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Mars 01 - Die Prinzessin vom Mars

Mars 01 - Die Prinzessin vom Mars

Titel: Mars 01 - Die Prinzessin vom Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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fast totale Finsternis, da es keine Atmosphäre gibt, oder besser gesagt, diese sehr dünn und nicht in der Lage ist, das Sternenlicht in größerem Maße zu streuen. Wenn andererseits beide Monde am Himmel stehen, ist die Oberfläche hell erleuchtet.
    Beide Marsmonde sind dem Mars wesentlich näher als unser Mond der Erde. Die Entfernung zum ersten Mond beträgt etwa fünftausend Meilen, zum zweiten etwas über vierzehntausend Meilen, im Vergleich zu der knappen Viertelmillion Meilen, die uns von unserem Mond trennen. Der dem Mars am nächsten stehende Mond dreht sich im Laufe von siebeneinhalb Stunden vollständig um den Planeten, so daß er in jeder Nacht ähnlich einem riesigen Meteor zwei oder drei Mal über den Himmel rast und bei jedem Durchgang am Firmament alle Phasen durchläuft.
    Der zweite Mond dreht sich in etwa dreißig und einer Viertelstunde um den Mars und verhilft gemeinsam mit seinem Schwesternsatelliten der nächtlichen Marslandschaft zu großartiger und überirdischer Erhabenheit. Die Natur hat auch richtig daran getan, die Marsnacht so anmutig und reichlich auszuleuchten, denn die grünen Marsmenschen, ein Nomadenvolk ohne hohe intellektuelle Fähigkeiten, verfügen lediglich über primitive Mittel künstlicher Beleuchtung und sind hauptsächlich von Fackeln abhängig, einer Art von Kerzen sowie einer speziellen Öllampe, die ein Gas erzeugt und ohne Docht brennt.
    Letzteres Gerät liefert ein ausgesprochen strahlendes, weitreichendes weißes Licht. Da das benötigte Naturöl aber nur in einigen weit abgelegenen Gegenden gewonnen wird, nutzen diese Kreaturen es nur selten, deren Gedanke einzig und allein dem Heute gilt und deren Abscheu vor körperlicher Arbeit sie seit zahlreichen Jahrhunderten in halb primitiven Verhältnissen leben läßt.
    Nachdem Sola mir eine weitere Decke gegeben hatte, schlief ich wieder ein und erwachte erst am Tag. Die anderen Bewohner des Raumes waren alle weiblich, sie schliefen noch unter hohen Stapeln unzähliger Seidentücher und Pelze. Quer über der Schwelle lag das nimmermüde Wachtier, genau wie ich es am Vortag zuletzt gesehen hatte. Offensichtlich hatte es nicht einen Muskel bewegt; sein Blick war noch immer starr auf mich gerichtet, und ich begann mich zu fragen, was wohl geschehen mochte, wenn ich einen Fluchtversuch wagte.
    Schon immer hatte ich das Abenteuer und das Experiment gesucht und erforscht, wo klügere Männer es eher hätten sein lassen. So kam mir der Gedanke, die genaue Einstellung dieser Bestie mir gegenüber zu ergründen, indem ich versuchte, den Raum zu verlassen. Ich war mir ziemlich sicher, war ich erst einmal im Freien, würde ich ihm entkommen, denn ich hatte begonnen, großes Vertrauen in meine Sprungkraft zu setzen. Außerdem schloß ich aus der Kürze seiner Beine, daß das Untier kein Springer und wahrscheinlich auch kein Läufer war.
    Langsam und vorsichtig richtete ich mich nun auf und sah, daß mein Wächter dasselbe tat; behutsam bewegte ich mich in seine Richtung und entdeckte, daß ich mit einem schlurfenden Gang sowohl das Gleichgewicht halten konnte als auch in einer vernünftigen Geschwindigkeit vorankam. Als ich mich dem Untier näherte, wich es vorsichtig vor mir zurück, und bei Erreichen der Tür trat es zur Seite, um mich durchzulassen. Dann folgte es mir im Abstand von zehn Schritten.
    Anscheinend sollte es mich nur beschützen, aber als wir am Stadtrand angekommen waren, sprang es plötzlich vor mich, gab seltsame Laute von sich und bleckte dabei die furchteinflößenden und häßlichen Stoßzähne. Ich beschloß, mich auf seine Kosten etwas zu amüsieren, stürmte auf es zu, und sprang, als ich fast bei ihm war, über ihm in die Luft und ließ die Stadt hinter mir. Augenblicklich fuhr es herum und raste mit solch atemberaubender Geschwindigkeit hinter mir her, wie ich es noch nie gesehen hatte. Ich hatte geglaubt, seine kurzen Beine schlössen Schnelligkeit aus, doch Windhunde wären im Wettlauf mit ihm wie Schlafwandler erschienen. Wie ich noch erfahren sollte, war es das schnellste Tier auf dem Mars. Die Marsmenschen nutzten es wegen seiner Intelligenz, Treue und Wildheit bei der Jagd, im Krieg und als Beschützer.
    Ich bemerkte schnell, daß es schwierig sein würde, den Fängen dieses Biestes im direkten Wettlauf zu entkommen. Also stellte ich mich seinem Angriff, indem ich einen Haken schlug und über es hinwegsprang, als es fast bei mir war. Dieser Kunstgriff verschaffte mir einen beträchtlichen Vorsprung,

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