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Mars

Mars

Titel: Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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Behältnisse zu stecken und Fläschchen mit Luftproben zu füllen, die sie vom Boden bis in eine Höhe von zehn Metern nahmen, letztere mit Hilfe einer langen, dünnen Titanstange.
    W ä hrenddessen rollte der Bauroboter ü ber den steinigen Boden zu den drei unbemannten Frachtmodulen, die am Vortag in einem Radius von zwei Kilometern um ihren vorgesehenen Landeplatz herum gelandet waren. Gesch ä ftig wie eine ü bergro ß e mechanische Ameise schleppte er ihre Fracht zu der aufgeblasenen Kuppel, die f ü r die n ä chsten acht Wochen das Zuhause der Forscher sein w ü rde.
    Mikhail Andrejewitsch Wosnesenski, Veteran eines Dutzends Raumfahrtmissionen, sa ß oben im Cockpit auf dem Platz des Kommandanten und behielt sowohl die Wissenschaftler als auch den Missionsplan im Auge. Neben ihm ü berwachte Pete Connors den Roboter und unterhielt sich mit der Expeditionsleitung im Orbit. Obwohl beide M ä nner ihre Raumanz ü ge anbehalten hatten und bereit waren, sofort nach drau ß en zu st ü rzen, wenn ein Notfall ihre Hilfe erforderlich machte, hatten sie die Helme abgenommen.
    Connors schaltete das Funkger ä t aus und drehte sich zu dem Russen um. » Die Jungs oben best ä tigen, da ß wir nur hundertdrei ß ig Meter von unserem geplanten Zielpunkt entfernt gelandet sind. Sie ü bermitteln uns ihre Gl ü ckw ü nsche. «
    Wosnesenski lie ß ein seltenes L ä cheln sehen. » Wir w ä ren noch n ä her herangekommen, aber die Felsbl ö cke weiter s ü dlich waren zu gro ß.«
    » Sie haben verdammt gute Arbeit geleistet « , sagte Connors. » Kaliningrad wird sich freuen. « Sein voller Bariton war in Kirchench ö ren ausgebildet worden. Der Amerikaner hatte ein langes, beinahe pferdeartiges Gesicht mit milchschokoladefarbener Haut und gro ß en, sorgenvollen, rotger ä nderten braunen Augen. Sein Haar war milit ä risch kurz geschnitten und wies das charakteristische V eines mitten ü ber der Stirn spitz zulaufenden Haaransatzes auf.
    » Sie wissen, was die alten Piloten sagen « , erwiderte Wosnesenski.
    Connors schmunzelte. » Jede Landung, nach der man auf den eigenen Beinen gehen kann, ist eine gute Landung. «
    » Alle System funktionieren. Wir sind genau in der Zeit. « Das war Wosnesenskis Art, seine exzellente Landung herunterzuspielen. Der Russe mi ß traute Schmeicheleien, selbst wenn sie von einem Mann kamen, mit dem er seit fast vier Jahren zusammenarbeitete. F ü r gew ö hnlich lag ein finsterer Ausdruck auf seinem breiten, fleischigen Gesicht. Seine himmelblauen Augen schauten immer skeptisch drein.
    » Ja. Und jetzt mu ß das zweite Team dort landen, wo wir sind. Mal sehen, wie gut Mironow und mein alter Kumpel Abell ihre Sache machen. «
    » Mironow ist sehr gut. Ein ausgezeichneter Pilot. Er k ö nnte auf unserem Dach landen, wenn er wollte. «
    Connors lachte unbek ü mmert. » Na, dann h ä tten wir aber ein h ö llisches Problem, nicht wahr? «
    Wosnesenski zog die Mundwinkel nach oben, aber es kostete ihn offensichtlich M ü he.
    Die Wissenschaftler verstauten ihre vorl ä ufigen Proben in der Luftschleusensektion des L/AV. Bei einem Notfall w ü rden die Luftschleusensektion und das dar ü berliegende Cockpit allein starten. Die untere H ä lfte der Landef ä hre – die Ladebuchten und die Aerobremse – w ü rde auf dem Mars bleiben. Selbst wenn ein oder mehrere Forscher zur ü ckgelassen werden mu ß ten, w ü rden die kostbaren Proben zu den Expeditionsschiffen in der Umlaufbahn und von dort zu den wartenden Wissenschaftlern auf der Erde gelangen.
    Nachdem diese erste Aufgabe zu Wosnesenskis Zufriedenheit ausgef ü hrt worden war, befahl er dem Team, Vorr ä te in die Kuppel zu schaffen. Sie beeilten sich, um der sonderbar kleinen Sonne zuvorzukommen, die sich bereits dem westlichen Horizont n ä herte. Das Baufahrzeug zog die schweren Paletten mit Ger ä ten, w ä hrend die Forscher mit scheinbar ü bermenschlicher Kraft mannshohe, zylindrische gr ü ne Sauerstofftanks und unf ö rmige Kisten schleppten, die auf der Erde mehr als hundert Kilo gewogen h ä tten.
    Jamie, der in seinem Druckanzug wie ein Hafenarbeiter schwitzte, l ä chelte bitter bei dem Gedanken, da ß die erste Aufgabe der ersten Forscher auf dem Mars darin bestand, wie Kulis zu schuften und sich stundenlang ä chzend mit schweren Lasten abzuplacken. In den Erkl ä rungen f ü r die Ö ffentlichkeit und auf den Fernsehbildern erschien alles immer so verdammt leicht, dachte er. Niemand schaut einem Wissenschaftler jemals bei

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