Mariannes Traenen
von dieser kostbaren Haut liebkosen. Sie brauchen die Peitsche bloß abwechselnd länger oder kürzer laufen zu lassen, und schon können Sie ihrer Sklavin wesentlich länger und nachhaltiger erlauben, zu Ihrer beider Vergnügen zu leiden.“ Er trat zur Seite und zeigte Svenja mit einladender Geste einen Punkt am Boden.
Kaum daß sie ihn eingenommen hatte, eilte er zum Stuhl und stellte das Glas darauf ab. „Geben Sie ihr fünf in rascher Folge “, riet er ihr. „Versuchen Sie, den ganzen Rücken mit dem Ende der Peitsche zu treffen. Nur mit dem Ende, nicht mit dem Strang.“
Mit genüßlichem Grinsen wog Svenja das Folterwerkzeug in ihrer Hand. „Nur zu !“, ermutigte er sie. „Keine falsche Scham.“ Er lachte. „Sie ist Ihr Eigentum. Sie dürfen es genießen, wenn sie leidet. Immerhin tut sie es für ihre Herrin. Und, meine verehrte Freundin – ich darf Sie doch sicher eine Herrin nennen?“
„Aber sicher doch, mein verehrter Freund !“, bestätigte Svenja die angebotene Komplizenschaft bei der Unterwerfung ihrer verhaßten Widersacherin, sichtlich berauscht von den verführerisch bösen Gedanken, die dieser Herr mit ebenso sanften wie unerhörten Worten in ihren Geist träufelte. Ein kurzes, strahlendes Lächeln huschte über ihr Gesicht.
Mit bangem Herzen hörte Marianne, wie der fremde Mann ihre ehemalige Freundin anwies, sie so wirkungsvoll wie möglich auszupeitschen. Er hatte doch versprochen, ihr zu helfen. Und jetzt war er dabei, sie zu verraten. Marianne fühlte sich verlassen, wie ein nacktes Kind unter Wölfen. Man wollte sie dressieren . Bitterkeit erfüllte sie. Sie sei freiwillig hier, sei unterwürfig. Ihre Seele rebellierte laut und hoffnungslos dagegen, daß man sie als Sklavinnenseele verleumdete. Aber hatte er ihr nicht gesagt, daß er sie verraten würde? Ihre Gedanken verwirrten sich, vom ungewohnten Alkohol benebelt. Svenjas Schläge trafen nun auch die linke Seite ihres Rückens, trafen sie überall. So wie die des fremden Mannes kurz zuvor sie überall getroffen hatten. Nur mit Mühe konnte sie es unterdrücken, laut aufzuschreien.
„Sehen Sie “, sagte er mit seiner leisen, warmen, grausamen Stimme, „wie schön Sie nun ihren ganzen Rücken aufleuchten lassen können?“
„Es stimmt, Sie haben recht “, hörte Marianne Svenja sagen. Und zuckte zusammen unter der Berührung ihrer Hand.
„Da Sie offensichtlich über entsprechende Erfahrung verfügen “, Svenja lächelte verlegen, „was ist günstiger für ihre Abrichtung? Wie unterwerfe ich sie schneller?“ Svenja schien zunehmend Lust an dem Gedanken zu finden, eine echte Sklavin zu besitzen. „Peitsche ich sie langsam und mit Pausen? Oder hart und kurz?“
„Madame “, sagte der Mann. „Sie sind eine Herrin. Sie dürfen und sollen tun, was ihnen gefällt. Auf so etwas“, er deutete auf Marianne, „brauchen Sie wirklich keine allzu große Rücksicht zu nehmen.“
Svenja besah für einige Sekunden nachdenklich den schweren, geflochtenen Griff der Peitsche in ihrer Hand. „Dann hätte ich glaube ich Lust “, sinnierte sie, „das Ganze etwas anzuziehen.“
„Immer so, wie es Ihnen gefällt, Madame! Wichtig ist allein, daß sie den Punkt finden.“
„ Den Punkt? “ Svenja sah ihn fragend an. Doch er schüttelte nur den Kopf. „Bitte“, lud er sie mit einer Geste der Hand ein, „schlagen Sie ruhig zu. So kräftig Sie es für richtig halten. Ich schlage vor, zwanzig in schneller Folge. Und nutzen Sie ruhig alles, was die Sklavin Ihnen anbietet.“
Bei den ersten Treffe rn stockte Marianne kurz der Atem. Bis sie anfing, bei jedem Schlag laut zu stöhnen vor Schmerz. Hitze breitete sich in ihrem Rücken aus, in ihren Lenden, durchströmte den ganzen Körper. Der Alkohol verwirrte ihre Sinne. Ihre Beine knickten ein, trotzdem sie bei jedem Schlag unwillkürlich auf die Zehenspitzen stieg. Endlich hörte die stechende Pein auf, hinterließ Leib und Seele in Flammen. Es war ihr, als stünde sie am Rand eines Abgrunds.
Svenjas Augen leuchteten, und ihr Atem ging heftig, als sie endlich die Peitsche sinken ließ. In Ihrem Gesicht stand unverhohlene Freude, als würde das Bewußtsein der neu erworbenen Macht sie berauschen. Rudolf Stadler hatte inzwischen ihr Glas neu aufgefüllt und reichte es ihr zum Anstoßen.
„Auf Herren – und Sklaven!“ Das Lächeln in seinen Augen war in diesem Moment stahlgrau und wirkte nicht minder böse. „Ich gratuliere, verehrte Freundin. Die Rolle der Herrin ist ihnen
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