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Mariannes Traenen

Mariannes Traenen

Titel: Mariannes Traenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas M.
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…“
    „Was …“ Schickl sah ihn entgeistert an. „Was soll ich …?“
    „ Ihr ein Auto kaufen“, antwortete Rudolf. „Du kannst Frauen kaufen und verkaufen und hast mit ihnen ein Vermögen verdient. Da wirst du doch noch bis Samstag ein Auto beschaffen können, du … Bankier .“
    Schickl stand der Mund offen. „Sam … Samstag …“, stammelte er.
    „Samstag “, nickte Rudolf. Er bückte sich, griff in eine Tasche am Boden und zog ein mehrseitiges Dokument heraus. „Das hier ist ein umfassendes Schuldeingeständnis, das du mir jetzt Wort für Wort vorlesen wirst, bevor du es unterschreibst. Du bekennst dich darin, gemeinsam mit deinen Partnern, schuldig der Erpressung, Nötigung zur Zwangsprostitution mit Gewinnabsicht und damit einhergehender schwerer Körperverletzung und Vergewaltigung; durch dich selbst und deine Partner. Und dann noch …“ Rudolf blätterte scheinbar gedankenverloren durch das Dokument. „Ah ja, die außergerichtliche Einigung auf Schmerzensgeld und einen immateriellen Schadenersatz in Höhe von … Ach ja, und dann noch ein paar Details zu euren Geschäften in der Vergangenheit. Die enthalten nicht direkt Mengenangaben oder Summen, aber dafür Orte, Namen, ein paar hübsche Details …“ Er hob Schickl das Dokument hin. „Sprich deutlich“, sagte er. „Du weißt ja – du kommst im Fernsehen.“ Er zwinkerte ihm zu und lächelte böse. „Oder sagen wir: Du kommst möglicherweise ins Fernsehen.“
    Mit zitternden Händen griff Schickl nach dem Schriftstück, und begann, es zu prüfen.
    „Du liest es vor. Jetzt gleich. Und laut.“ Rudolf war aufgestanden. „Wird’s bald? Oder soll ich nachhelfen? Du hast Gunther in dem Film eben gesehen?“ Er war ebenso groß wie Schickl, als er sich vor ihm aufbaute. Aber Rudolf wirkte kräftiger, stärker, weniger verweichlicht als der Sektionsdirektor.
    „Na ? Wird’s bald?“, sagte er leise.
    Zögernd begann Schickl, das Dokument zu verlesen. Immer wieder stockte er und schaute Rudolf erschrocken an. Als Jurist war ihm die Bedeutung dessen, was er da vorlas, genauestens bekannt. Aber er fügte sich. Schließlich hatte er keine andere Wahl. Und er belastete sich darin ja nicht allein. Auch von Oberstaatsanwalt Lechner war ausführlich die Rede, der immer wieder den Gang der Justiz beeinflußt hatte, um ihre Geschäfte zu unterstützen – und am Ergebnis zu partizipieren. Und von Gunther, dem sie den ganzen Ärger offenbar zu verdanken hatten. Der die Kameras installiert und kompromittierende Aufnahmen von ihnen gemacht hatte. Man konnte Schickl die ohnmächtige Wut ansehen, mit der er das Dokument in den folgenden zwanzig Minuten laut bis zum Ende vorlas.
    „Gut. Und jetzt unterschreiben. Ich will deinen Personalausweis.“
    Bebend vor Zorn griff der Mann in seine Jackentasche, zog einen Federhalter hervor und seine Brieftasche. Ärgerlich riß er seinen Personalausweis heraus und warf ihn Rudolf vor die Füße.
    „ Aufheben!“, sagte der nur.
    Schickl schäumte regelrecht, als er sich bücken und den Ausweis wieder aufheben mußte. Er schnaufte schwer.
    Rudolf wies auf den kleinen Beistelltisch. „Dorthin“, sagte er. „Dort kannst du unterschreiben und das Papier auch gleich liegenlassen.
    Mit schweren Schritten stapfte Schickl an ihm vorbei, beugte sich über den Tisch und unterschrieb das belastende Dokument mit einer heftigen Bewegung auf der letzten Seite. Dann legte er seinen Ausweis darauf und steckte seine Brieftasche weg.
    „Zufrieden ?“, herrschte er Rudolf an.
    Rudolf schüttelte den Kopf. „Auf jeder Seite einzeln paraphieren !“, befahl er knapp. Mit puterrotem Kopf wiederholte Schickl die Unterschriftenzeremonie, diesmal auf jeder einzelnen Seite.
    „Jetzt zufrieden ?“, rief er wütend, als er damit fertig war.
    Der legte nachdenklich den Kopf auf die Seite. „Nein …“, sagte er gedehnt. „Wenn ich gerade so darüber nachdenke – eine Sache wäre da noch.“
    „Was noch ?“, schnaubte Schickl.
    „Knie dich hin und laß die Hose runter “, sagte Rudolf gleichmütig.
    „ Was?“, schrie Schickl.
    „Ich glaube nicht, daß du eine Wahl hast. Also tu, was ich dir gesagt habe.“ Rudolf rührte sich nicht.
    Schwerfällig ließ sich der Sektionsdirektor auf die Knie fallen. Mit hochrotem Kopf und wütenden Bewegungen öffnete er seinen Gürtel und ließ die Hosen herunterfallen. „Und jetzt?“, giftete er. „Soll ich … Ihnen … einen blasen?“
    Rudolf antwortete nicht. Er bückte sich,

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