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Manta 03 - Ox

Titel: Manta 03 - Ox Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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zusammenschlug. »Ich bin stark. Ich liebe es, mich um Dinge zu kümmern. Ich wollte mich um dich kümmern. Aber, Bunny, es ist nicht genug. Nun bin ich bereit, zu heiraten - aber ich sehne mich nach einer Frauenfigur, nicht nach einer Tochterfigur. Es würde wirklich nichts dabei herauskommen, und das wissen
    wir beide.«
    Sie wußte es. Sie bettelte nicht, sie weinte nicht. Nachdem er gegangen war, folgte sie dem Vorbild, an das sie sich erinnerte, so genau, wie es angebracht war. Sie sprang von der Fußgängerrampe auf den betriebsamen Schienenstrang einer wichtigen Frachtverkehrsader.
    »Beide Arme an den Schultern abgetrennt, ein Bein verstümmelt, innere Organe zerquetscht. Herz und Leber noch zu retten, Nieren nicht zu retten. Gehirn intakt. Es würde ein Vermögen kosten, aber wir könnten sie wiederherstellen. Zu welchem Zweck? Sie ist medizinisch unergiebig, hat keine Eltern, keine Versicherung, keine sonstigen Zuwendungen, keine außerordentlichen Talente, und ganz offensichtlich will sie nicht weiterleben.«
    »Eine geeignete Kandidatin, würden Sie sagen?«
    »Ja. Man würde ihr einen Gefallen tun. Sie will sich nicht erinnern.«
    »Sehr gut. Sie werden die Erklärungsprozedur genehmigen?«
    »Ich sehe kaum eine andere Möglichkeit. Das oder Tod innerhalb von Stunden.«
    So wurden Bunnys verstümmelte, aber lebenden Überbleibsel gesetzlich für unrettbar erklärt, und die Regierung ergriff in etwa derselben Art und Weise von ihnen Besitz, in der sie das Wegerecht durch einen Slum in Anspruch nahm.
    Zwei Jahre später wurden Körper und Gehirn, neugebildet und umgeschult, unter dem Markennamen eines Agenten, Serie TA, weiblich, ausgeliefert.
    Tamme schlug die Augen auf. Ein schnauzennasiger Fast-Mensch beugte sich über sie.
    »Hvehg!« rief die Frau.
    Ein bärtiger Mann kam und legte seine starke Hand auf die ihre. Es war eine Hand, die der des Mannes, den Bunny zu heiraten gehofft hatte, sehr ähnelte. »Sie schaffen es, Tam«, sagte er. »Wir sorgen gut für Sie.«
    »Wer?« Das Sprechen fiel schwer. Sie war schwach und verwirrt und verlangte. zuviel. Er würde sie zurückstoßen, wenn er Bescheid wußte.
    »Sie erinnern sich nicht, wer Sie sind?« fragte der Mann alarmiert.
    Sie strengte sich an. »Ich bin TA. Und Sie?«
    »Sie erinnern sich nicht an mich?« Dies schien ihm sogar noch mehr Sorgen zu machen.
    »Ist dies der Beginn einer Mission? Ich weiß nicht, wie ich hierher gekommen bin, wer Sie beide sind und auch sonst nichts. Bitte sagen Sie es mir.«
    Das Sprechen war eine solche Anstrengung. Sie wußte, daß sie bald damit aufhören mußte - und sie verstand kaum ihre eigenen Worte. TA?
    »Ich bin Veg. Das hier ist Frau Hmpf, wenn ich es halbwegs richtig ausspreche. Sie waren schwerverletzt, nahezu tot. Ich habe Sie hierher gebracht, und die Hmphs haben uns aufgenommen. Wir sind ihnen auf unserer Reise durch die Alterkeit schon früher begegnet.«
    »Alterkeit?«
    »Mann! Bei Ihnen ist wirklich alles weg. Vielleicht sollten Sie sich jetzt ausruhen.«
    Der bloße Vorschlag reichte schon aus. Sie schlief ein.
    Ihre erste Mission als TA erfolgte auf der Erde. Man sagte ihr nichts, nicht einmal, daß es die erste war. Wie bei allen Agenten .wurde ihr Bewußtsein zwischen den einzelnen Aufträgen gelöscht und neu ausgerichtet, so daß es für sie und den Computer keinen Unterschied machte, ob es die erste oder die letzte war. Die Neuprogrammierung diente dem Zweck, die Serienidentität zu bewahren. Der Computer brauchte die Gewißheit, daß jeder Agent einer bestimmten Serie auf die gleiche Weise reagierte und berichtete. So kam es nur zu unwesentlichen menschlichen Verzerrungen. Es war so, als ob der Computer selbst die Nachforschungen angestellt hätte. Es handelte sich um ein sehr effizientes System, das FBI, CIA und ähnliche Organisationen, die nicht mehr aktuell waren, ersetzt hatte.
    Wäre sich Bunny der Transformation bewußt gewesen, hätte sie es nicht geglaubt. Das schwache, zerbrechliche, unsichere Mädchen war jetzt übermenschlich geworden - im wahrsten Sinne des Wortes. Sie konnte mit fast fünfzig Stundenkilometern laufen und dieses Tempo kilometerweit durchhalten: doppelt so schnell wie der Weltrekord für Normale. Sie konnte die Füße in die Luft strecken und auf zwei Fingern gehen. Sie war gründlich mit dem Gebrauch eines ganzen Waffenarsenals vertraut, angefangen bei Bazookas bis hin zu Küchenmessern, und sie beherrschte auch den Kampf mit der bloßen Hand. Auf technischen

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