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Marcus Gladiator 02 - Strassenkämpfer

Titel: Marcus Gladiator 02 - Strassenkämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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ohne unsere Zustimmung rein oder raus konnte.«
    Spurius trank seinen Becher leer und hielt ihn Marcus hin, damit der ihm nachschenkte. Dann fuhr er fort. »Clodius’ Bande hatte sich ein Stückchen von uns entfernt, und von dort haben sie uns Beleidigungen zugeschrien, lauter als sonst, fand ich. Dann trafen die anderen Banden ein. Die müssen auf ein Signal gewartet haben, denn sie kamen alle zur gleichen Zeit. Hunderte kamen aus allen Straßen und Gassen auf das Forum geströmt. Ich habe sofort begriffen, dass wir in der Falle saßen, und ich wusste, wenn wir in der Nähe des Tribunals blieben, wären wir erledigt. Da habe ich also den Jungs gesagt, sie sollten mir folgen und wegrennen, so schnell sie konnten. Wir haben auf den Ausgang zum Boarium zugehalten, aber sie haben uns eingeholt, ehe wir ihn erreicht hatten. Also raus mit den Stöcken und was meine Jungs sonst noch dabeihatten. Sie waren überall rings um uns herum, und wir mussten uns jeden Schritt vorwärts erkämpfen, bis wir den Tiber erreichten und uns aufteilten, um hierher zurückzukehren.« Er legte eine Pause ein und schaute auf seinen Anführer. »Wir haben viele Jungs zurücklassen müssen.«
    »Wie viele?«
    »Über fünfzig aus beiden Banden zusammen. Ich denke nicht, dass viele von ihnen noch leben.«
    Marcus sah, wie Milo mit den Zähnen knirschte, während er diese Neuigkeit verdaute. »Verdammt! Woher hat Clodius so viele Leute?«
    »Die waren nicht alle aus der Subura«, mischte sich der Anführer der Skorpione ein. »Ich habe die Zeichen einiger Banden vom Esquilin und sogar einige aus dem Bezirk Janiculum erkannt.«
    »Das ist schlimm. Sehr schlimm«, überlegte Milo. »Irgendwie hat es Clodius geschafft, die anderen Bezirke zu überreden, ihre Streitigkeiten beizulegen und auf der Seite der Subura zu kämpfen … Wir sind in der Minderzahl. Gewaltig in der Minderzahl.«
    »Was machen wir also jetzt, Meister?«, fragte der zweite Bandenführer.
    Milo blickte auf die Tischplatte und überlegte konzentriert. Die anderen Männer schauten ihm dabei zu, aber Marcus bemerkte, wie Spurius sich umdrehte und seinem Kollegen einen auffordernden Blick zuwarf. Der schüttelte den Kopf, doch Spurius drängte ihn mit einer weiteren Geste. Mit resigniertem Schulterzucken räusperte sich schließlich der Anführer der Skorpionbande.
    »Äh, Meister …«
    Milo hob gereizt den Kopf. »Was ist?«
    Der Anführer der Skorpione breitete die Hände auf dem Tisch aus und kratzte seinen ganzen Mut zusammen.
    »Raus damit, Brutus!«
    Der scharfe Befehlston ließ den Mann zusammenzucken und er stammelte: »Also, äh, die Sache ist die: Die Jungs haben miteinander geredet und …«
    »Die Jungs?« Milo zog fragend eine Augenbraue in die Höhe. »Wer genau?«
    »Ich und die anderen Bandenführer.«
    »Ah ja.« Milo stützte seine Ellbogen auf den Tisch und lehnte sich vor. »Also weiter. Ihr habt miteinander geredet. Und?«
    Brutus schaute nervös zu Spurius, weil er sich von ihm Unterstützung erhoffte, aber der andere Bandenführer saß nur schweigend da, und so musste Brutus allein weitersprechen. »Die Banden sind doch dazu da, die Straßen zu kontrollieren und Schutzgeld zu erpressen. Das haben wir immer gemacht. Unser Geld eingesammelt, die Bordelle geführt und Streitigkeiten in unseren Bezirken geregelt, stimmt’s? Solange wir uns darauf beschränkt und die anderen Banden ihre Grenzen nicht überschritten haben, haben wir alle recht ordentlich von den Einkünften gelebt. Aber dann ist dieser Bandenkrieg losgegangen. Seither haben wir viele Männer verloren, und wir haben zu viel zu tun, um unseren eigentlichen Geschäften nachzugehen ...«
    Ihm blieben unter Milos vernichtendem Blick die Worte im Hals stecken. Nach einer Pause sagte Milo mit leiser, eiskalter Stimme: »Und? Alles wird wieder normal, sobald wir Clodius und seine Freunde in die Wüste geschickt haben.«
    Brutus blähte die Backen auf. »Das ist es ja gerade. Die Jungs wollen, dass alles wieder so ist wie früher. Sie haben die Nase voll davon, sich mit den anderen Banden anzulegen. Ich habe ihnen gesagt, dass ich dich fragen würde, ob du einen Waffenstillstand mit Clodius ausrufen und diesen Bandenkrieg beenden würdest, Meister.«
    »Und was meinst du, wie das aussehen würde?«, fragte Milo schneidend. »Wenn ich in dem Augenblick, da die Dinge sich gegen uns wenden, sofort zu Clodius renne und ihn anflehe, den Kampf einzustellen? Da wären wir das Gespött von ganz Rom. Schon bald

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