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Mariannes Traenen

Mariannes Traenen

Titel: Mariannes Traenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas M.
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eines klarstellen: Ein wertloses Stück Scheiße wie du ist gut beraten, mich nicht zu duzen.“
    Mit offenem Mund stierte Sektionsdirektor Manfred Schickl auf den Monitor. Die Aufnahme blendete um, und er sah dieselbe Frau angebunden auf dem Gestell, neben dem er gerade stand. Und er näherte sich ihr mit heruntergelassenen Hosen und einer Peitsche in der Hand.
    „Es ist alles drauf “, sagte Rudolf mit fast gelangweilter Attitude. „Auch die Bestätigung der Bewilligung für Gunther von Rhodalb. Deine beiden anderen … Partner … habe ich übrigens auch aufgenommen. In allerbester Qualität“, fügte er hinzu. „Die Kameras hat immerhin Gunther selbst installieren lassen.“
    „Durch seinen … Hund …“ Schickl war blaß geworden.
    Rudolf nickte.
    „Was willst … was wollen Sie von mir?“, fragte er. Er mußte sich räuspern.
    „Weißt du “, erklärte Rudolf ruhig, „ich habe mal etwas nachgerechnet. Wenn eine Sklavin auch nur einen Kunden pro Tag für euch bedienen muß, der sie auspeitscht und sie dann vergewaltigt, dann sind das nach dem Tarif – übrigens auch alles auf der Aufnahme – vierhundert am Tag. Und wenn ich unterstelle, daß sie an den Wochenenden zweimal zusätzlich herhalten muß, dann erwirtschaftet sie für euch pro Woche rund dreitausendsechshundert Euro. Sagen wir viertausend einschließlich der noch abartigeren Extras – gegen die sie sich ja nicht wehren kann. Macht auf ein Jahr hochgerechnet rund zweihunderttausend. Allein mit den beiden Frauen, die dein sauberer Kumpan hier erpreßt hat, wären das rund vierhundert Riesen per anno, richtig?“
    Schickl schluckte.
    „Ich habe ausreichend Beweise dafür, wie lange ihr das schon treibt. Und wie viele Frauen für euch da durch mußten und von euch für den Rest ihres Lebens kaputtgemacht wurden. Aber sagen wir, ich bin ein bescheidener Mann. Und was sonstwo passiert, geht mich nichts an. Also rechne ich nur die beiden Frauen, und kalkuliere ihren Restwert bei Verkauf nach Teplice, Tirana oder sonst irgendwo hin mit fünfzig pro Frau. Komme ich auf zweihundertfünfzig pro Frau und Jahr; fünfhundert für die beiden. Kannst du mir folgen?“
    „Bist … sind sie verrückt?“, keuchte Schickl. Er war hochrot angelaufen.
    Rudolf schüttelte den Kopf. „Es ist nicht gut, mich zu beleidigen. Wir verhandeln hier nicht wirklich, weißt du.“ Er sah ihn an, und sein Blick war in diesem Moment wieder so eisgrau wie in den Momenten, in denen Marianne sich vor ihm gefürchtet hatte. „Und vergiß nicht – ich weiß, wie lange ihr schon Geld scheffelt und dabei junge Frauen aus dem Osten verbraucht und sie hinterher verkauft oder wegwerft“, fügte er leise hinzu. Und es klang unverhohlen drohend, wie er es sagte.
    „ Was verlangen sie?“, fragte Schickl.
    „Fünfhundert ! Und zwar von jedem von euch dreien! Und du wirst das regeln. Mit den anderen beiden rede ich nicht. Du wirst das für mich besorgen.“
    „Bist … Sind sie wahnsinnig? Wo soll ich so viel Geld hernehmen?“, schrie der Sektionsdirektor und spreizte die Arme wie ein Adler, der abheben will.
    „Du bist die Bank “, sagte Rudolf in unerschütterlicher Ruhe.
    „Was glaubst du eigentlich, wem das Geld gehört ?“, fragte Schickl erregt. „Bei den Leuten leiht man sich nicht einfach mal so eben anderthalb Millionen. Die ziehen mir die Haut ab. Und was glaubst du, was sie erst mit dir machen?“ Er versuchte, aufzutrumpfen. Aber es mangelte dem Versuch etwas an Glaubwürdigkeit. „Was glaubst du, was mit den beiden Votzen passiert? Aber wen kümmert das schon …“
    Rudolf lachte leise und kalt. „ Dann verkauf ihnen doch deine Töchter. Was glaubst du eigentlich, was eure Freunde mit dir machen, nachdem die Presse mit dir fertig sein wird? Und die Staatsanwaltschaft? Und wenn die Behörden danach auf wundersame Weise wissen, wer alles in die Sache verwickelt ist?“ Rudolf sah ihn an. „Du bekommst von ihnen einen hübschen Arbeitsplatz in einem Heim für Schwererziehbare .“ Er ließ ein paar Sekunden verstreichen. Dann fügte er hinzu: „Und wenn deine … Kunden … oder sollte ich besser sagen … Erzieher … mit dir fertig sind, begraben sie dich. Gleich neben Jimmy Hoffa.“
    Schickl starrte ihn an.
    „Anderthalb Millionen. Und weil ich finde, daß du der Frau, die du so egoistisch benutzt hast“, er deutete über seine Schulter in Richtung des Bildschirms, „noch ein kleines Dankeschön schuldig bist – sie wünscht sich ein Cabrio

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