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Marissa Blumenthal 02 - Trauma

Titel: Marissa Blumenthal 02 - Trauma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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an, um sich nach einer Verbindung mit Charleville zu erkundigen. Nachdem sie sich einen Platz in einer Maschine der Flight West hatte reservieren lassen, packte sie die Koffer und ging ins Foyer hinunter. Dort verabredete sie, daß Wendys Koffer in den Lagerraum des Hotels gebracht würde, zahlte und zog aus.
    Während der kurzen Fahrt zum Flugplatz fiel ihr ein, daß sie drauf und dran war, gegen die Auflage des Polizeiinspektors zu verstoßen, Hamilton Island nicht zu verlassen. Würden die Sicherheitsbeamten am Flugplatz sie vielleicht am Abflug hindern? Doch diese Sorge erwies sich als unbegründet. Ohne Schwierigkeiten konnte sie an Bord der Maschine nach Brisbane gehen.
    In Brisbane hatte sie nur eine kurze Wartezeit. Dann stieg sie in ein Passagierflugzeug mit nur zwölf Plätzen ein. Kurz nach neun Uhr abends startete die Maschine und flog in westlicher Richtung nach Charleville, einer Stadt am Rande des unermeßlich großen australischen Outback.  
    Während Marissa über die große Wasserscheide flog, eine Gebirgskette, die den üppig bewachsenen, aber schmalen Küstenstrich vom übrigen Australien trennt, stiegen Ned Kelly und Willy Tong eine Treppe in der schon großenteils dunklen FCA-Klinik hoch und begaben sich in die jetzt leeren Verwaltungsräume. Die Tür zu Charles Lesters Bürozimmer stand offen. Die beiden Männer traten unangemeldet ein.
    Charles blickte auf. Die Messinglampe auf seinem Schreibtisch erhellte nur einen kleinen Ausschnitt des Zimmers. Sein Gesicht lag im Schatten. Die tiefliegenden Augenhöhlen wirkten leer wie bei einem Mann ohne Augen. Unter dem schweren Schnauzbart war der Mund verkniffen, die Mundwinkel waren herabgezogen. Charles war alles andere als zufrieden.
    »Setzt euch!« kommandierte er.
    Ned ließ sich lässig in einen Sessel vor dem Schreibtisch fallen. Willy lehnte sich an ein Bücherregal.
    »Ich habe es gerade in den Abendnachrichten gehört«, sagte Lester.
    »Ihr habt die Sache nur noch schlimmer gemacht. Erstens habt ihr nur eine Frau beiseite gebracht. Und zweitens redet die andere Frau, die ihr habt entkommen lassen, jetzt davon, daß der Tod ihrer Freundin vorsätzlich herbeigeführt worden sei. Sie hat euch beide nämlich gesehen. Es sieht ganz danach aus, daß die Polizei Ermittlungen aufgenommen hat.«
    »Wie sollten wir denn ahnen, daß sie plötzlich aus dem Wasser kommen würde, während wir die Fischköder ausschütteten?« verteidigte sich Ned. »Das war einfach Pech. Sonst hätte es nämlich geklappt. Wir haben genügend Köder hineingeworfen, um sämtliche Haie aus dem ganzen Korallenmeer anzulocken.«
    »Aber ich habe nicht angeordnet, daß ihr nur eine Frau ausschalten und damit Verdacht erregen solltet«, entgegnete Lester scharf. »Jetzt ist es nicht nur ratsam, sondern unbedingt erforderlich, auch die zweite Frau aus dem Wege zu räumen. In den Nachrichten wurde gemeldet, daß sie Dr. Marissa Blumenthal-Buchanan heißt.«
    »Ich weiß, welche es ist«, sagte Ned. »Die Tussi mit den braunen Haaren.«
    »Wollen Sie, daß wir nach Hamilton Island zurückfliegen und sie fertigmachen?« fragte Willy.
    »Wo, ist mir egal«, sagte Lester.
    »Und was ist, wenn sie die Insel schon verlassen hat?« fragte Ned.
    »Das bezweifle ich«, sagte Lester, »da ja die Ermittlungen noch im Gange sind. Aber rufen wir doch mal das Hotel an! Ihr habt gesagt, sie ist im Hamilton Island Resort abgestiegen?«
    »Ja, das stimmt«, sagte Ned.
    Lester nahm den Hörer ab, erkundigte sich nach der Telefonnummer und wählte dann das Hotel an. Zu seiner Bestürzung erfuhr er dort, daß Mrs. Buchanan bereits ausgezogen sei.
    Er stand auf und beugte sich über den Schreibtisch. »Ich verlange, daß ihr beide die Sache jetzt erledigt. Ned, du fragst in den gängigen Hotels nach, hier und in Sidney. Nutze deine Verbindungen zur Re-
    gierung aus, falls sie das Land schon verlassen hat! Willy, du suchst Tristan Williams auf und hältst dich in seiner Nähe. Diese Mrs. Buchanan hat davon gesprochen, daß sie den Mann suchen will. Wenn es ihr gelingt, sich mit ihm zu unterhalten, verschlechtert das die an sich schon üble Lage noch mehr.«
    »Und was ist, wenn sie das Land schon verlassen hat?« wollte Ned wissen.
    »Ich will, daß sie beiseite geschafft wird«, sagte Lester. »Ob in den Staaten oder meinetwegen in Europa, ist mir völlig schnuppe. Ist das klar?«
    Ned erhob sich. »Völlig klar«, sagte er. »Das ist eine Herausforderung für mich. Und ich liebe

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