Nahrungskammer. Beobachten Sie alles ganz genau.«
    Der Dschinn öffnete die Tür mit einer großartigen Gebärde und blieb wachsam daneben stehen, als die beiden Männer eintraten.
    Es war das Entzücken eines Feinschmeckers. Eine riesige Tafel war aufgestellt worden, die sich unter den aufgetragenen exotischen Delikatessen bog. Am Kopfende lag ein gefülltes Schwein auf einer Platte, mit wohlriechenden Kräutern und Gewürzen garniert. Dahinter war ein riesiger gerösteter Truthahn zu sehen, mit Petersilie bekränzt, und dahinter eine Reihe von Lachsfilets, dekoriert mit Rosinen und Zitronenscheiben.
    Sie gingen an der schier endlosen Tafel entlang, vorbei an Krabbencocktails, Bratenscheiben und Lammkeulen. Es gab Salatberge - Geflügel, Thunfisch, Tomaten, Früchte, mit Soßen, die zu zahlreich und zu exotisch waren, um alle aufgezählt zu werden. Es gab dampfende Terrinen mit Suppen und aromatische Backwaren und Pasteten. Es gab Schokoladenkuchen und Erdbeerkompott. Frische Maiskolben glänzten neben goldenen Karotten und Artischocken. Konfitüreomeletts. Kartoffelpuffer. Tafelweine aller Art standen neben ihren traditionellen Gerichten, und danach kamen dampfender Kaffee und Eiscreme.
    Agenten fanden sich bei der Ausübung ihrer Pflichten
    manchmal in eigenartigen Situationen wieder.
    Sie schlossen den genüßlichen Rundgang ab und kehrten in die Halle zurück.
    »Eindrucksvoll?« erkundigte sich Cal, und wieder schien diese Frage eine Nebenbedeutung zu haben.
    »Eindrucksvoll. Kann man irgend etwas davon essen?«
    »O ja, und zwar mit dem größten Vergnügen. Aber Sie würden in dem Augenblick, in dem die Vision endet, wieder hungrig sein. Das ist das Ärgerliche an der Magie - keine bleibende Wirkung.«
    »Nehmen wir an, es wäre wirklich etwas weniger außergewöhnliche Nahrung vorhanden.«
    »Sie könnten sie genüßlich verzehren und hätten anschließend einen vollen Magen und eine angenehme Erinnerung.«
    Subble begriff, wie leicht eine Wahnidee Gestalt annehmen konnte.
    Myko hatte sich nicht dazu herabgelassen, sie nach drinnen zu begleiten. Er stand an der Tür und hielt sich die Nase zu.
    »Unsere nächste Ausstellung findet in der Gesundheitskammer statt«, sagte Cal. Er machte eine Handbewegung, und die Tür öffnete sich.
    Der Raum war groß - so groß, daß der Eindruck entstand, sie würden in ein Tal hinaustreten. Unmittelbar vor ihnen befand sich eine offene Ebene, die mit kräftigen Bäumen bewachsen war: Buchen, Eschen, Ahorn und eine einzelne mächtige Rottanne. Bronzefarbene griechische Athleten trieben Sport. Einer schleuderte den Speer, ein anderer schwang den Diskus. Vier

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