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Manta 03 - Ox

Titel: Manta 03 - Ox Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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und geisteswissenschaftlichem Gebiet besaß sie das Äquivalent mehrerer Universitätsgrade, und sie hatte ein atemberaubendes Gesicht und einen ebensolchen Körper.
    Aber Bunny war sich dessen nicht bewußt. Bunny war ein Teil der Schlacke, die man beseitigt hatte. Kopf und Hirn waren bis auf das Fundament ihres Inhalts beraubt und dann neu aufgebaut worden.
    Tamme fand sich in einer zu Krawallen neigenden Stadt wieder. Sie bewegte sich unter den Menschen, stellte Fragen und versuchte, sich über ihre Mission klar zu werden. Man hatte ihr einen einzelnen Namen und eine vermutliche Adresse gegeben, mehr nicht. Und zum richtigen Zeitpunkt war sie an Ort und Stelle. Es ging um ein Mordkomplott gegen einen hohen Staatsbeamten auf Reisen. Als sich das Dampfgewehr auf sein Ziel ausrichtete, tat sie dasselbe. Der Attentäter starb einen Sekundenbruchteil vor seinem Schuß, und Tam- me kehrte in ihre Garnison zurück.
    Dort widmete sie sich der üblichen, fast obligatorischen Entspannung, die der Entprogrammierung voranging: Spiel war ein anerkannter Begleitumstand des leistungsfähigen Menschen. Für die Agenten kam es erst nach Vollendung einer Mission in Frage, teils als zusätzlicher Anreiz für die Bewältigung der gestellten Aufgabe, teils aber auch deshalb, weil sie zu dieser Zeit am stärksten von der Agentennorm abwichen. Frisch programmierte Agenten würden einander bis zur Langweiligkeit im voraus einschätzen können, während Agenten nach einer Mission unterschiedliche Erfahrungen zu diskutieren hatten und in gewissem Rahmen sogar unterschiedliche Menschen waren. So wurde der Umgang miteinander zur Unterhaltung.
    Sie traf einen Mann der SU-Serie. Es war faszinierend. Er war beauftragt gewesen, einen illegalen Waffenschmied festzunehmen, und war mit einem der altertümlichen Ungetüme in den Fuß geschossen worden. Sie spielte nackt Wasserpolo mit ihm und war wegen seines Fußes in der Lage, ihn unter Wasser zu drücken, während sie das erste Tor schoß. Aber dann hatte er sie mit nach unten gezogen, und für vier Minuten hielten sie die Luft an, während sie sich liebten - obwohl Liebe ein zu starker Ausdruck für diese physische Freisetzung der Leidenschaft war.
    »Werden wir uns jemals wiedersehen, Subble?« fragte sie, als sie in seinen Armen lag, auf der Wasseroberfläche treibend und die beinahe kampfartigen Kraftübungen genießend, bei denen kein normaler Mensch
    mithalten konnte.
    »Es spielt kaum eine Rolle«, erwiderte er. »Wir werden uns weder daran erinnern, noch wird es uns etwas ausmachen.«
    Und er drückte ihren Kopf unter Wasser, brachte ihr Gesäß nach oben und drang wieder in sie ein - ein Vorwand, der dazu diente, den Ball zum Ausgleich ins Tor zu schlagen.
    Nachdem sie ihm das heimgezahlt hatte, begaben sie sich beide zur abschließenden Entprogrammierung, und alles war ausgelöscht worden.
    Jetzt aber erinnerte Tamme sich. Mit einer wütenden Anstrengung setzte sie sich aufrecht, wobei die Wunden an Seite und Brust böse schmerzten.
    »Subble starb bei seiner letzten Mission!« rief sie aus.
    Starke Arme legten sich um ihre bebenden Schultern.
    »Ganz ruhig, Tam«, sagte Veg. »Sie träumen.«
    »Nein - ich erwache gerade! Sie haben ihn gekannt! Sie haben ihn getötet!«
    Er legte sie wieder ins Bett. »Wir haben ihn gekannt. Und wir haben ihn gemocht. Besonders 'Quilon. Er war einer von der anständigen Sorte. Für einen Agenten. Er mag gestorben sein, aber wir haben es nicht getan.«
    Sie klammerte sich an ihn. »Ich habe Angst. Bleiben Sie bei mir, bitte!«
    »Immer.« Er legte sich neben ihr nieder und glättete mit der Hand ihre gefurchte Stirn, ohne den Verband zu berühren. »Ruhen Sie sich aus. Sie sind noch immer sehr schwach.«
    Tamme hatte andere Missionen. Sie durchlebte sie eine nach der anderen aufs neue: Eine war lediglich ein Gespräch mit einem Wissenschaftler, bei einer anderen arbeitete sie als Gouvernante auf einem fernen Außenposten der irdischen Kolonisationssphäre, um die Normalen bei geistiger Gesundheit zu halten. Sie hatte ihre Aufgaben stets mit absoluter, objektiver Rücksichtslosigkeit erfüllt und die Interessen der Regierung gefördert, die sie in einer Weise konditioniert hatte, wie es für sie wünschenswert war.
    Bis zu ihrem Auftrag auf Paleo, der ersten Alternativweit. Bei dieser Mission hatte es sich überraschenderweise um ein Unternehmen mit mehreren Agenten gehandelt. Es brachte sie in die Gegenwart.
    Als sie sich soweit erholt hatte, daß sie

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