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Mars-Trilogie 2 - Grüner Mars

Mars-Trilogie 2 - Grüner Mars

Titel: Mars-Trilogie 2 - Grüner Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Stanley Robinson
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kamen, die an der Krankheit starben. Auf einem Kontinent würde eine solche Seuche eine fatale Katastrophe bedeuten; und es gab keine Garantie, daß das nicht doch noch passieren würde.
    Aber inzwischen war mit dieser einen schrecklichen Ausnahme der Krieg da unten das, was man das Chaos des Metanatricids nannte, das sich als ein Kampf auf höchster Ebene abspielte. Ein Vorgehen faktisch ähnlich dem, was sie auf dem Mars versuchten. Das war in gewisser Weise tröstlich, obwohl die Metanationalen, wenn sie sich diesen Stil aneigneten, wohl auch ebenso auf dem Mars Krieg führen könnten - wenn nicht im ersten Moment der Überraschung, so doch später, wenn sie sich neu organisiert hatten. Und in dem eingehenden Nachrichtenstrom aus Praxis in Genf gab es einen ominösen Punkt, der darauf deutete, daß sie vielleicht schon reagierten. Ein schnelles Shuttle mit einer großen Macht von >Sicherheitsexperten< hatte vor drei Monaten die Erdbahn in Richtung Mars verlassen, wie die Meldung sagte, und wurde >in wenigen Tagen< auf dem Mars erwartet. Diese Meldung wurde jetzt laut der UN-Pressestelle freigegeben, um die Sicherheitskräfte zu ermutigen, die durch Krawalle und Terrorismus bedrängt wurden.
    Nadias Konzentration auf die Nachrichten wurde unterbrochen durch das Erscheinen eines der großen die Welt umrundenden Züge auf der Piste neben ihnen. Eine Sekunde lang glitten sie sanft über das rumplige Plateau von Ophir Planum, während der große Zug mit fünfzig Waggons an ihnen vorbeirauschte. Aber er wurde nicht langsamer, und darum konnte man nicht sagen, wer, wenn überhaupt jemand, hinter seinen verdunkelten Fenstern saß. Dann war er an ihnen vorbei und bald danach am Horizont verschwunden.
    Die Nachrichtensendungen gingen in ihrem rasenden Tempo weiter. Die Reporter waren offensichtlich durch die Ereignisse des Tages überrascht - Krawalle in Sheffield, Arbeitsniederlegungen in South Fossa und Hephaestus. Die Vorfälle überschnitten sich in so rascher Folge, daß Nadia im Zweifel war, ob sie real wären.
    Als sie nach Underhill kamen, hielt Nadias Gefühl von Unwirklichkeit an; denn die verschlafene und halb aufgegebene alte Siedlung sprudelte vor Aktivität wie im Jahre M-l. Sympathisanten des Widerstandes strömten den ganzen Tag herein von kleinen Stationen um Ganges Catena und Hebes Chasma und dem Nordwall von Ophir Chasma. Die lokalen Bogdanovisten hatten sie offenbar zu einem Marsch gegen die kleine Einheit von UNTA-Sicherheitspersonal organisiert, das beim Bahnhof stationiert war. Das hatte zu einem Unentschieden direkt außerhalb der Station geführt unter der Kuppel, die die alte Arkade und den ursprünglichen Quadranten von Tonnengewölben bedeckte und jetzt sehr klein und kurios wirkte.
    Als Nadias Zug einfuhr, war gerade ein lauter Streit im Gange zwischen einem Mann mit Lautsprecher, der von etwa zwanzig Leibwächtern umgeben war, und der aufmüpfigen Menge ihnen gegenüber. Nadia stieg aus, sobald der Zug hielt, und ging hinüber zu der Gruppe, die den Bahnhofsvorsteher und seine Truppen umzingelt hatte. Sie requirierte einen Lautsprecher von einer erstaunt aussehenden jungen Frau und brüllte damit los. »Bahnhofsvorsteher! Bahnhofsvorsteher! Bahnhofsvorsteher!« Sie wiederholte das auf englisch und russisch; und alle waren still geworden, um herauszufinden, wer sie war. Ihr Team von Bauleuten hatte sich durch die Menge vorgearbeitet; und als sie sah, daß sie in Stellung waren, ging sie direkt auf den Haufen von Männern und Frauen in ihren Flakjacken zu. Der Bahnhofsvorsteher erwies sich als ein Oldtimer des Mars. Sein Gesicht war verwittert und trug eine Narbe auf der Stirn. Seine junge Mannschaft trug die Abzeichen der Übergangsbehörde und sah verängstigt aus. Nadia ließ den Lautsprecher zur Seite gleiten und sagte: »Ich bin Nadia Cherneshevsky. Ich habe diese Stadt erbaut. Und wir übernehmen die Kontrolle über sie. Für wen arbeitest du?«
    »Für die Übergangsbehörde der Vereinten Nationen«, sagte der Bahnhofsvorsteher entschlossen und starrte sie an, als wäre sie dem Grabe entstiegen.
    »Aber welche Einheit? Welche Metanationale?«
    »Wir sind eine Mahjari-Einheit«
    »Mahjari arbeitet jetzt mit China zusammen und China mit Praxis und Praxis mit uns. Wir stehen auf derselben Seite; und du weißt es noch nicht. Und ganz gleich, was du davon hältst, wir sind hier in der Übermacht.« Sie rief der Menge zu: »Jeder Bewaffnete möge die Hand erheben!«
    Alle in der Menge hoben die

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