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Marcus Gladiator - Aufstand in Rom (German Edition)

Marcus Gladiator - Aufstand in Rom (German Edition)

Titel: Marcus Gladiator - Aufstand in Rom (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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schüttelte den Kopf in stummem Protest. Sofort sprang Marcus auf.
    »Ich kämpfe gegen ihn! Wählt mich aus!«
    Mandracus fuhr herum. »Was? Ein Freiwilliger? Das beherzte Bürschchen will es mit dem ausgewachsenen Mann aufnehmen? Sieht aus, als hätten wir endlich einen Römer gefunden, der den Mumm hat, uns einen richtigen Kampf zu liefern. Nun gut, Junge, der Mann soll dir gehören.«
    »Nein!«, rief Decimus. »Ihr könnt mich nicht zum Kampf zwingen!«
    »Oh? Und warum nicht?«
    Decimus streckte ihm die Hände hin. »Lasst mich frei, und ich mache einen reichen Mann aus Euch. Ich besitze in Rom ein Vermögen. Lasst mich am Leben, und ich sorge dafür, dass ihr alle fürstlich belohnt werdet. Ich schwöre es!«
    »Wie interessant«, sagte Mandracus nachdenklich. »Und von welcher Summe Lösegeld reden wir?«
    »Von einer halben Million Sesterzen«, flehte Decimus, doch der Rebell reagierte nicht. »Nun gut, dann von einer Million! Von einer Million Sesterzen!«
    »Hm, das ist nun wirklich ein Vermögen.« Mandracus überlegte kurz. »Wir wollen mal abwarten, was Brixus dazu sagt. Führt den hier in die Hütte.«
    »Danke«, winselte Decimus. »Ihr werdet es nicht bereuen. Bestimmt!«
    Bevor man ihn wegbrachte, warf er Marcus ein selbstgefälliges Lächeln zu. »Was habe ich dir gesagt? Auf Wiedersehen, mein Junge. Schöne Grüße an Titus, wenn du dich in der Nachwelt zu ihm gesellst. Und entschuldige dich für michbei Thermon. Sag ihm, dass es zwischen uns immer nur ums Geschäft ging.«
    Marcus biss die Zähne zusammen und zischte seine Antwort: »Du Feigling!«
    Decimus schüttelte den Kopf. »Nein, nur ein Überlebender.«
    Dann wurde er weggeführt und verschwand hinter einem Ledervorhang in der Hütte. Mandracus kam zu Marcus und musterte ihn neugierig. »Es ist eine Schande, solchem Mut ein Ende zu machen. Aber du wirst mit den anderen sterben. Die Frage ist nur, wen wir für dich als Gegner aussuchen. Ich werde dir einen wählen, gegen den du einen guten Kampf führen kannst.«
    Sein Blick wanderte über die restlichen Legionäre und die Bediensteten des Decimus. Alle sahen stark aus, bis auf einen.
    »Du, Tribun. Du bist der Nächstjüngere. Und ich denke, du hast ein hinreichend verweichlichtes Leben geführt und kannst deswegen mit dem Schwert nicht sonderlich gut umgehen. Meinst du, du schaffst es, diesen Jungen zu besiegen?«
    Quintus stand langsam auf und seine Lippen verzogen sich verächtlich. »Ich bin kein Gladiatorengesindel wie ihr. Ich werde euch zeigen, wie ein römischer Aristokrat kämpft.« Doch im letzten Augenblick begannen seine Lippen zu beben und verrieten seine wahren Gefühle. Mandracus lachte leise.
    »Netter Versuch. Wie alle römischen Adeligen hast du einfach nicht den Mumm zu einem echten Kampf. Das überlasst ihr anderen. Nun, heute nicht. Und hier nicht.« Er schnitt Quintus und dann Marcus die Fesseln durch. »Nehmt eure Positionen ein.«
    Zwei Rebellen zerrten sie auf die freie Fläche und drehten sie so um, dass sie einander gegenüberstanden. Man legte Schwerter vor sie hin. Quintus hob seines rasch auf, ohne auf die Anweisung zu warten. Marcus bemerkte, dass sein Gegner noch aufgeregter war als er selbst. Er verspürte keinen Wunsch, gegen Quintus oder einen anderen Gefangenen anzutreten, jetzt, da Decimus aus diesem schrecklichen Wettbewerb ausgeschieden war. Doch solange er noch atmete, würde er kämpfen. Er hatte das Ziel, zu überleben, und seine Entschlossenheit wurde von der Hoffnung genährt, dass Brixus ihn freisetzen würde. Wenn er jetzt protestierte, würde er nur das Schicksal des Mannes teilen, der sich vorhin geweigert hatte zu kämpfen.
    Er beugte sich hinunter, um sein Schwert aufzuheben, hielt es fest und prüfte instinktiv das Gewicht und die Balance der Waffe, wie man es ihm beigebracht hatte. Er machte probehalber ein paar Schläge in die Luft, bis er sich davon überzeugt hatte, dass er im Kampf mit der Waffe gut umgehen konnte.
    »Fangt an!«, brüllte Mandracus.
    Im Gegensatz zu den vorherigen Kämpfen blieben die beiden Gegner erst einmal reglos stehen. Marcus verdrängte alle anderen Gedanken aus seinem Kopf und versuchte, sich auf das zu konzentrieren, was vor ihm lag. Quintus war mittelgroß und schmal gebaut. Das bedeutete, dass er die Möglichkeit hatte, sich schnell zu bewegen, doch seine Reichweite war kaum größer als die von Marcus. Wie viele andere junge Männer war er dem Wein und einem guten Leben sehr zugetan. Selbst nach den

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