Mariannes Traenen
er ihr das Halsband umlegte. Sie war enttäuscht, bitter enttäuscht. Aber sie konnte nichts anderes tun, als sich fügen. Schließlich stand sie nackt vor ihm, mit nichts als ihren Fesseln angetan. „Wirst … wirst du … auch da sein?“, fragte sie ängstlich.
Er nickte. „Ich komme nach “, sagte er und küßte sie sanft auf die Stirn.
„Warum nicht gleich ?“, rief sie verzweifelt und drückte ihren nackten, kleinen Leib an ihn, als suche sie dort Schutz.
„Ich komme nach!“ Er ma chte sich von ihr los und half ihr in den Trenchcoat. „Tu, was ich dir gesagt habe“, verlangte er von ihr, als er ihr das Halstuch aufhob und um den Hals legte. „Sei so gehorsam und unterwürfig wie möglich. Widersprich ihr nicht. Versuche nicht, sie anzusprechen oder an eure Freundschaft zu appellieren, so wie gestern. Du wirst damit keinen Erfolg haben. Sie sieht die Vergangenheit anders als du. Und nun geh!“
Zu meiner Hinrichtung! Schoß es ihr durch den Kopf, als er ihre eigene Wohnungstür hinter ihr ins Schloß schob.
KAPITEL 14
Auf dem Weg zu Zimmer 312, kaum zwölf Stunden nachdem sie zuletzt dorthin mußte, wurde ihr Herz immer kleiner. So müssen sich Gladiatoren gefühlt haben auf dem Weg durch die Kellergewölbe zur Arena, dachte sie. Vor dem Zimmer angekommen, mußte sie allen verbliebenen Mut zusammennehmen, um zu klopfen. Zu ihrer Überraschung wurde ihr nicht gleich geöffnet. Sie mußte mehrmals anklopfen, bis Svenja endlich vor ihr stand. Diesmal zurechtgemacht in Reiterkleidung, mit hohen Stiefeln, engen Hosen, sogar einen Helm hatte sie über ihre blonde Haarpracht gezogen. Erst bei genauerem Hinsehen konnte man sehen, daß es kein gewöhnlicher Reitdreß war. Alles an ihr war in hautengem Leder ausgeführt. Statt der Reiterjacke trug sie ein enges Mieder. Und als Marianne erneut und ohne erst den Befehl dazu abzuwarten nackt vor ihr niederkniete, um sich an die Leine legen zu lassen, bemerkte sie, daß Svenjas Hose im Schritt offen war.
„ Aha, braves Mädchen. Merk dir: Immer wenn ein Herr Bei Fuß befiehlt, wirst du ohne auch nur einen Wimpernschlag zu zögern genau so vor ihm niederknien. Damit er dich an die Leine nehmen oder dein Sklavenmäulchen benutzen kann. Heute wollen wir mal etwas deine Dressur vorantreiben. Komm!“, befahl sie. „Auf alle Viere, du dummes Ding!“, herrschte sie Marianne an, als diese auf den Zug an der Leine aufstehen wollte, um ihrer Herrin zu folgen. Kaum daß sie sich seufzend wie befohlen auf ihre Hände gelassen hatte, zog Svenja ihr eins mit der Reitgerte über. Der Schmerz war heftiger als die Peitschen, mit denen sie bisher Bekanntschaft gemacht hatte. „Und hör auf, zu murren. Oder glaubst du, ich höre das nicht? Wie heißt das?“ Prompt bekam Marianne den zweiten mit der Gerte.
„Danke, Herrin “, rief sie schnell. Oh Gott, wann würde Rudolf endlich kommen? Sie war einem dummen Gör ausgeliefert.
„Gut! Dann komm!“ In ihrer entwürdigenden Position konnte sie Svenjas Grinsen nicht sehen.
Ergeben kroch Marianne auf allen Vieren in ihren Kerker. Denn so empfand sie das Zimmer, das bis vor drei Tagen noch ihr bestes und gewinnträchtigstes Gästezimmer gewesen war. Da war sie auch noch Hotelchefin gewesen und ist nicht auf allen Vieren an einer Leine gezogen hinein gekrochen. Denke nicht an den Hund , rief sie sich Rudolfs Mantra in Erinnerung. Tatsächlich bemühte sie sich, so elegant wie irgend möglich zu kriechen. Bis sie erschrocken innehielt. Vor ihr kniete in Sitz -Position – Walter. Der Mann, der sie in diese Lage gebracht hatte. Er trug schwere Arm- und Beinfesseln und ein breites Lederhalsband. Die schwere Kette daran hing in einem Bogen bis zur Decke.
„Na was ist ?“, herrschte Svenja sie an und zog so heftig an der Leine, daß es Mariannes Kopf in den Nacken schleuderte. „Der beißt nicht!“ Sie lachte schallend. „Der will bloß spielen.“ Sie zog Marianne auf einen Platz einen Meter neben Walter. „ Sitz!“, rief sie, und schnalzte Marianne erneut eins auf den Po. „Das ist ungerecht“, wollte Marianne empört rufen – und verging im selben Augenblick vor Scham. War sie schon so tief gesunken, daß sie anfing, zwischen gerechten und ungerechten Peitschenhieben zu unterscheiden? Mit gesenktem Kopf nahm sie die geforderte Position auf ihren Fersen hockend ein, öffnete ihre Knie soweit es ihr erträglich war und ließ sich widerstandslos auf gleiche Weise an die Kette legen wie Walter.
„Sehr schön!“
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