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Mark Bredemeyer

Mark Bredemeyer

Titel: Mark Bredemeyer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Runenzeit 1- Im Feuer der Chauken (German Edition)
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Erst werde ich dich töten und anschließend deine Familie finden und ebenfalls töten! Also, sei besser vernünftig und sprich!«
    Godagis sah den Centurio nur grimmig an und spuckte dann erneut. Er verfehlte die beiden allerdings. Aber dem Centurio war das bereits Zeichen genug und er verlor die Geduld.
    »Optio Marcellus! Bringt doch bitte den Hammer und eine stabile Unterlage! Ich erinnere mich gerade an einige Methoden, die ich in Judäa und Antiochia unter der Statthalterschaft des Quinctilius Varus gelernt habe. Er hat dort jeden Aufstand erfolgreich niedergeschlagen, weil er es verstand, mit den richtigen Mitteln die wichtigen Informationen zu beschaffen!«
    Optio Marcellus nickte und brachte kurz darauf einen massiven Holzkeil sowie einen kleinen, aber schweren Hammer.
    Adicus warf den Holzkeil vor Godagis’ Füße in den Sand. Dieser wurde bei dem Anblick des Hammers und des Keils blass im Gesicht.
    »Frag ihn jetzt noch einmal, ob er mir nicht seinen Namen verraten will, Germane!«
    Der Bataver sprach den Gefangenen erneut an. »Bitte sprich mit ihnen, sie zerschmettern sonst deine Knochen!«
    Godagis betrachtete einen Moment lang schaudernd den Hammer und öffnete schließlich den Mund. »Godagis ist mein Name.«
    Adicus klatschte erfreut in die Hände und sah triumphierend seinen Optio an. »Ein erster Erfolg! Aber wir wollen sehen, wie es weiterläuft!«
    »Wo kommst du her? Lebst du in der Nähe?«
    »Ja, ich lebe ein Stück südlich von hier.«
    »Der Mann, der entkommen konnte – wer war das?«
    »Das war mein Bruder Godimeri.«
    »Lebt er auch bei dir?«
    »Ja.«
    »Wird er mit Männern wiederkommen?«
    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    »Weil wir nur mit unseren Familien zusammenleben. Es gibt dort keine kampfbereiten Männer.«
    Zufrieden blickte der Centurio seine Optiones an. Mittlerweile war auch Tuberius dazugekommen.
    »Von dem Geflohenen geht erst einmal keine Gefahr aus«, meinte Tuberius erleichtert. Adicus nickte und wandte sich dann wieder Godagis zu.
    »Warst du bei der Schlacht auf der Hegirowisa dabei?«
    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    »Weil ich kein Krieger bin. Ich bin Bauer und Eisensucher.«
    »Wusstest du von der Zusammenkunft?«
    Godagis stockte einen Moment und Adicus drehte den Hammer in seiner Hand.
    »Ja, ja, ich wusste davon«, antwortete Godagis nun schnell.
    »Was weißt du von Belikasmanus?«
    »Wem?« Godagis erkannte die merkwürdige Aussprache des Namens im ersten Moment nicht.
    Giwaritha sprach den Namen nun in der Mundart der Stämme aus. »Bliksmani!«
    Godagis hob erstaunt die Augenbrauen. Diesen Namen und einige der Legenden hatte er natürlich schon gehört, mehr aber auch nicht.
    »Nicht viel. Nur, dass es ihn gibt.«
    »Bist du ihm je begegnet?«
    »Nein, wirklich nicht, nein. Ich habe ihn nie gesehen, nur von ihm gehört.«
    »Was gehört?«
    »Dass er mächtig sei. Stark. Schnell töten kann. Dass er vielleicht ein Gott sei!«
    Godagis schaute traurig in den dunklen Himmel. Regenwasser rann ihm den ganzen Körper hinunter.
    »Was weißt du von seiner Waffe?«
    Erstaunt sah Godagis erst Giwaritha und dann den Centurio an. »Seiner Waffe? Davon weiß ich nichts! Ich habe Bliksmani nie gesehen. Ich bin kein Krieger!«
    Der Centurio drehte wieder seinen Hammer in der Hand, musterte ihn skeptisch.
    »Glaubt mir bitte! Ich weiß wirklich nichts von ihm!«, schob Godagis eilig hinterher. Adicus betrachtete den Mann. Er hatte diese hellen blauen Augen, wie sie fast alle Barbaren des Nordens hatten. In ihnen las er jedoch nur Angst, nichts Verschlagenes, keine Lüge. Nur nackte, pure Angst. Er glaubte ihm. Fürs Erste.
    »Was weißt du von dem anderen? Dem, der Feuer werfen kann, das nicht brennt?«
    Godagis sah ihn erneut für einen Moment verwirrt an. Er hatte natürlich an dem Tag nach der Schlacht die erstaunlichen Geschichten über Witandi gehört, sich aber bisher noch keine weiteren Gedanken darüber gemacht.
    »Der, der Feuer werfen kann? Was ist mit ihm?«
    »Das will ich von dir wissen, du Hund! Ich stelle hier die Fragen!«, brüllte Adicus Godagis an und trat ihm brutal in die Rippen. Dieser keuchte und fiel auf die Seite, verzweifelt nach Luft schnappend.
    Giwaritha zog ihn wieder hoch.
    »Also? Was ist jetzt?«, hakte Adicus nach.
    »Er … er heißt Witandi! Woher er kommt, weiß ich nicht. Er ist keiner von uns. Ich meine, kein Chauke. Er sagt, er komme aus dem Osten. Mehr weiß ich nicht über ihn.«
    »Wo ist er jetzt?«
    »Er … er ist …« Der Rest

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