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Marlene Suson 3

Marlene Suson 3

Titel: Marlene Suson 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Mitternachts-Rächer
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begleiten.“
    Zu seiner Enttäuschung schien Daniela von seinem Angebot nicht gerade begeistert zu sein.
    Schließlich meinte sie achselzuckend: „Es wird sicher noch eine halbe Stunde dauern, bis ich hier wegkomme.“
    Nachdem ungefähr eine halbe Stunde verstrichen war, ging es der Stute schon sichtlich besser, und Daniela trug Jimmy auf, ihr Pferd für sie zu satteln. „Soll er Ihr Pferd auch satteln?“ fragte sie Morgan.

„Nein, das mache ich selbst.“ Er folgte dem Jimgen durch den Stall in die Sattelkammer. Ferris hatte ihm von einem geheim- nisvollen verschlossenen Raum neben der Sattelkammer erzählt, und jetzt wollte er sich das selbst ansehen. Unauffällig versuchte er die Tür zu öffnen, doch sie war tatsächlich verschlossen. Während er nach seinem Sattelzeug griff, fragte er Jimmy: „Was ist denn in dem Raum nebenan?“
    „Lady Danielas Arbeitszimmer.“
    Wahrscheinlich hielt sie es verschlossen, weil sie dort ihre Gentleman-Jack-Verkleidung aufbewahrte.
    Als Morgan sein Pferd aus dem Stall führte, kam ein Reit- knecht auf den Hof geritten. Er saß auf einem grauen Wallach, der auf der rechten Vorderhand leicht hinkte.
    Daniela, die noch darauf wartete, daß der Stallbursche ihr Pferd herausbrachte, rief: „Was ist denn mit seinem rechten Vorderhuf los? Laß mich mal sehen.“
    Der Pferdeknecht saß ab. Daniela eilte zu dem Wallach und hob sein Bein an, um den Huf untersuchen zu können.
    Morgan beobachtete sie schmunzelnd. Im Gegensatz zu fast all ihren Geschlechtsgenossinnen verschwendete sie offenbar nicht einen Gedanken daran, daß ihr Kleid schmutzig werden könnte. Morgan fand das ebenso ausgefallen wie erfrischend.
    „Wie ich schon befürchtet habe. Er hat sich die Hornsohle verletzt.“ Daniela hob den Kopf und sah den Reitknecht an. „Das Hufeisen muß herunter. Dann machst du Umschläge, bis die Entzündung zurückgeht. Wenn ich von meinem Ausritt zurückkomme, sehe ich mir die Sache noch einmal an.“
    Es verblüffte Morgan, mit welcher Kompetenz Daniela Ent- scheidungen traf. Ihm fiel ein, was Ferris berichtet hatte: Daß Daniela seit Jahren für das Gestüt zuständig war. Jetzt konnte er verstehen, weshalb der Earl ihr die wertvollen Tiere anvertraut hatte.
    Eine Viertelstunde später ritten Morgan und Daniela einen schmalen Wirtschaftsweg entlang. Obwohl er wegen der Verzö- gerung inzwischen ziemlich ungeduldig geworden war, nötigte Danielas Verantwortungsbewußtsein ihm doch Respekt ab.
    „Wo ist denn Ihr Reitknecht?“ fragte sie.
    „Er muß etwas für mich erledigen.“ Morgan hatte Ferris ins Nachbardorf geschickt, um sich dort ein wenig umzuhören. Er lächelte verschmitzt. „Sie erinnern sich also an Ferris? Sie haben ihn ja in der Nacht des Überfalles kennengelernt.“

Sie streifte ihn mit einem frostigen Blick. „Wovon reden Sie schon wieder?“
    Er hatte diese Antwort erwartet und beschloß, das Thema für den Augenblick nicht weiter zu vertiefen.
    Schweigend ritten sie weiter. Heimlich beobachtete Morgan Daniela und stellte fest, daß sie wirklich eine ausgezeichnete Rei- terin war. Die Souveränität, mit der sie ihre temperamentvolle braune Stute beherrschte, war überaus beeindruckend. Schon bei dem versuchten Überfall hatte Morgan bemerkt, daß sie ihren schwarzen Wallach völlig unter Kontrolle hatte.
    Da er der Versuchung, sie ein wenig aufzuziehen, nicht wi- derstehen konnte, fragte er: „Ziehen Sie diese Stute dem Pferd vor, das Sie neulich nachts bei Ihrem verwegenen Unternehmen geritten haben?“
    „Ich habe nicht die leiseste Ahnung, wovon Sie jetzt schon wieder fabulieren.“
    Morgan lachte. „Was für ein halsstarriges Geschöpf Sie doch sind. Das nützt Ihnen aber gar nichts. Ich sah den Schwarzen, den Sie neulich ritten, heute nachmittag in Ihrem Stall.“
    „Ach, wissen Sie, Mylord, es gibt eine Menge schwarzer Pferde in Warwickshire, darunter übrigens auch das zweite Reitpferd, das Sie mitgebracht haben. Wie heißt es?“
    Auf diese Frage war Morgan nicht gefaßt. „Blacky“, sagte er überrumpelt, weil ihm gerade kein anderer Name einfiel.
    „Wie originell“, spöttelte Daniela. „Dabei ist es ein Pracht- pferd. Ich könnte mir denken, daß es Gentleman Jacks Black Ben in nichts nachsteht. Weshalb haben Sie zwei Reitpferde mitgebracht?“
    „Damit Ferris mit mir ausreiten kann.“ Das. war nur einer von Morgans Gründen, doch der andere mußte sein Geheimnis bleiben.
    Daniela betrachtete sein Pferd. „Dieser Fuchs steht

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