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Mars-Trilogie 2 - Grüner Mars

Mars-Trilogie 2 - Grüner Mars

Titel: Mars-Trilogie 2 - Grüner Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Stanley Robinson
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Liebhaber und ein guter Arzt. Wenn sie ihn um sich hatte, war das so, als hätte sie einen Anker in sich, der sie davor bewahrte, in Verzückungen der Hydrologie oder revolutionäre Glut zu verfallen oder auch tief in schreckliche Abgründe politischer Verzweiflung oder persönlichen Widerwillen zu versinken. Das Auf und Ab der Sinuswelle ihrer Stimmungen war eine hilflose Schwingung, die sie haßte; und alles, was Michel hinsichtlich Amplitudenmodulation tat, schätzte sie sehr. Sie hatten keine Spiegel in den Apartments, was zusammen mit Clomipramin half, den Zyklus zu dämpfen. Aber die Böden von Töpfen und die Fenster bei Nacht verkündeten ihr die schlechte Kunde, wenn es sie interessierte. Was oft genug der Fall war.
    Mit Spencer unten in der Halle bewirkte das Gebäude einen leichten Anklang an Underhill, gelegentlich verstärkt durch Besuche von außerhalb der Stadt, die ihr Apartment in seiner Eigenschaft als sicheres Haus nutzten. Wenn andere der Ersten Hundert vorbeikamen, gingen sie aus und spazierten an der wasserlosen Wasserfront entlang, sahen auf den Eishorizont und tauschten die Neuigkeiten aus wie alte Leute überall. MarsErst, geführt von Kasei und Harmakhis, wurde immer noch radikaler. Peter arbeitete beim Aufzug, wie eine Motte wieder zu seinem Mond hingezogen. Sax hatte vorerst seine verrückte Sabotagekampagne eingestellt und konzentrierte sich, Gott sei Dank, auf seine industriellen Bemühungen im Mohole von Vishniac, wo er Boden-Orbit-Geschosse und dergleichen baute. Maya schüttelte über diese Nachricht den Kopf. Es war nicht militärische Macht, mit der sie etwas erreichen würden. In dieser Hinsicht war sie mit Nadia, Nirgal und Art einer Meinung. Sie würden etwas anderes brauchen, etwas, das sie sich noch nicht vorstellen konnte. Und diese Lücke in ihren Gedanken war eines der Dinge, das sie auf der Sinuswelle ihrer Stimmungen abwärts zu führen pflegte und zu den Dingen gehörte, die sie wahnsinnig machten.
     
    Ihre Arbeit der Koordinierung der verschiedenen Aspekte des Flutungsprojekts begann interessant zu werden. Sie fuhr mit der Straßenbahn oder ging zu Fuß in die Büros im Stadtzentrum und arbeitete dort schwer, um all die Berichte zu bearbeiten, die von den vielen Tauchermannschaften und Bohrstationen eingingen - alle voll von begeisterten Schätzungen, wieviel Wasser sie in das Becken würden tun können, und begleitet von Anforderungen um mehr Gerät und Personal, bis alles zusammen mehr ergab, als Deep Waters liefern konnte. Vom Büro aus war es schwierig, die wettstreitenden Ansprüche zu beurteilen, und Mayas technischer Stab rollte bloß mit den Augen und zuckte die Achseln. Einer sagte: »Es ist so, als ob man einen Wettbewerb von Lügnern beurteilen würde.«
    Und dann gingen auch Berichte aus allen Siedlungen rund um das Becken ein, die in Bau waren. Nicht alle Leute, die daran arbeiteten, kamen von der Schwarzmeergruppe oder den daran beteiligten Metanationalen. Eine Menge war einfach unidentifiziert. Eine Tauchermannschaft würde das Vorhandensein einer Kuppelstadt kundtun, die offiziell nicht existierte, und es dabei belassen. Und die beiden großen Canyonprojekte in Dao Vallis und dem System Harmakhis-Reull waren ganz deutlich von mehr Leuten bevölkert, als aus der offiziellen Dokumentation hervorging - Leuten, die deshalb unter angenommenen Identitäten leben mußten wie sie, oder gar völlig außerhalb des Netzes lebten. Das war wirklich sehr interessant.
    Eine Piste rund um Hellas war gerade im vergangenen Jahr fertig geworden, eine schwierige Ingenieurarbeit, da der Rand des Beckens von Spalten und Rissen durchbrochen und von einer schweren Dosis aus dem Orbit abgestürzter Objekte mit Kratern besät war. Aber jetzt war die Strecke fertig, und Maya beschloß, ihre Neugier zu befriedigen und eine Reise zur persönlichen Inspektion aller Tiefwasser-Projekte zu unternehmen und in einige neue Siedlungen hineinzuschauen.
    Zur Begleitung auf dieser Reise erbat sie die Gesellschaft einer ihrer Areologinnen, einer jungen Frau namens Diana, deren Berichte aus dem Ostbecken gekommen waren. Diese waren knapp und nicht bemerkenswert; aber Maya hatte von Michel erfahren, daß sie ein Kind von Esthers Sohn Paul war. Esther hatte Paul sehr bald nach dem Verlassen von Zygote bekommen und, soweit Maya wußte, niemals jemandem erzählt, wer Pauls Vater war. Also könnte Kasei Esthers Gatte gewesen sein, in welchem Falle Diana Jackies Nichte und Johns und Hirokos Urenkelin

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