Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Marcus Gladiator 02 - Strassenkämpfer

Titel: Marcus Gladiator 02 - Strassenkämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
Vom Netzwerk:
Blick noch einmal über die Menge schweifen ließ.
    Fröhliche Gesichter, eine Handvoll böse Gesichter. Ein paar Kinder auf den Schultern ihrer Väter, eine verschleierte Frau, die auf dem Sockel einer Statue stand und winkte, ein Krüppel mit verkümmerten Beinen, der sich auf Krücken nach vorn manövrierte, um Caesar lautstark seine Unterstützung zuzurufen.
    Caesar erreichte den Fuß der Treppe und begann, das Forum zu überqueren. Genau in diesem Augenblick bemerkte Marcus aus dem Augenwinkel ein rotes Aufblitzen an der untersten Stufe unter den Senatoren. Er fuhr mit dem Kopf herum, um besser sehen zu können. Die Farbe war nicht mehr zu sehen, und Marcus starrte nur noch auf eine Gruppe von Männern, die um Crassus herumstanden. Unter ihnen befand sich der Steuereintreiber Decimus.
    Allerdings interessierte er sich nicht für die Gespräche unter den Senatoren. Er starrte auf Caesar, vielmehr an Caesar vorüber … Marcus schaute in Decimus’ Blickrichtung und ihm gerann das Blut in den Adern. Die Frau, die sich an der Statue festhielt, fasste mit dem anderen Arm hinter ihren Rücken, und dann sah Marcus eine Klinge aufblitzen. Die Frau holte mit dem Messer aus und zielte.
    Marcus dachte nicht lange nach. Er stürmte vor und packte eine der Krücken des Krüppels, riss sie hoch über den Kopf und zwischen Caesar und die Frau auf dem Sockel. Genau in diesem Augenblick war ein splitterndes Krachen zu hören – die Krücke unter seinem Griff wäre ihm beinahe aus der Hand geschlagen worden.
    »Marcus, was zum …?«, schrie Festus.
    Caesar schaute in die andere Richtung und hatte nichts bemerkt. Marcus senkte die Krücke wieder und sah den Griff eines schweren Wurfmessers, das an der Stelle vibrierte, wo es in den oberen Teil der Krücke eingedrungen war und dort das Holz völlig zersplittert hatte. Jetzt bemerkte Festus es auch und seine Augen wurden schreckensweit. »Wer?«
    »Eine Frau, da drüben auf dem Sockel!« Marcus wandte sich um und wollte auf sie zeigen, aber sie war fort. »Gerade eben war sie noch da. Ich habe gesehen, wie sie das Messer geworfen hat.«
    »Komm mit!«, befahl Festus.
    Marcus riss das Messer aus der Krücke und gab diese dem Besitzer zurück, der ihn dafür verfluchte, dass er ihm einen so üblen Streich gespielt hatte. Festus drängte sich zwischen zwei von Clodius’ Leuten durch und stürzte sich in die Menge, hatte kein Ohr für die wütenden Schreie derer, die er unsanft zur Seite geschoben hatte. Marcus rannte hinter ihm her, die Spitze des Messers nach unten gerichtet, sodass er niemanden verletzen würde. Sie erreichten den Sockel und schauten sich nach Spuren der Frau um. Marcus packte den Mann, der am nächsten stand, und machte eine Kopfbewegung zu der Statue hoch.
    »Die Frau, die da noch vor einem Moment stand – wo ist die hingegangen?«
    »Welche Frau?«, antwortete der Mann. »Pass bloß mit dem Messer auf, Junge. Du tust noch jemandem weh damit!«
    Marcus und Festus fragten noch eine Handvoll andere Leute, von denen einige sich daran erinnerten, gesehen zu haben, wie die Frau vom Sockel sprang. Aber das war alles.
    »Sie ist in der Nähe, Marcus, das weiß ich«, sagte Festus, der angestrengt die Menge durchsuchte. Da spürte Marcus etwas unter einem Fuß. Er blickte nach unten. Nahe beim Sockel der Statue lagen ein Frauenumhang und ein Schleier.
    »Festus! Sieh mal hier!« Marcus bückte sich, um ihm seinen Fund zu zeigen. »Ich glaube nicht, dass wir eine Frau suchen.«
    Festus blickte sich um, aber die Menschenmenge war zu dicht gedrängt, als dass man jemanden fliehen sehen könnte. Sie hatten ja auch keine Vorstellung, nach wem sie suchen mussten. Er biss vor Wut die Zähne zusammen. »Zu spät. Wir gehen besser zu Caesar zurück, falls es noch einen weiteren Anschlag gibt.«
    Sie kämpften sich durch die Menge und Clodius’ Leute und nahmen wieder ihre Position in der Nähe ihres Herrn ein. Caesar warf ihnen einen fragenden Blick zu, sagte aber nichts, während er weiter der Menge zuwinkte. Sie brauchten lange, um das Forum zu überqueren, und es war bereits Mittag, als sie wieder in die engen Straßen der Subura einbogen und die Menschenmengen hinter sich ließen.
    »Was ist da vorhin geschehen?«, fragte Caesar, als das Summen des Forums hinter ihnen verebbte. »Ich habe mich nur kurz umgedreht, und schon wart ihr beide verschwunden.«
    »Es gab einen Zwischenfall, Herr«, antwortete Marcus. Er hielt das Messer hoch. Caesar nahm die Waffe und untersuchte

Weitere Kostenlose Bücher