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Marlene Suson 3

Marlene Suson 3

Titel: Marlene Suson 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Mitternachts-Rächer
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Ball mit einer Hand auf.
    Der kleinere Bruder klatschte begeistert in die Hände. Dann streckte er die Arme aus und rief: „Ich auch!“
    Daniela warf ihm den Ball zu. „Fang auf, Donnie!“
    Seine dicken Patschhändchen ruderten durch die Luft, ohne den Ball zu erwischen. Der Kleine verlor das Gleichgewicht und setzte sich unsanft auf sein Hinterteil. Unverzagt rappelte er sich wieder hoch und stolperte lachend hinter dem Ball her.

Morgan ging zu Donnie, stellte sich dicht vor ihn hin und streckte die Hände aus. Nun brauchte das Kerlchen den Ball praktisch nur noch fallen zu lassen. Als Morgan ihn auffing, gluckste Donnie vor Vergnügen.
    „Gehen Sie nur zu Ihrem Schwatz mit Mrs. Briggs hinein“, forderte Morgan Daniela auf. „Ich spiele inzwischen mit den bei- den.“ Er wollte Mrs. Briggs’ Vertrauen gewinnen, um mehr über ihren Mann zu erfahren. Und der schnellste Weg zum Herzen einer jungen Mutter führt über ihre Kinder.
    Daniela war von seinem Vorschlag so verblüfft, daß er leicht gereizt hinzufügte: „Nun gehen Sie schon.“
    „Sind Sie sicher?“ fragte sie zweifelnd.
    „Ganz sicher“, entfuhr es ihm schärfer, als er eigentlich wollte.
    Nach einem kurzen Zögern wandte Daniela sich achselzuckend dem Pfarrhaus zu. Während sie auf Mrs. Briggs zuging, sah Morgan, wie sie ein kleines, aber offenbar schweres Päckchen aus der Tasche ihres Reitkleides zog.
    Anscheinend war „Gentleman Jack“ im Begriff, etwas von seiner Beute zu verteilen. Der Gedanke machte ihm das Herz warm.

7. KAPITEL
    Als Daniela eine halbe Stunde später das Pfarrhaus verließ, vollführte Lord Morgan gerade mit den Briggs-Brüdern einen Ringkampf im Gras. Die Buben kreischten vor Vergnügen.
    Weder Danielas Vater noch ihr Bruder hatten sich je um ihre Kinder gekümmert. Deshalb verblüffte es sie über alle Maßen, einen notorischen Schürzenjäger wie Lord Morgan Parnell mit kleinen Jungen herumtoben zu sehen. Obendrein schien es ihm auch noch Spaß zu machen. Wieder lernte Daniela an diesem wi- dersprüchlichen, undurchschaubaren Mann eine Seite kennen, die sie nie bei ihm vermutet hätte.
    Nell Briggs, die neben ihr stand, sagte: „Ich habe meine Jungs nicht so fröhlich gesehen, seit ... seit ...“ Ihre Stimme zitterte, und es dauerte eine Weile, bis sie fortfuhr: „So hat ihr Vater immer mit ihnen gespielt.“
    Als Daniela den Kindern sagte, daß sie und Morgan nun auf- brechen müßten, erhoben sie lautstark Protest. Jammernd baten sie die Besucher, noch ein Weilchen zu bleiben, doch Daniela blieb fest.
    Prustend rappelte Morgan sich vom Boden hoch. Es schien ihn nicht im mindesten zu stören, daß jetzt zahlreiche Grasflecken seine vorher makellos saubere Kleidung verunzierten.
    Daniela verabschiedete sich herzlich von den Kindern und ihrer Mutter. In Nell Briggs’ Augen schimmerten Tränen.
    „Vielen, vielen Dank“, flüsterte sie. „Ich wüßte gar nicht, was ich ohne Sie tun sollte, Lady Daniela.“
    „Ich komme bald wieder“, versprach Daniela.
    Auf dem Heimritt sagte Daniela: „Ich habe mich sehr gewun- dert, als ich Sie so ausgelassen mit den Briggs-Jungen spielen sah. Man hatte den Eindruck, daß Sie es richtig genossen haben.“
    „Das habe ich auch. Zu Hause spiele ich ja auch immer mit meinem Neffen und meiner Nichte.“
    „Jeromes und Rachels Kinder?“

„Ja.“
    Daniela wollte mehr über die Frau wissen, die Gentleman Jacks Leben gerettet hatte. „Erzählen Sie mir von Ihrer Schwä- gerin.“
    „Rachel ist die beste, gütigste und schönste Frau, die mir je begegnet ist.“
    Morgans wehmütige Stimme und das warme Licht in seinen Augen drangen Daniela wie ein Dolch ins Herz. „Sie lieben sie ja!“ sprudelte sie hervor. Der Gedanke tat so weh, daß sie kaum atmen konnte. Dabei ging es sie im Grunde doch gar nichts an.
    „Ja. Aber sie ist die Frau meines Bruders und wie geschaffen für ihn. Das wußte ich sofort, als ich sie zum erstenmal sah, und es war mein Wunsch, daß er sie heiratete.“
    Forschend sah Daniela ihn an. „Obwohl Sie sie selbst liebten?“
    „Jerome liebte sie noch mehr. Ich würde alles für meinen Bru- der tun ... und er für mich. Bitte glauben Sie nicht, daß ich Rachel begehre. Ich wünsche mir nur eine Frau wie sie.“
    Morgan sah Daniela offen an, und sie erkannte die Aufrich- tigkeit in seinen Augen. Nein, das war nicht der oberflächliche, leichtfertige Salonlöwe, für den sie ihn gehalten hatte.
    Wenn sie nicht auf der Hut war, würde sie sich noch in

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