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Mariannes Traenen

Mariannes Traenen

Titel: Mariannes Traenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas M.
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setzen, hatte er mir erklärt. Mehr nicht! Ich schwöre es!“, sagte sie.
    Doch ihr antwortete niemand.
    „Dann zeigte er mir die Bilder. Kathrin an einer Kette, vor all diesen Männern, die über ihr Gesicht … Und dann Videos, die er von euch aufgenommen hatte. Neue Videos. Und was er mir zeigte... Es war so … so … unerhört . Ich war so … er hat mir Aufnahmen gezeigt von …“ Sie rang nach Worten. „Konny … an einer Leine … Mein Konny!“, rief sie. „ Du an der Leine, gehalten von … ihr …“ Sie sah Kathrin an, doch die rührte sich nicht. „Ich war so … aufgebracht, so … so … enttäuscht !“ Ein Zittern durchlief sie.
    „ Mein Konny an einer Leine, und sie machte mit ihm die gleichen Sachen, die ich mit Walter tun durfte. Sie schlug ihn … Ich … ich war außer mir, als ich das sah. Und dann erzählte ich ihm alles. Auch das mit … das mit Ulf, dem Unfall und der Beerdigung. Dann … und dann … dann zeigte er mir die Unterlagen, die er gefunden hatte, die Abrechnungen und all das. Und schließlich eine Aufnahme von … Marianne und Walter … Er machte mir einen Vorschlag, der war so … Es klang alles so verrückt … Und doch so einfach …“ Sie schüttelte den Kopf und sah auf zu Marianne.
    „Marianne, bitte! Ja, ich war eifersüchtig auf dich, weil du mit Walter … Aber was er mir dann vorschlug … Ich wollte das nicht! Bitte glaub mir! Ich habe ihm sofort widersprochen. Es ging zu weit! Das mußt du mir glauben! Das ging doch alles viel zu weit …“, rief sie mit erstickter Stimme.
    Marianne sah sie prüfend an. „Es hat sich aber nicht so angefühlt“, sagte sie mit ruhiger Stimme. „Für mich hat es sich ganz und gar nicht so angefühlt.“
    Svenja nickte. „Er spulte die Aufnahmen vor und zeigte mir andere Szenen … Sachen, die … er zeigte mir Walter und mich . Er erklärte mir, wie häßlich es werden könnte, wenn solche Sachen bekannt würden. Aber wenn ich auf seinen Vorschlag einginge, dann würde er dafür sorgen, daß es noch mehr solche Aufnahmen mit dir geben würde. Du vor fremden Männern. Und auch Kathrin – ein Wort von mir würde genügen. Und wenn es sich ausgehen würde, dann … dann …“ Mit schamrotem Kopf sah sie zu Boden.
    „Dann bekämt ihr meinen Hof in die Finger, und Walter würde dein Hochzeitsgeschenk ?“, riet Marianne. Und Svenja nickte. „Und Konny würde … Kathrin … Er würde sie davonjagen …“
    „Oh Gott “, sagte Kathrin leise. „Wie konntest du nur?“
    Svenja schniefte heftig. Tränen rannen ihr übers Gesicht. „Ich … ich … Was hätte ich denn tun sollen?“, rief sie verzweifelt.
    „Erklär mir, warum ich meine eigene Mutter nicht totschlagen soll “, flüsterte Konrad mit mühevoller Beherrschung. „Nenn mir einen vernünftigen Grund. Nenn mir einen Grund, der keine faule … stinkende … Ausrede …“ Er atmete heftig.
    Besänftigend legte Rudolf eine Hand auf seinen Arm. „Nachdem er Marianne dem Schickl ausgeliefert hatte, was waren da seine Pläne“, fragte er.
    „Er hatte versprochen, mir zu helfen. Er würde mir alle Türen öffnen, unbegrenzte Mittel, den Hof zu erweitern. Und den Heumaderhof würde er zu einem … zu einem …“ Sie suchte vergeblich nach einem Begriff für das Unerhörte, das sie zu beschreiben versuchte.
    „Ein Bordell für Herren und Damen mit besonderen Ansprüchen ?“, fragte Rudolf leise. „Ein Haus, in dem Sadisten Sklavinnen und Sklaven mieten und mißhandeln könnten, für unglaublich hohe Beträge?“
    Svenja nickte. „Ja “, sagte sie. „Der Heumaderhof würde eine diskrete, verschwiegene Attraktion werden. Und der Gruberhof ein respektables, konservatives Haus. Die Herren würden bei mir am Tag von den Sklavinnen im Restaurant bedient werden – und nachts im Heumaderhof, da … da …“
    „Da würden sie sich richtig an ihnen austoben können?“
    Svenja bejahte.
    Konrad schlug beide Hände auf die Sessellehne. „Rudolf hat vollkommen recht. Du bist nicht halb so bösartig, wie du dumm bist!“, lautete sein vernichtendes Urteil. „Man müßte dich allein schon wegen dieser Dummheit erschlagen wie einen …“ Er holte tief Luft. Dann schrie er plötzlich: „Wie einen tollwütigen Hund!“
    Rudolf hielt ihn zurück und deutete auf die drei Monitore, die alle zugleich angelaufen waren.
    „Der Bürgermeister !“, sagte Konrad.
    Erschrocken fuhr Svenja herum. „Oh Gott !“, rief sie leise.
    „Hast du ihn hierher bestellt ?“, fragte

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