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Marc Levy

Marc Levy

Titel: Marc Levy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Solange du da bist
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Staubwolke. Allein zurückgeblieben, betrachtete Arthur die Landschaft, die ihn umgab. Breite Streifen ockergelber Erde, mit Pinien und Silbertannen, mit Sequoien, Granatapfel- und
    Johannisbrotbäumen bewachsen, schienen den Hang hinab ins Meer zu fließen. Von der Sonne versengte Nadeln bedeckten den Boden. Er nahm die kleine Steintreppe, die neben dem Weg entlangführte. Auf halber Strecke entdeckte er zu seiner Rechten die Überreste des Rosengartens. Der Park war eine einzige duftende Wildnis, deren Gerüche ihn bei jedem Schritt mit neuen Erinnerungen überfielen. Wo er vorüberkam, unterbrachen die Zikaden ihren Gesang für einen Augenblick, um ihn gleich darauf noch eifriger wieder fortzusetzen. Die großen Bäume neigten sich sacht in der morgendlichen Brise.
    Ein paar Wellen brachen sich an den Felsen. Vor ihm lag das schlafende Haus, genau so, wie er es in seinen Träumen verlassen hatte. Es erschien ihm kleiner, die Fassade hatte etwas gelitten, doch das Dach war noch heil. Die Fensterläden waren geschlossen. Paul hatte vor dem Eingang geparkt und erwartete ihn am Wagen.
    »Du hast ganz schön lange gebraucht, um herzukommen!«
    »Über zwanzig Jahre!«
    »Was machen wir jetzt?«
    Sie würden Laurens Körper im Arbeitszimmer im
    Erdgeschoß unterbringen. Arthur steckte den Schlüssel ins Schloss und drehte ihn, ohne zu zögern, in die verkehrte 143
    Richtung, so wie es sein musste. Das Gedächtnis bewahrt Bruchstücke von Erinnerungen auf und holt sie ohne unser Zutun im rechten Augenblick wieder hervor. Selbst das Geräusch des Riegels schien ihm sofort vertraut. Er trat in den Flur, öffnete die Tür des Arbeitszimmers links vom Eingang, durchquerte den Raum und klappte die Läden auf. Er schenkte dem, was ihn umgab, absichtlich keine Aufmerksamkeit, später würde er Zeit haben, diesen Ort wieder zu entdecken, und er hatte beschlossen, jeden Moment dabei ganz bewusst zu erleben. Schnell luden sie alles aus, betteten den Körper der jungen Frau auf die Couch und brachten den Tropf wieder an.
    Arthur zog die Läden halb zu und hakte sie fest. Dann nahm er den kleinen, braunen Karton und bat Paul, ihm in die Küche zu folgen: »Ich koche uns einen Kaffee, mach du den Karton auf, ich kümmere mich schon mal um das Wasser.«
    Er öffnete den Schrank über dem Spülbecken, holte ein für Pauls Augen sonderbar geformtes metallenes Gefäß daraus hervor, das wie ein großer, merkwürdiger Diabolo aussah, und begann es aufzuschrauben, indem er die beiden Hälften gegeneinander drehte.
    »Was ist das?« fragte Paul.
    »Das, mein Lieber, ist eine italienische Kaffeemaschine!«
    »Eine italienische Kaffeemaschine?«
    Arthur erklärte ihm, wie sie funktionierte und dass das Wichtigste dabei sei, dass man keinen Papierfilter brauche.
    Man musste nur zwei bis drei gehäufte Teelöffel Kaffee in einen kleinen Trichter geben und ihn zwischen der unteren, mit Wasser gefüllten, und der oberen Hälfte einsetzen. Dann wurden die beiden Teile wieder zusammengeschraubt und auf dem Herd erhitzt. Sobald das Wasser zu kochen begann, stieg es auf, durchquerte dabei das Kaffeepulver in dem mit winzigen Löchern versehenen Trichter und rann dann, nur durch ein feines Metallsieb gefiltert, in die obere Hälfte. Als Arthur geendet hatte, stieß Paul einen Pfiff aus: 144
    »Sag bloß, man muß Ingenieur sein und zweisprachig, um in diesem Haus einen Kaffee zu kochen?«
    »Viel mehr als das, mein Freund, man muß dazu berufen sein, es ist ein Ritual!«
    Paul quittierte die Antwort seines Freundes mit einem zweifelnden Blick und reichte ihm das Kaffeepulver. Arthur bückte sich und öffnete die Propangas-Flasche unter der Spüle, dann legte er links vom Herd einen Hebel um und drehte schließlich die Flamme auf.
    »Glaubst du, da ist noch Gas drin?« fragte Paul.
    »Antoine hätte das Haus niemals mit einer leeren Gasflasche in der Küche zurückgelassen, und ich wette mit dir, dass in der Garage noch mindestens zwei volle stehen.«
    Paul erhob sich und drückte ohne zu überlegen auf den Schalter neben der Tür. Warmes Licht erfüllte den Raum.
    »Wie hast du es angestellt, dass das Haus Strom hat?«
    »Ich habe vorgestern bei der Stromgesellschaft angerufen, und dasselbe gilt fürs Wasser, falls dich das beschäftigt. Aber schalte das Licht noch mal aus, man muß erst die Glühbirnen abstauben, sonst zerspringen sie, sobald sie heiß sind.«
    »Wo hast du das alles gelernt, italienischen Kaffee zu kochen und Glühbirnen

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