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Marschfeuer - Kriminalroman

Marschfeuer - Kriminalroman

Titel: Marschfeuer - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heike Denzau
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veränderte sich. Der verwirrte Ausdruck in ihren
Augen verlor sich. Lyn glaubte, Wut in ihnen zu entdecken. Mit festerer Stimme
sagte Margarethe Jacobsen zu Karin Schäfer: »Ich weiß nicht, wie Sie auf solche
… solche abstrusen Ideen kommen. Mein Mann war in der Nacht bei mir. Ich … ich
weiß es genau. Und auch am Morgen. Punkt! Ich bin doch nicht blöde im Kopf!«
    »Ihr Mann ist am Freitag
um vier Uhr morgens in einer Kleingartenhütte in Wewelsfleth verbrannt, Frau
Jacobsen. Zu diesem Zeitpunkt war er bereits tot. Sein Mörder hat ihm den
Schädel eingeschlagen.« Karin blickte die alte Frau ernst an. »Sie sollten Ihre
Aussage noch einmal überdenken.«
    »Es reicht!« Paul
Lindmeirs Stimme knallte wie ein Peitschenschlag durch den Raum. Seine Augen
sprühten vor Wut. »Frau Jacobsen wird ohne ihren Anwalt gar nichts mehr sagen.
Sie bezichtigen Sie der Lüge. Eine Unverschämtheit. Vielleicht sollten Sie Ihre
Laborergebnisse noch einmal überprüfen. Wahrscheinlich hat irgendein
überarbeiteter Laborant irgendwelche Röhrchen oder was weiß ich vertauscht.«
    Lyns Blick ruhte
unentwegt auf Margarethe Jacobsen, die heftig zu weinen begonnen hatte.
Automatisch beugte sie sich über den Tisch und griff nach der Hand der alten
Dame. »Frau Jacobsen! Ich glaube Ihnen!«
    »Lyn?« Unverständnis lag
in Karins Augen.
    Margarethe Jacobsen
blickte auf. Paul Lindmeirs Mund öffnete sich und schloss sich dann wieder.
    »Verstehen Sie mich
nicht falsch, Frau Jacobsen«, lächelte Lyn zaghaft, »es gibt nichts zu rütteln
an der Tatsache, dass Ihr Mann ermordet wurde. Es tut mir sehr leid. Die DNA -Proben wurden mehrfach überprüft. Aber …
nichtsdestotrotz glaube ich Ihnen. Ich glaube Ihnen, dass Sie das vorgefunden
haben, was Sie beschreiben: ein zerwühltes Bett, Geräusche in der Küche, einen
gedeckten Frühstückstisch, gekochten Kaffee. Aber: Nicht Ihr Mann hat das
getan.«
    Margarethe Jacobsen
bewegte ruckartig den Kopf, als wolle sie die Gedanken in ihrem Hirn neu
sortieren. »A aber … wer … wer sollte denn …«
    »Für mich gibt es da nur
eine Möglichkeit«, sagte Lyn ruhig. »Der Mörder Ihres Mannes.«
    ***
    »Boah, das war mal
lecker.« Kevin Holzbach lehnte sich zurück und strich über seinen Bauch. Er
deutete auf die Speisekarte der Pizzeria. »Willste noch so ‘n süßes Zeug?
Tiramisu oder so?«
    Jana schüttelte den
Kopf. »Nee, ich bin pappsatt. Bei mir passt nichts mehr rein.«
    Sie nahm einen Schluck
von ihrer Cola und betrachtete ihn anschließend durch das Glas hindurch.
»Siehst ulkig aus.«
    Er grinste und nestelte
in der Innentasche seiner Jacke, die über dem Stuhl hing. Er zog ein kleines
Päckchen hervor und legte es auf den Tisch. Mit dem Finger schob er es zu ihr
rüber.
    »Für dich.«
    Sie stellte ihr Glas ab.
Ihre Hand bewegte sich automatisch zu dem hübsch verpackten Geschenk, aber
bevor ihre Finger sich darum schlossen, blickte sie ihm in die Augen. Ernst.
»Woher hast du das ganze Geld, Gonzo? Du … du schenkst mir doch sonst nichts.«
    Das Leuchten in seinen
Augen verdunkelte sich. »Kannst du’s nicht einfach nehmen und auspacken? Ich
dachte, du freust dich.«
    »Tu ich ja auch.« Jetzt
lächelte sie und griff nach dem Päckchen. »Aber … du machst doch keinen Scheiß,
oder? Du dealst doch nicht, oder?«
    »Keep cool, Mäuschen.
Mit Peanuts geb ich mich nicht ab.«
    ***
    »Es tut mir leid,
Karin«, sagte Lyn nicht zum ersten Mal, während sie vor den Fenstern des
Besprechungsraumes der Mordkommission auf und ab lief. Draußen war es längst
dunkel. Ein halber Mond war hinter einer dünnen Wolkendecke schemenhaft zu
erkennen und hüllte die Gebäudeschatten des benachbarten Gefängnisses und des
Amtsgerichts in schwaches Licht.
    »Deine Vermutung ist
zweifellos nicht von der Hand zu weisen«, sagte Karin Schäfer, die die Fakten
am Flipchart skizziert hatte. »Solltest du recht haben, kommt nur ein sehr
intimer Kenner der Gepflogenheiten im Hause Jacobsen in Betracht. Und da Paul
Lindmeir in diese Kategorie fällt, war es äußerst unklug, diesen Verdacht in seiner
Anwesenheit zu äußern.«
    »Asche auf mein Haupt.«
    »Nun steig aus deiner
Büßerkutte und setz dich endlich hin«, forderte Thilo Lyn auf, indem er auf den
Stuhl neben sich klopfte. »Du machst mich ganz wuschig mit deinem Hin-und
Hergerenne.«
    »Sorry«, murmelte Lyn
und ließ sich schnell auf den Stuhl fallen.
    »Ist dem Mann solch eine
Tat zuzutrauen?« Lukas blickte von Lyn zu Karin. »Wie ist

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