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Marlene Suson 3

Marlene Suson 3

Titel: Marlene Suson 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Mitternachts-Rächer
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Lächeln umspielte ihre Lippen, als sie die Tür von außen verschloß. Morgen würde sie die Pistolen zurücklegen, bevor ihr Besitzer ihr Fehlen bemerkte.
    Als Morgan an diesem Abend mit Lady Elizabeth am Arm aus dem Speisezimmer trat, bemerkte er Daniela, die gerade in dem Flur verschwand, der zur Rückseite des Hauses führte.
    Basil hatte beim Dinner verkündet, daß Sir Waldo Fletcher sich später im Salon zu ihnen gesellen würde. Da Morgan Da- nielas Einstellung zu Fletcher kannte, überraschte es ihn nicht, daß sie sich drückte. Er hätte es an ihrer Stelle auch getan, und er beschloß, ihrem Beispiel in einer Viertelstunde zu folgen.
    Auch im Salon wich Lady Elizabeth nicht von seiner Seite. Er beging den Fehler, ihr zu dem lavendelfarbenen Seiden- kleid ein Kompliment zu machen, woraufhin sie sich lang und breit darüber ausließ, welche unüberwindlichen Probleme ihre Schneiderin bei der Herstellung gehabt hatte.
    Ohne zu merken, wie sie Morgan damit langweilte, hatte sie dieses fesselnde Thema noch immer nicht erschöpft, als der Butler ein paar Minuten später zu ihnen trat. „Ihr Reitknecht ist draußen, Mylord. Er hat eine dringende Nachricht für Eure Lordschaft.“
    Es mußte wirklich sehr dringend sein, wenn Ferris sich um diese Zeit an ihn wandte.

Lady Elizabeth bedachte den Butler mit einem bitterbö- sen Blick, als Morgan sich entschuldigte und Dobbs zu einer Seitentür folgte, wo Ferris ihn erwartete.
    „Was ist los?“ fragte Morgan.
    Ferris antwortete erst, als sie das Haus verlassen hatten und ein paar Schritte gegangen waren. „Lady Daniela ist im Stall. Sie hat ihre Gentleman-Jack-Verkleidung an und sattelt gerade den schwarzen Wallach.“
    „Was, zum Henker, hat sie denn jetzt wieder vor?“ fragte Mor- gan alarmiert. „Sie hat doch gar keine Waffen.“ Oder hatte sie sich am Ende neue besorgt? „Ist noch jemand im Stall?“
    „Nein“, gab Ferris zurück. „Sie hat gewartet, bis alle zum Essen gegangen sind. Mich hat sie nicht bemerkt.“
    „Geh zurück und paß auf, in welche Richtung sie reitet. Ich bin in ein paar Minuten wieder da.“
    Morgan hastete über die Hintertreppe hinauf zu seinem Zim- mer und holte schon unterwegs den Schlüssel aus der Hosenta- sche.
    Er schloß die Tür auf, lief zum Schrank und öffnete den Holzkasten, in dem er seine Pistolen aufbewahrte.
    Sie waren weg!
    Morgan mochte seinen Augen kaum trauen. Er hatte nicht den leisesten Zweifel, wer die Pistolen genommen hatte. Wie, zum Teufel, war Daniela in sein verschlossenes Zimmer gekommen?
    Sein Blick glitt zum Fenster. Nein, sie konnte unmöglich an der Wand hochgeklettert und durchs Fenster eingestiegen sein. Andererseits – mittlerweile überraschte ihn gar nichts mehr, wenn es um Daniela ging. Dieses verflixte Frauenzimmer hatte entschieden mehr Schneid als Verstand! Das würde eines Tages noch ihr Untergang sein.
    Unbeherrscht vor sich hinfluchend raffte er aus Schrank und Kommode alles zusammen, was er brauchte. Nur Waffen hatte er nicht. Nachdem er Daniela das erstemal in seinem Zimmer erwischt hatte, hatte er ihre Pistolen an einem Ort versteckt, wo sie sie nie finden würde. Er wäre nie auf die Idee gekommen, daß sie statt dessen die seinen stehlen würde. Es würde jetzt aber zu lange dauern, erst ihre Waffen aus dem Versteck zu holen. Er mußte sich eben eine von Ferris borgen.
    Morgan rannte aus dem Zimmer, ohne sich die Mühe zu ma- chen, die Tür wieder zu verschließen. Hier gab es ja nichts mehr, was er vor Daniela verstecken müßte.

Obwohl er sie gewarnt hatte, ging er jede Wette ein, daß sie die Pistolen geholt hatte, um Fletcher an diesem Abend zu überfallen.
    Es war noch nicht ganz dunkel, als Daniela sich auf den Weg machte.
    Ihre Maske hatte sie nicht aufgesetzt, doch sie trug ihr schwar- zes Gentleman-Jack-Kostüm. Das rote Haar hatte sie sorgfältig unter dem schwarzen, breitrandigen Hut versteckt.
    Auf ihrem Black Jack ritt Daniela über Wege, die selten be- nutzt wurden. Da sie niemandem begegnen wollte, nahm sie lie- ber einen zeitraubenden Umweg in Kauf, um zu der Stelle zu gelangen, wo sie Fletcher auflauern wollte.
    Sie hielt sich so lange im Schutze der Bäume, bis sie etwa auf gleicher Höhe mit ihrem Ziel angekommen war. Sie wollte Flet- chers Kutsche an der gleichen Stelle überfallen, wo sie auch auf Lord Morgan gewartet hatte. Hoffentlich hatte sie bei Sir Waldo mehr Erfolg.
    Inzwischen war es dunkel geworden, obwohl der Mond heller am Himmel stand, als ihr

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