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Mars-Trilogie 2 - Grüner Mars

Mars-Trilogie 2 - Grüner Mars

Titel: Mars-Trilogie 2 - Grüner Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Stanley Robinson
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an Unterstützung ein.«
    Maya streckte sich vor dem Schirm auf einer Couch aus. Sie war noch nicht wach genug, um nachzudenken. Sie sagte: »Vielleicht. Aber es wird schwieriger denn je, die Leute so lange zurückzuhalten, wie Sax wünscht.«
    Michel winkte mit dem Gesicht zum Bildschirm ab. »Wie lange kann er erwarten, daß du das schaffst?«
    »Ich weiß nicht.«
    Sie sahen zu, wie die Reporter von Mangalavid die Krawalle als von Terroristen gesponsorte Gewaltakte bezeichneten. Maya stöhnte. Spencer saß vor einem anderen Computerschirm und sprach mit Nanao in Sabishii.
    »Der Sauerstoff nimmt so rasch zu. Da draußen muß etwas ohne Selbstmordgene sein. Die Kohlendioxidniveaus? Ja, sie sinken fast ebenso schnell... Ein Heer wirklich gut Kohlenstoff fixierender Bakterien da draußen, die sich explosionsartig vermehren. Ich habe Sax danach gefragt, und er blinzelt bloß ... Jawohl, er ist wie Ann außer Kontrolle. Und die ist draußen und sabotiert jedes Projekt, an das sie herankommen kann.«
    Als Spencer ausschaltete, sagte Maya zu ihm: »Wie lange will Sax uns eigentlich noch hinhalten?«
    Spencer zuckte die Achseln. »Bis wir etwas bekommen, das er für einen Auslöser hält. Oder eine kohärente Strategie. Wenn wir aber die Roten und die MarsErsten nicht stoppen können, spielt es keine Rolle mehr, was Sax will.«
     
    So schlichen die Wochen dahin. In Sheffield und South Fossa begann eine Kampagne regulärer Straßendemonstrationen. Maya dachte, das würde ihnen nur noch mehr Sicherheitspersonal bescheren, aber Art sprach zu deren Gunsten. »Wir müssen die Übergangsbehörde wissen lassen, wie weit der Widerstand verbreitet ist, damit, wenn der Moment kommt, sie nicht versuchen, uns aus Unwissenheit zu vernichten, Verstehst du, was ich meine? An dieser Stelle müssen sie sich verhaßt und an Zahl unterlegen fühlen. Zum Teufel, große Volksmassen in den Straßen sind ungefähr das einzige, was Regierungen angst macht, wenn du mich fragst.«
    Und ob Maya zustimmte oder nicht, sie konnte nichts daran ändern. Jeder Tag verging, und sie konnte nur so hart wie möglich arbeiten, indem sie reiste und mit einer Gruppe nach der anderen zusammenkam, während in ihrem Körper ihre Muskeln sich infolge der Anspannung verkrampften und sie nachts kaum schlafen konnte, nicht mehr als eine oder zwei Stunden der Erschöpfung vor der Dämmerung.
     
    Eines Morgens im nördlichen Frühling des M-Jahres 52, Erdjahr 2127, wachte sie erfrischter auf als sonst. Michel schlief noch. Sie zog sich an und ging allein hinaus, quer über die große Zentralpromenade zu den Cafes am Kanal. Das war das Schöne an Burroughs: Trotz verstärkter Sicherheit an den Toren und Bahnhöfen konnte man in manchen Stunden noch frei in der Stadt umhergehen, und unter der Menge war wenig Gefahr, herausgegriffen zu werden. So setzte sie sich hin, trank Kaffee und aß Gebäck und schaute auf die großen grauen Wolken, die über ihr dahinzogen, den Hang von Syrtis hinab und auf den Deich im Osten zu. Die Luftzirkulation in der Kuppel war stark, was dem darüber zu Sehenden eine gewisse kinetische Anpassung gab. Das war seltsam. Wie sehr hatte sie sich daran gewöhnt, daß die Bilder am Himmel nicht zu dem Gefühl des Windes unter dem Kuppeldach paßten. Die lange, schlanke, gebogene Röhre der Brücke zwischen Ellis Butte und Hunt Mesa war gefüllt mit den ameisenähnlichen Gestalten von Menschen, die zu ihrer morgendlichen Arbeit strebten. Sie führten ein normales Leben.
    Sie stand eilends auf, zahlte ihre Rechnung und machte einen langen Spaziergang. Sie schlenderte an den Reihen der weißen Bareissäulen entlang und durch den Princess Park zu den neuen Kuppeln, um die Pingohügel herum, wo sich die derzeit in Mode befindlichen Apartments befanden. Hier in dem hohen westlichen Distrikt konnte man weit hinunterblicken und die Stadt in ihrer ganzen Ausdehnung sehen, die Bäume und Dächer getrennt durch die Promenade und ihre Kanäle, die großen, weiträumig verteilten Mesas, die riesigen Kathedralen ähnelten. Ihre Seiten aus nacktem Gestein waren rissig und gefurcht. Horizontale Reihen blitzender Fenster waren der einzige Hinweis, daß jede von ihnen eine eigene Stadt war, eine kleine Welt, die gemeinsam mit anderen auf der roten Sandebene unter der immensen unsichtbaren Kuppel lebte und mit ihnen verbunden war durch aufsteigende Fußgängerbrücken, die wie Seifenblasen blitzten. Ah, Burroughs!
    So ging sie mit den Wolken zurück, durch enge

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