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Marlene Suson 2

Marlene Suson 2

Titel: Marlene Suson 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Mitternachts-Lord
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Saite in ihr anklingen ließ.
    „Und seit dem Tod Ihres Stiefvaters mußten Sie und Josh sich ganz allein hier durchschlagen?“
    „Glauben Sie mir, ohne Charles war es viel weniger anstren- gend.“ Meg gab sich nicht einmal die Mühe, ihren Widerwillen gegen den Stiefvater zu verbergen. Er hatte nur faul herumge- sessen und den feinen Herrn gespielt. Seine Stiefkinder hatte er wie Sklaven behandelt, die er sich nicht länger leisten konnte.
    „Weshalb sind Sie denn hiergeblieben, nachdem er tot war?“ Mißbilligend sah Stephen sich in der primitiven Behausung um. „Weshalb haben Sie diese Hütte nicht aufgegeben und sind dorthin zurückgekehrt, von wo Sie gekommen sind?“
    „Weil es dank Charles nichts mehr gibt, wohin wir zurückkeh- ren könnten.“ Meg dachte an ihr geliebtes Ashley Grove und ihre Leute, die jetzt unter Hiram Flynts Fuchtel schuften mußten.

Wenn sie an diesen gemeinen Menschen dachte, wurde ihr übel. „Die Farm hier ist alles, was vom Erbe meiner Brüder übrigge- blieben ist. Ich muß dafür sorgen, daß sie ihnen erhalten bleibt.“
    „Ihnen? Haben Sie denn noch einen Bruder?“
    Sie nickte. „Quentin, mein anderer Bruder, ist ein Jahr älter als ich.“
    „Wo, zum Teufel, steckt er? Ist er nicht mit Ihnen hergekom- men?“
    „Schon, aber er ist noch vor Charles’ Tod wieder fortgegangen. Er interessiert sich nicht für die Landwirtschaft.“
    Und noch weniger für die harte Arbeit, die damit verbunden ist. Doch diesen bitteren Gedanken behielt Meg für sich. An- fangs war Quentin durchaus für die Übersiedlung ins Grenzland gewesen, weil er es für ein großartiges Abenteuer hielt. Als ihr leichtsinniger, aufbrausender Bruder jedoch erst einmal gesehen hatte, wieviel körperliche Arbeit erforderlich war, um die Wild- nis zu kultivieren, verschwand er von der Bildfläche. „Auf dem Zettel, den er hinterließ, stand, daß er zurück zur Küste wollte.“
    „Zettel? Sie meinen, Ihr Bruder hat Ihnen nicht mal offen ins Gesicht gesagt, daß er fortwollte?“ fragte Stephen aufgebracht. „Nachdem Quentin Sie so im Stich gelassen hat, verdient er überhaupt kein Erbe.“
    „Er vielleicht nicht“, räumte Meg ein. „Aber Josh.“
    Stephen lächelte ihr zu. „Josh ist ein Glückspilz, eine Schwe- ster wie Sie zu haben. Um seinen Stiefvater und Quentin ist er allerdings nicht zu beneiden.“
    Meg fühlte sich bemüßigt, ihren Bruder zu verteidigen. Obwohl Quentin sie mitunter zur Verzweiflung trieb, hing sie doch an ihm. „Er hat versprochen, daß er Ende des Sommers zurückkommt und bei der Ernte hilft.“
    „Wie großzügig von ihm.“ Stephens Daumen malte kleine Kreise auf Megs Handrücken.
    Meg spürte, welch verheerende Wirkung sein Tun auf sie hatte. Deshalb entzog sie ihm brüsk ihre Hand, stand auf und sagte kühl: „Ich habe noch eine Menge zu tun, Mr. Wingate.“ Viel mehr, als sie mit ihren schwachen Kräften leisten konnte.
    Wieder griff er nach ihren Handgelenken und hielt sie fest. „Nennen Sie mich Stephen. Ich will meinen Namen von Ihren Lippen hören.“
    „Falls es überhaupt Ihr Name ist.“

Seine Augen blitzten. „Er ist es. So, und nun sagen Sie ihn.“ Stumm erwiderte sie seinen Blick. Sein Griff um ihre Hand- gelenke wurde fester.
    „Lassen Sie mich los . . . Stephen.“
    Sofort gab er sie frei, und das Lächeln, das über sein Gesicht flog, machte sie ganz schwach. Rasch wandte sie sich ab, damit er ihr ihre Gefühle nicht ansah.
    Meg ging zu ihrem Bett, das ganz hinten in der Ecke stand. Sie schob den schweren Vorhang zurück, der es gegen den Raum abschirmte, so daß sie wenigstens die Illusion eines winzigen eigenen Schlafzimmers hatte. Auch wenn zwei Wände dieses „Schlafzimmers“ nur aus Stoff waren, boten sie ihr doch eine gewisse Privatsphäre.
    „Dieser Vorhang ist eine praktische Sache“, bemerkte Stephen.
    „Finde ich auch.“ Meg schaute hinauf zu den beiden Stangen, über die der Vorhang lief. Sie waren im rechten Winkel zueinan- der angebracht, von einer Seite an der jeweiligen Wand befestigt und an der anderen an einem senkrechten Pfahl, der in dem festgestampften Lehmboden versenkt war.
    „War das Ihre Idee?“
    Meg nickte. „Nur so kann ich auch einmal ein wenig für mich sein. Wilhelm hat die Stangen für mich angebracht.“
    „Sie müßten ein eigenes Zimmer haben.“
    Meg seufzte wehmütig. „Ich würde alles für ein eigenes Zim- mer geben, aber das ist hier im Grenzland unerschwinglicher Luxus.“
    Als Meg an

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