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Marcus Gladiator 02 - Strassenkämpfer

Titel: Marcus Gladiator 02 - Strassenkämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Namen zu machen und den Ruhm deines Herrn zu vermehren.« Lupus starrte Marcus abschätzend an. »Ich habe den Herrn sagen hören, dass er noch nie einen Jungen gesehen hat, der besser für das Leben eines Gladiators geeignet wäre. Du beherrschst alle Waffen. Festus hat es dir beigebracht. Der meint, dass du bereits jetzt stark bist und mit der Zeit so zäh sein wirst wie jeder Mann, der je einen Fuß in eine Arena gesetzt hat. Aber es ist mehr als das, meint er. Du denkst blitzschnell und bist entschlussfreudig.«
    »Das hat er gesagt?« Marcus verspürte großen Stolz in sich aufsteigen.
    Lupus nickte. »Er sagte, du wärst der geborene Kämpfer, als hättest du es von deinem Vater geerbt. Der war wohl ein Krieger oder so was, denke ich, oder?«
    Marcus nickte bedächtig, als er seine Lüge vorbereitete. »Er war Zenturion und hat unter General Pompeius im Osten gedient.«
    Lupus runzelte die Stirn. »Wie kommt es dann, dass du ein Sklave bist?«
    Marcus erzählte ihm, wie Titus von den Schergen des Steuereinnehmers ermordet wurde und er und seine Mutter auf den Sklavenmarkt verschleppt wurden. Er erwähnte absichtlich nicht, dass er seinem ersten Besitzer entflohen war, ehe er von Porcino für seine Gladiatorenschule aufgegriffen wurde. Auch den Namen Decimus erwähnte er nicht. Er mochte Lupus und glaubte, dass er ihm trauen konnte. Doch bis er wusste, warum sich Decimus in Rom aufhielt und wie eng er mit Crassus verbunden war, wäre es besser, nichts zu sagen.
    »Was für eine Geschichte!«, antwortete Lupus. »Die Götter haben wirklich ein übles Spiel mit dir getrieben. Jetzt begreife ich, warum du so darauf aus bist, in den Haushalt von Pompeius zu gelangen.«
    »Oh?«
    »Ich bin nicht von gestern.« Lupus lachte leise. »Du willst dich beim General einschmeicheln, ihm dann deine Geschichte erzählen und hoffst, dass er seinen Einfluss geltend macht, um deine Mutter zu retten. Hab ich recht?«
    Marcus war verblüfft. Er hätte nicht gedacht, dass seine Motive so offensichtlich waren. Leugnen würde ihm nicht helfen. Er nickte traurig.
    »Nun, selbst wenn du bei der Herrin Portia bliebest, denke ich, dass du eine Enttäuschung erleben würdest. Pompeius hat sein Schwert für einen Platz im Senat eingetauscht. Ich bezweifle, dass er sich allzu viele Gedanken über die Frau eines niedrigen Offiziers machen würde, der vor einem Jahrzehnt aus seinen Diensten ausgeschieden ist. Er würde sich wahrscheinlich nicht einmal an deinen Vater erinnern.«
    »Ich bezweifle, dass er meinen Vater je vergessen wird«, antwortete Marcus und musste einen Augenblick an Spartakus denken. Doch dann erinnerte er sich daran, dass er ja von Titus gesprochen hatte, dem Mann, der ihn adoptiert hatte. »Nicht nachdem er dem General das Leben gerettet hat, meine ich.«
    »Vielleicht.« Lupus zuckte die Schultern. »Aber ich würde keine allzu große Hoffnung darauf setzen. Und ehrlich gesagt ist ja Pompeius auch nicht gerade dein größter Verehrer … Soweit ich das verstanden habe, hat Caesar die Absicht, dich für eine Laufbahn in der Arena hierzubehalten.«
    Marcus wurde das Herz schwer. Er hasste es, keine Kontrolle über sein Schicksal zu haben – wie konnte er jemals seine Mutter befreien, während er noch ein Sklave war, dessen Schicksal stets von seinem Herrn bestimmt wurde? Und bei der Aussicht darauf, sein Leben damit zu verbringen, im blutgetränkten Sand der Arena gegen andere Sklaven zu kämpfen, während seine Ohren vom Gebrüll der grausamen Zuhörer widerhallten, wurde ihm schlecht.
    »Marcus!«
    Beide wandten sich um, schauten über den Hof und sahen, dass Flaccus winkte: »Der Herr möchte dich sofort in seinem Arbeitszimmer sehen.«
    Lupus und Marcus tauschten einen Blick. Dann stellte Marcus seinen Becher ab und stand auf. »Bis gleich.«
    Caesar und Festus waren in Gesellschaft eines anderen Mannes, als Marcus das Arbeitszimmer erreichte. Der Unbekannte war groß und dünn, trug eine lebhaft gemusterte Tunika, Ringe an allen Fingern und eine dicke Goldkette um den Hals, an der ein riesiger, in Gold gefasster Smaragd baumelte. Sein Haar war hellbraun und am Haaransatz sorgfältig zu kleinen Löckchen frisiert. Er hatte fein geschnittene, beinahe weibliche Gesichtszüge. Zwei scharfe Augen musterten Marcus genau, als er ins Zimmer trat.
    »Das ist der Junge?«, fragte er.
    »Ja«, antwortete Caesar. »Und einen vielversprechenderen Lehrling werdet Ihr in ganz Italien nicht finden, geschweige denn in Rom, mein

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