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Marco Polo der Besessene 2

Marco Polo der Besessene 2

Titel: Marco Polo der Besessene 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Jennings
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Knurrhähne sich darin tummelten -hielt Tofaa nicht davon ab, ständig über jene Ablenkungen zu plappern, denen wir nicht verfallen sollten.
    »Meine ebenso strenge wie weise Religion, Marco-wallah, meint, es sei in mehr als einer Beziehung sündig, wenn man beieinander liegt. Deshalb müßt Ihr Euch nicht nur die süße surata aus dem Kopf schlagen -armer gequälter Mann. Denn außer der surata -dem tatsächlichen körperlichen Vollzug - sind noch acht weitere Aspekte zu berücksichtigen. Auch noch der geringste von ihnen ist so wirklich und schuldhaft wie die leidenschaftliche, hitzige und verschwitzte und genußvolle surata-Paarung. Der erste Aspekt ist smarana, das heißt, der Gedanke an das surata-Machen. Dann kommt das kirtana, das heißt: das Reden über das surata-Machen. Mit einem Vertrauten darüber zu reden, meine ich, wie etwa Ihr mit dem Kapitän über Euer kaum bezähmbares Verlangen nach mir reden könntet. Dann kommt keli, das Liebäugeln und Schäkern mit der Frau oder dem Mann Eurer Leidenschaft. Sodann kommt das prekshana, das heimliche Ausspähen nach seiner oder ihrer kaksha -den Teilen, deren Namen man nicht in den Mund nimmt -, wie zum Beispiel Ihr es häufig tut, wenn ich dort drüben in dem Zuber auf dem Achterdeck bade. Als nächstes kommt das guyabhashana, die Unterhaltung über dieses Thema, wie Ihr und ich es gerade in diesem Moment tun. Dann kommt samkalpa, das ist die Absicht, surata zu machen, adyavasaya, der Entschluß, es zu tun. Und schließlich das kriyanishpati, das… nun… es tun. Was wir nicht tun dürfen.«
    »Ich danke Euch, daß Ihr mir diese Dinge sagt, Tofaa. Ich werde mich mannhaft zurückhalten, auch nur das verruchte smarana in Betracht zu ziehen.«
    »Oh.«
    Sie hatte recht mit ihrer Behauptung, ich hätte häufig einen Blick auf jenen Körperteil geworfen, dessen Namen man nicht einmal in den Mund nimmt, doch hätte ich das kaum vermeiden können. Der Waschzuber für uns Fahrgäste stand, wie sie gesagt hatte, auf dem hohen Achterdeck. Um beim Reinigen ihrer unteren Regionen mit dem Schwamm nicht gesehen zu werden, brauchte sie sich nur heckwärts zu wenden. Sie jedoch schien den Blick immer bugwärts gerichtet zu haben, und selbst die furchtsamen Malayu von der Besatzung fanden, wenn es sein mußte, auch mittschiffs etwas zu tun, um einen Blick in die Höhe werfen zu können, wenn sie ihren Sari raffte, die dicken Schenkel spreizte und sich mit dem Schwamm Wasser aus dem Zuber in den klaffenden und unbedeckten Schritt spritzte. Dort sproß ein Busch Haare, so schwarz und dick wie die auf den Köpfen der schwarzen Männer, was möglicherweise zur Folge hatte, daß der Anblick sie zu geiler smarana reizte, was bei mir jedoch nicht der Fall war. Doch mochte dieses Gestrüpp auch noch so abstoßend sein, zumindest verbarg es, was immer darunter lag. Und wie das beschaffen war, wußte ich nur insofern, als Tofaa sich nicht davon abbringen ließ, mir immer wieder davon zu erzählen.
    »Nur für den Fall, Marco-wallah, daß Ihr Euch in Chola in irgendein hübsches nach-Tanzmädchen verlieben und den Wunsch verspüren solltet, Euch genauso vielsagend und anzüglich mit ihr zu unterhalten, wie Ihr es mit mir macht, will ich Euch die entsprechenden Wörter nennen. Gebt also acht! Euer Organ heißt linga, das ihre yoni. Wenn das nach-Mädchen Euch zu rasender Leidenschaft erregt, nennt man das vyadhi, und Euer linga wird dann zum sthanu, zum ›stehenden Stumpf‹. Erwidert das Mädchen Eure Leidenschaft, öffnet ihre yoni die Lippen, damit Ihr in ihre zankha eindringen könnt. Das Wort zankha bedeutet nur ›Muschel‹, doch hoffe ich, die zankha Eures nach-Mädchens ist etwas Besseres als eine Muschel. Meine eigene ist zum Beispiel mehr wie ein stets ausgehungerter, gieriger Schlund, in dem sich in Erwartung des Kommenden der Speichel sammelt. Nein, nein, Marco-wallah, fleht mich nicht an, Euch mit zitterndem Finger fühlen zu lassen, wie groß ihre Begierde ist, zu umklammern und zu saugen. Nein, nein. Wir sind schließlich zivilisierte Menschen. Es tut gut, daß wir nahe beieinanderstehen können wie jetzt, das Meer betrachten und freundschaftlich miteinander plaudern, ohne den Zwang zu verspüren, uns auf dem Deck oder in Eurer oder meiner Kabine zu wälzen und rammelnd surata miteinander zu machen. Jawohl, es ist gut, daß wir unsere tierische Natur gut im Zaum haben, selbst dann, wenn wir uns so freimütig und aufreizend über Euren brennenden linga und meine

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