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Marcus Gladiator 02 - Strassenkämpfer

Titel: Marcus Gladiator 02 - Strassenkämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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schien, war ein schlechtes Zeichen, und schon verfinsterten wieder Zweifel Marcus’ Gedanken.
    Ein Aufschrei aus dem Laden unterbrach Marcus’ Grübelei. Er warf die Stoffrolle auf den Tisch mit den Parfümbehältern und raste zum Eingang.
    Corvus sah verdutzt aus. »Was ist los? Marcus?«
    Marcus ignorierte ihn und rannte in den Laden, den Knüppel fest mit der Faust umschlossen. Der Ladenbesitzer lag auf dem Boden. Aus einer Wunde an seinem Kopf floss Blut. Seine Augen flatterten, als sein Assistent neben ihm niederkniete und ihm die Hand auf die Wunde drückte, um die Blutung zu stillen. Im Nu hatte Marcus die Lage erfasst.
    »Wo ist sie?«, fragte er.
    Der Assistent schaute mit glasigem Gesichtsausdruck auf, antwortete aber nicht.
    »WO IST SIE?«, brüllte Marcus.
    Der Assistent zuckte zusammen und deutete dann mit einem zitternden Finger auf die Tür an der anderen Seite des Ladens. »Sie haben sie mitgenommen.«
    Übelkeit breitete sich kalt in Marcus’ Gedärmen aus. Er hörte Schritte, als Corvus und Lupus in den Laden kamen. Marcus rannte auf die andere Tür zu und rief über die Schulter zurück:
    »Mir nach!«
    * Standardgewürz der römischen Küche, hergestellt aus Fisch

X
    Mit ängstlich pochendem Herzen stürzte Marcus auf der anderen Seite der Basilika auf die Straße und konnte gerade noch einer aneinandergeketteten Gruppe von Sklaven ausweichen, die gebündelte Tierfelle trugen. Lupus und Corvus kamen hinter ihm hergerannt. Die Straße war zwar breit, aber sie war voller Menschen, und Marcus konnte in keine Richtung weit sehen. Er kletterte auf einen Tisch und warf dabei ein großes Gefäß herunter, das unten auf den Steinplatten zerschellte. Sofort erfüllte ein süßer blumiger Duft die Luft.
    »He!«, schrie ein Mann an der Theke des benachbarten Stands. »Was hast du denn vor, Junge? Du musst dafür bezahlen!«
    Marcus ignorierte ihn, während er verzweifelt zu seiner Rechten die Straße mit den Augen absuchte. Die Menge erstreckte sich bis in den Schatten der hohen Wand der Basilika, aber nichts deutete darauf hin, dass hier etwas nicht stimmte. Er wandte sich in die andere Richtung, als einige Passanten stehen blieben und glotzten. Marcus strengte seine Augen an, und dann sah er sie – die beiden Männer, die ihm vorhin aufgefallen waren, wie sie sich etwa fünfzig Schritte von ihm entfernt einen Weg durch die Menge bahnten, während Portia mit den Fäusten auf den breiten Rücken des Mannes hämmerte, der sie festhielt. Einige Leute, die von den beiden Kerlen zur Seite geschubst wurden, schrien ihnen wütend hinterher.
    Marcus formte mit einer Hand einen Trichter vor dem Mund, deutete mit dem Knüppel hinter den beiden her und schrie: »Haltet diese Männer!« Seine Stimme war schrill vor Furcht und weithin auf der ganzen Straße zu hören. Einer der Männer schaute sich um und zog den Kumpan am Arm. Dann verschwanden sie in einer Seitenstraße und waren außer Sichtweite. Marcus sprang von dem Tisch herunter und jagte hinter ihnen her, schlängelte sich durch die Menschenmenge, während Corvus und Lupus sich nach Kräften bemühten, mit ihm Schritt zu halten. Beim Laufen rasten Marcus’ Gedanken ihm voraus. Er durfte Portia nicht verlieren. Wie konnte er weiterleben, wenn er es zuließ, dass ihr etwas zustieß? Und nicht nur das. Caesar würde von der Person, der er die Aufgabe anvertraut hatte, seine Nichte zu beschützen, einen furchtbaren Preis fordern. Er würde keine Entschuldigung akzeptieren. Marcus zwang sich, so schnell zu rennen, wie seine Füße ihn nur tragen konnten.
    Gesichter in der Menge wirbelten an ihm vorüber, und er ignorierte die überraschten und wütenden Schreie, während er und die anderen Jungen die Straße entlangrannten. Ein wenig weiter vorn sah Marcus den Eingang zu der Seitenstraße und deutete darauf.
    »Da hinein!«, rief er Corvus und Lupus zu.
    Er flitzte um die Ecke, erwartete beinahe, dass er die beiden Männer sehen würde, die mit gezogenen Messern dort auf ihn warteten. Stattdessen erblickte er eine düstere Straße, die sich zwischen eng nebeneinanderstehenden Mietshäusern eine leichte Steigung hinaufwand. Der Boden war mit gestampftem Müll bedeckt und in unregelmäßigen Abständen war Unrat gegen die Mauern aufgehäuft. Die Luft war schwer von Jauchegestank und ein widerliches dunkles Rinnsal floss mitten auf der Straße. Eine Handvoll Menschen war auf der Straße zu sehen – eine junge Mutter, die ein Kleinkind an der Hand führte und

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