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Mars Trilogie 1 - Roter Mars

Mars Trilogie 1 - Roter Mars

Titel: Mars Trilogie 1 - Roter Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Stanley Robinson
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junger Männer und Frauen. Er ging durch die innere Schleusentür und atmete warme abgestandene Luft. Es brüllten so viele Leute durcheinander, daß er die einzelnen Sprecher nicht ausmachen konnte, aber die in der vordersten Reihe erkannten ihn und waren deutlich überrascht, ihn hier zu sehen. Einige stießen Hochrufe aus.
    Er schrie: »Okay! Ich bin hier. Wer ist euer Sprecher?«
    Sie hatten keinen. Er fluchte heftig. »Was für Idioten seid ihr eigentlich? Ihr solltet besser lernen, mit dem System umzugehen, sonst steckt ihr für immer so in der Klemme. So wie jetzt - oder gar in Leichensäcken!«
    Mehrere Leute riefen ihm etwas zu, aber die meisten wollten hören, was er zu sagen hatte. Und immer noch keine Spur von einem Sprecher. Darum brüllte Chalmers: »In Ordnung. Ich werde zu euch allen sprechen. Setzt euch hin, damit ich sehen kann, wer redet!«
    Sie konnten sich nicht setzen, standen aber da, ohne sich zu rühren, in einer Gruppe um ihn auf dem zerwühlten Rasen des Hauptplatzes der Kuppel. Chalmers kletterte auf eine umgedrehte Kiste in ihrer Mitte. Es war später Nachmittag, und sie warfen Schatten bis hinunter zum Osthang. Er fragte, was geschehen sei; und verschiedene Stimmen schilderten den mitternächtlichen Angriff und das Scharmützel in der Station.
    »Ihr wurdet provoziert«, sagte er, als sie fertig waren. »Sie wollten, daß ihr einen idiotischen Krawall macht. Das ist ein uralter Trick. Sie haben euch dazu gebracht, einige Personen zu töten, die mit dem Angriff auf euch nichts zu tun hatten; und jetzt seid ihr die Mörder, die die Polizei erwischt hat! Man hat euch reingelegt, und ihr wart so blöde, euch reinlegen zu lassen.«
    Die Menge murrte und fluchte, aber einige waren bestürzt. Einer sagte laut: »Diese sogenannte Polizei war auch beteiligt!«
    »Mag sein«, sagte Chalmers. »Aber es waren korporative Truppen, die euch angriffen, keine beliebigen Japaner in einem Wutausbruch. Ihr hättet den Unterschied erkennen sollen, ihr hättet euch bemühen müssen, das herauszufinden! So, wie es ist, habt ihr ihnen in die Hände gespielt, und die UNOMA-Polizei hat mit Vergnügen losgelegt. Sie stehen jetzt auf der Gegenseite, wenigstens manche von ihnen. Aber die nationalen Streitkräfte sind dabei, sich auf eure Seite zu stellen. Also müßt ihr lernen, mit ihnen zusammenzuarbeiten, ihr müßt merken, wer eure Verbündeten sind, und entsprechend handeln. Ich weiß nicht, warum so wenige Leute auf diesem Planeten fähig sind, das zu tun. Es ist, als ob die Passage von der Erde vielen den Verstand verwirrte oder so.«
    Manche lachten verdutzt. Frank fragte sie nach den Verhältnissen in den Kuppeln. Sie hatten die gleichen Beschwerden wie die anderen; und wieder konnte er das vorwegnehmen und an ihrer Stelle aussprechen. Dann schilderte er das Ergebnis seiner Reise zu Clarke. »Ich habe ein Moratorium für Emigration bekommen; und das bedeutet mehr als nur gerade etwas mehr Zeit für das Erbauen neuer Städte. Es bedeutet den Beginn einer neuen Phase zwischen den USA und der UN. Sie haben in Washington endlich begriffen, daß die UN für die Transnationalen arbeitet, und müssen darum selbst den Vertrag durchsetzen. Das liegt im vitalen Interesse von Washington, und sie sind die einzigen, die das tun werden. Der Vertrag ist jetzt ein Teil der Schlacht, der Schlacht zwischen dem Volk und den Transnationalen. Ihr steht in dieser Schlacht. Ihr seid angegriffen worden, und ihr müßt herausfinden, wem der Gegenangriff zu gelten hat, und wie ihr euch mit euren Verbündeten zusammenschließt.«
    Sie machten dazu grimmige Gesichter, was verständlich war, und Frank sagte: »Ihr sollt wissen, daß wir schließlich gewinnen werden. Unsere Zahl ist größer als die ihre.«
    So weit die Rübe, die man Eseln vorhielt. Was den Knüppel anging, war das mit so machtlosen Leuten immer einfach. »Seht, wenn die nationalen Regierungen die Lage nicht schnell ins reine bringen können, wenn hier mehr Unrecht geschieht und sich Chaos anbahnt, dann werden sie sagen: Zum Teufel! Sollen die Transnationalen ihre Arbeiterprobleme selber lösen, dabei werden sie erfolgreicher sein. Und ihr wißt, was das für euch bedeutet.«
    »Wir haben das satt!« rief ein Mann.
    »Natürlich«, sagte er. »Habt ihr nun einen Plan, die Sache zu Ende zu bringen, oder nicht?«
    Es dauerte eine Weile, sie zu einer Übereinkunft zu bringen. Entwaffnung, Kooperation, Organisation, eine Petition an die amerikanische Regierung um

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