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Marschfeuer - Kriminalroman

Marschfeuer - Kriminalroman

Titel: Marschfeuer - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heike Denzau
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was den KHK angeht, bin ich halt etwas empfindlich.«
    »Nur weil Papa dich
immer damit geärgert hat«, sagte Sophie und schlug sich im gleichen Moment vor
den Mund. »Entschuldigung, Mama.«
    In Lyn kochte es. Sophie
hatte recht. Aber sie würde den Teufel tun und das zugeben. Mit einem Lächeln
sagte sie: »Schatz, du musst dich nicht jedes Mal entschuldigen, wenn du über
deinen Vater sprichst.«
    »Ich will jetzt endlich
eine Antwort auf meine Frage, Mama«, fuhr Charlotte, allerdings in normaler
Tonlage, dazwischen.
    Lyn blickte sie an. »Ich
habe niemals behauptet, dass Gonzo Waldemar Pankratz ermordet hat. Ich habe ihn
lediglich mit den Brandstiftungen der letzten Monate in Verbindung gebracht.
Das war, zugegebenermaßen, impulsiv und unklug, aber was auch immer er sonst
gegenüber Jana behauptet hat, ist nicht wahr. Und mehr werde ich dazu nicht
sagen, Lotte. Ich darf und will mit dir nicht fallinterne Dinge diskutieren.
Punkt. Und jetzt sei wieder lieb … Möchtest du einen Schluck Milch?«
    Als sie Charlotte die
Packung hinhielt, drehte die sich um und stapfte mit einem »Du kannst so ätzend
sein, Mama« aus der Küche.
    ***
    »Scheißding, verficktes!
… Mist …« Kevin Holzbach schubste den Laptop über den Schreibtisch, sodass die
dahinterstehende, halb leere Cola-Flasche und die kleine Halogenlampe umfielen.
    »Boah, was ist denn
jetzt schon wieder?«, kam es träge vom Bett. Jana Reimers schlüpfte unter der
Bettdecke hervor, griff sich ihr T Shirt und zog es über ihre nackte Brust.
»Drehst du schon wieder durch, Gonzo?«
    »In dieser verfuckten
Bude ist alles Schrott.« Er war von dem kleinen Hocker aufgesprungen und warf
sich auf sein Bett.
    Jana griff nach dem
Tabakpäckchen, holte das Papier heraus und begann, eine Zigarette zu drehen.
»Ich hab dir gleich gesagt, dass Ziege dich beschissen hat. Der hat dir viel zu
viel für seinen alten Laptop abgezogen.«
    Kevin Holzbach warf
seiner Freundin einen verächtlichen Blick zu. »Frau Oberschlau …« Er stopfte
sich ein Kissen hinter den Kopf und starrte an die Decke. »Wart nur ab! Du
wirst dich noch wundern! Der ganze Schrott hier ist bald Vergangenheit.«
    »Ja, klar.« Jana zündete
die Zigarette an, zog einmal daran und steckte sie Kevin zwischen die Lippen.
»Gonzo, der King! Bist du mal wieder aufm Trip? Wann kapierst du endlich, dass
man mit ‘nem Lehrlingsgehalt nicht den großen Macker markieren kann?«
    Kevin formte seine
Lippen zu einemO und pumpte kleine Rauchringe Richtung Decke. » Keep cool , Mäuschen«, sagte er, ohne sie anzublicken, »ich
sag dir: Du wirst dich noch wundern … Ich darf bloß keinen Fehler machen.«
    Einen Moment schwiegen
sie und blickten den nebeligen Rauchringen hinterher. Dann sprang Kevin auf und
griff nach seiner Jacke, die über dem Schreibtischstuhl hing. »Ich hol uns ‘n
Bier ausm Laden. Hau noch nicht ab.« Sein Blick hing an ihren Brüsten, die sich
unter dem Shirt abzeichneten. »Und zieh dich wieder aus«, sagte er grinsend.
    Jana sah, wie er auf dem
kleinen Flur nach dem Moped-Schlüssel auf der Kommode griff und zwei Sekunden
später die Tür hinter sich zuknallte. Träge stand sie auf und blickte aus dem
Fenster des Blocks. Zwei kleine Mädchen versuchten sich auf der Straße lachend
im Waveboardfahren. Als Kevin mit seiner Kreidler mit aufheulendem Motor an ihnen
vorbeizog, sprangen sie erschrocken auf den Bürgersteig.
    »Idiot«, flüsterte Jana
und beobachtete eine Weile die Kinder. Dann setzte sie sich auf den
Schreibtischstuhl und stieß sich mit den Füßen ab. Kichernd drehte sie sich
Runde um Runde auf dem Stuhl. Als sie aufstand, torkelte sie kurz und stieß
gegen den Kleiderschrank. Die schief in den Angeln hängende Tür des klapprigen
Schranks öffnete sich und gab den Blick auf ein chaotisches Innenleben frei.
Janas Blick fiel auf zwei Kanister im unteren Bereich. Neugierig nahm sie einen
Kanister heraus und las das Etikett.
    »Hey! Spinnst du?«
Kevins laute Stimme ließ sie zusammenfahren. Sie hatte ihn nicht hereinkommen
hören. »Wühlst du in meinem Schrank rum, oder was?« Er riss ihr den Kanister
aus der Hand. »Ich schnüffel auch nicht in deinen Sachen rum!«
    »Was ist Ethanol?«,
fragte Jana, unbeeindruckt von seinem Stimmungswechsel.
    »Putzzeug fürs Moped.«
    »Verarschen kann ich
mich selbst. Du hast noch nie dein Moped geputzt.«
    »Dann frag eben nicht.
Du musst nicht alles wissen. Klaro?« Er öffnete zwei der mitgebrachten
Bierflaschen mit seinem Feuerzeug

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