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Mark Bredemeyer

Mark Bredemeyer

Titel: Mark Bredemeyer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Runenzeit 1- Im Feuer der Chauken (German Edition)
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befohlen. Bis zum letzten Tageslicht brachte man alle Verletzten und die wichtigste Ausrüstung auf die Schiffe, damit auch sie im Morgengrauen flussaufwärts rudern konnten.
    Die Männer waren trotz der Aussicht darauf, diese verfluchte Gegend bald zu verlassen, sehr nervös und ängstlich. Bei jedem lauten Knall, der entstand, wenn zum Beispiel ein Fass von einem Wagen fiel, duckten sie sich und hielten sich die Hände über den Kopf. Die Angst vor dem Zorn der Götter war zermürbend.
    Nach einer ansonsten ruhigen letzten Nacht im befestigten Uferlager Phabiranum brachen dann die verbliebenen unverletzten Legionäre der 18. Legion im Morgengrauen auf.
    Sie marschierten in mehreren Abschnitten: voraus die Pioniere, die die Aufgabe hatten, den bestmöglichen Marschweg zu finden und gegebenenfalls auch vorzubereiten. Gefolgt wurden sie von den schwer bewaffneten Triariern, dann den berittenen Truppenteilen. Darauf folgten die leichter bewaffneten Velites [65] , anschließend die Hastati und am Ende die schwer gepanzerten Principes als Nachhut. Ein überschaubarer Tross begleitete sie, die Marschverpflegung führten die Soldaten direkt am Körper mit. Im Eiltempo ging es nun nach Süden, dem Lauf der Weser folgend.
    Am späten Nachmittag kam die Truppe am Schlachtfeld selbst, der Hegirowisa, an. Ahenobarbus schritt mit seinen Offizieren langsam über den Ort des grauenvollen Geschehens, während die Truppen in den Dünen ausruhten.
    Angewidert betrachteten sie die von den Tieren zerhackten Körper in und an den Bäumen, die verstümmelten Leichen und die aufgespießten Köpfe ihrer Kameraden.
    »Vinicius! Die Pioniere sollen die Leichen einsammeln und ein Massengrab ausheben. Ich möchte nicht, dass die gesamte Truppe weiter verunsichert wird, wenn sie das hier sieht. Sie sollen sich beeilen! Danach bauen wir hier unser Nachtlager auf!«
    Vinicius wusste, was zu tun war. Er erteilte entsprechende Befehle und sofort strömten mehrere Hundert Pioniere auf das Feld und machten sich an die grausigen Aufräumungsarbeiten. Am südlichen Rand dampfte noch ein großer Berg Asche, die Körper waren jedoch weitestgehend verbrannt.
    Andere fingen inzwischen schon an, einen tiefen Graben an den Rändern des Feldes auszuheben. Ein Teil des Auswurfs für die Schutzgräben wurde dafür verwendet, den schmorenden und stinkenden Knochenhaufen zu überdecken.
    Ahenobarbus wandte sich wieder an den Legaten Vinicius. »Ich will wissen, ob die Gegend hier jetzt sicher ist! Lasst eine schwer bewaffnete Patrouille ausrücken und auf Kundschaft gehen! Sie sollen unbedingt unsere germanischen Späher mitnehmen und versuchen, Gefangene zu machen!«
    Dann ergriff der Oberbefehlshaber den Arm seines höchsten Offiziers und zog ihn beiseite.
    »Wir müssen an diese Waffe herankommen, mein Legat! Außerdem, wenn möglich, an dieses magische Feuer! Uns stünden alle Wege auf Gaias Erde [66] offen, wären wir im Besitz einer solch mächtigen Waffe! Die Kundschafter sollen herausfinden, wo sich Belikasmanus versteckt. Weiterhin will ich wissen, wer dieses magische Feuer mit sich herumträgt! Vielleicht ergibt sich ja eine Gelegenheit, ihn zu ergreifen …«
    Ahenobarbus schaute einen Moment verträumt in den Himmel. Dann wurde seine Haltung straffer und sein Blick hart und kalt. Er ballte seine Fäuste.
    »Stell dir eine ganze Armee ausgerüstet mit dieser Waffe vor! Welche Macht, welche Möglichkeiten man damit hätte!«
    Vinicius nickte ergeben.
    »Zu Befehl, mein Imperator! Heil dir und heil Rom! Ich werde einen Trupp der besten Männer aussenden. Männer, die sich hier gut auskennen und die Risiken einzuschätzen wissen! Wir werden die Informationen beschaffen!«
    Ahenobarbus lächelte zufrieden.
    »Achte darauf, dass welche dabei sind, die sowohl Belikasmanus als auch den anderen wiedererkennen können! Und sie sollen mit äußerster Vorsicht vorgehen, wir dürfen unter keinen Umständen noch mehr Soldaten verlieren!«
    Vinicius stürmte davon und rief seine Centurionen zusammen, um den Befehl weiterzugeben.
    Ahenobarbus schaute in den trüben Himmel. Es würde bald regnen, so viel war sicher. Aber das kam ihm ganz gelegen, denn im Moment brannte er nur darauf, diese Waffe in die Hände zu bekommen. Mit dem Regen hätte er den idealen Grund dafür, den Weitermarsch nach Tuliphurdum erst einmal zu unterbrechen, ohne dass die Truppen gleich wieder nervös würden und kurz vor einer Meuterei stünden. Dieser sumpfige Boden saugte sich so voll wie

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