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Margos Spuren

Margos Spuren

Titel: Margos Spuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Green
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Freund bist?«
    »Ich bin entzückt«, sagte ich, obwohl sie betrunken und müde war und in einer Badewanne lag. »Weißt du was? Wir gehen jetzt zusammen hoch, und wenn irgendwer was über dich sagt, werde ich deine Ehre verteidigen.«
    »Okay«, sagte sie. Und dann gingen wir zusammen hoch, wo sich die Reihen der Partygäste etwas gelichtet hatten, nur ein paar Baseballspieler, darunter Jason, standen immer noch um das Fass herum. Die meisten hatten sich in Schlafsäcken auf dem Boden verteilt; ein paar hatten sich auf die Ausziehcouch gequetscht. Angela und Radar lagen Arm in Arm auf einem Zweiersofa. Radars Beine hingen herunter. Sie schliefen.
    Als ich bei den Leuten am Bierfass nachfragen wollte, ob sie Ben gesehen hatten, kam er ins Wohnzimmer gerannt. Er trug ein hellblaues Hütchen auf dem Kopf und schwang eine Art Schwert aus acht aufeinandergestapelten Milwaukee-Bierdosen, die, wie ich annahm, zusammengeklebt waren.
    »ICH SEH DICH!«, rief Ben und zeigte mit dem Schwert in meine Richtung. »ICH SEHE QUENTIN JACOBSEN! YEAH!!! KOMM HER! AUF DIE KNIE!«, rief er.
    »Was? Ben, beruhige dich.«
    »AUF DIE KNIE!«
    Gehorsam kniete ich mich hin und sah zu ihm auf.
    Ben ließ das Bierschwert sinken und tippte mir damit auf beide Schultern. »Dank der Kraft des Superkleberbierschwerts schlage ich dich hiermit zu meinem auserwählten Fahrer!«
    »Danke«, sagte ich. »Aber kotz mir nicht in den Bus.«
    »YEAH!«, rief er. Doch als ich aufstehen wollte, drückte er mich mit der bierschwertfreien Hand noch einmal runter, tippte mir wieder mit dem Schwert auf die Schultern und sagte : »Dank der Kraft des Superkleberbierschwerts verkünde ich hiermit, dass du unter deinem Talar bei der Zeugnisverleihung nackt sein musst.«
    »Was?« Ich stand auf.
    »YEAH! Du, ich und Radar! Nackt unter dem Talar! Bei der Zeugnisverleihung! Das wird der Hammer!«
    »Ja«, sagte ich, »hammerheiß.«
    »YEAH!«, antwortete er. »Schwör, dass du’s tust! Radar hat auch schon geschworen. RADAR, DU HAST ES GESCHWOREN, STIMMT’S?«
    Radar bewegte ganz leicht den Kopf und öffnete ein Auge. »Ich hab’s geschworen«, murmelte er.
    »Na gut, dann schwöre ich auch«, sagte ich.
    »YEAH!« Dann wandte sich Ben an Lacey. »Ich liebe dich.«
    »Ich hab dich auch lieb, Ben.«
    »Nein, ich liebe dich. Nicht wie ein Bruder eine Schwester liebt oder ein Freund einen Freund. Ich liebe dich, wie ein richtig besoffener Mann das tollste Mädchen der Welt liebt.« Sie lächelte.
    Ich trat vor und legte ihm die Hand auf die Schulter, um ihn vor weiteren Peinlichkeiten zu bewahren. »Wenn wir um sechs zu Hause sein wollen, müssen wir jetzt gehen.«
    »Okay«, sagte er. »Ich wollte mich nur noch bei Becca für die hammermäßige Party bedanken.«
    Und so folgten Lacey und ich Ben nach unten, wo er die Tür zu Beccas Zimmer aufriss und rief : »Deine Party war der Hammer! Auch wenn du immer hier unten abhängst. Als ob dein Herz Blei statt Blut durch deine Adern pumpt! Trotzdem danke für das Bier.« Becca lag allein im Bett und starrte zur Decke. Sie sah nicht einmal auf. Sie murmelte nur : »Ach, fahr zur Hölle, du Arschgesicht. Ich hoffe, du holst dir von Lacey Chlamydien.«
    Ohne jede Spur von Ironie antwortete Ben : »Danke für das nette Gespräch«, und schloss die Tür. Ich glaube, er merkte gar nicht, dass er beleidigt worden war.
    Dann waren wir wieder oben und wollten gehen. »Ben«, sagte ich, »das Bierschwert musst du hierlassen.«
    »Ach ja«, sagte er. Ich griff nach dem Schwert und zog, aber Ben weigerte sich loszulassen. Ich wollte die Saufnase anschreien, als ich merkte, dass er nicht loslassen konnte .
    Lacey lachte. »Ben, hast du dir das Bierschwert an die Hand geklebt?«
    »Nein«, sagte Ben. »Ich habe meine Hand mit Superkleber an das Bierschwert geklebt. Damit es mir keiner klauen kann.«
    »Gute Idee«, sagte Lacey.
    Lacey und ich schafften es, alle Bierdosen abzureißen bis auf die, die direkt an Bens Hand klebte. Egal wie fest ich daran riss, Ben folgte der Bewegung wie eine Marionette. Irgendwann sagte Lacey einfach : »Wir müssen los.« Und dann gingen wir. Wir schnallten Ben auf dem Rücksitz fest. Lacey setzte sich neben ihn, denn : »Ich muss aufpassen, dass er nicht kotzt oder sich mit der Bierhand den Schädel einschlägt.«
    Er war so weit weggetreten, dass Lacey freimütig über ihn redete. »Jemand, der sich immer so ins Zeug legt, muss auch mal belohnt werden, oder? Ich meine, ich weiß, dass er

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