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Marschfeuer - Kriminalroman

Marschfeuer - Kriminalroman

Titel: Marschfeuer - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heike Denzau
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Du willst
aufräumen. Für mich ist das okay so.« Er schloss seine Tür auf und deutete auf
sein Bett. »Meinetwegen können wir auch …«
    »Nee, hab meine Regel.
Heute wird hier mal klar Schiff gemacht.«
    Er packte ihren Kopf und
bohrte kurz seine Zunge in ihren Mund. »Du weißt doch, ein guter Pirat sticht
auch ins Rote Meer.«
    Jana riss ihren Kopf
zurück. »Bäh, du Sau! Das hast du doch wieder aus diesem Ekel-Buch von der
Roche … Vielleicht solltest du lieber mal was Vernünftiges lesen. Das macht
nämlich nicht dümmer.«
    Er stieg aus seiner
dreckigen Latzhose und beförderte sie mit dem Fuß in die Flurecke. »Wenn ich
dir nicht schlau genug bin, dann geh doch zu deinem Ex zurück. Mister
Oberschlau aus dem piekfeinen Internat passt ja vielleicht besser zu dir. Der
liest bestimmt auch Bücher.« Er zeigte ihr seinen Mittelfinger, ging ins Bad
und knallte die Tür hinter sich zu.
    »Leck mich«, brummte
Jana und ging in das kombinierte Wohn-Schlafzimmer. Genervt sammelte sie
dreckige, zu Knäueln gedrehte Socken, T Shirts und Slips zusammen und stopfte
alles in die kleine Waschmaschine in der Küche. Dann steckte sie ihren Kopf in
das Bad. Kevin stand noch unter der Dusche. »Hast du noch irgendwo Tabak?«,
rief sie laut, damit er sie hörte.
    »Such ich gleich raus«,
grölte er zurück, »schnüffel ja nicht wieder rum, verstanden?«
    »Leck mich noch mal«,
fauchte sie, nachdem sie die Tür zugeknallt hatte, und stampfte ins Wohnzimmer.
Sie riss die obere Schreibtischschublade auf. »Geht doch«, sagte sie, griff
nach dem Tabakpäckchen darin und öffnete es. »Scheiße!«
    Ihre Finger glitten über
die zur Hälfte gefalteten Fünfzigeuroscheine. Ihr Blick ruckte zur Badtür. Das
Duschwasser lief noch. Sie warf das Päckchen auf den Schreibtisch und wühlte
sich durch den übrigen Inhalt der oberen Schublade. Akkus, Feuerzeuge, eine
Tüte zusammengeklebte Fisherman’s Friend, Batterien. Sie zog die anderen beiden
Schubladen auf.
    In der zweiten lagen
Hefter, lose Papiere, ein beflecktes Berichtsheft und Rechnungen. In der
dritten gebrannte CD s und DVD s.
Zwischen »Piranha« und »The Road« lugte ein weiteres gebrauchtes Tabakpäckchen
hervor. Sie griff danach, obwohl das Wasserrauschen im Bad aufgehört hatte, und
öffnete es. Es enthielt nur Angelhaken. Durch die Badtür hörte sie ein leises
Zischen. Er war schon beim Deo. Schnell legte sie das Päckchen mit den Angelutensilien
an seinen Platz zurück. Das Gleiche tat sie mit dem geldgefüllten Tabakpäckchen.
    Ihr Herz raste, als er
Sekunden später die Badtür öffnete. Frisch duftend, sein nasses Haar aus dem
Gesicht streichend, blinzelte er ihr zu. »Alles wieder gut, Mäuschen? Du weißt
doch, dass ich dich lieb hab.«
    ***
    »Und nun?«, fragte
Hendrik, während er mit Lyn über das Werftgelände zum Dienstwagen ging.
    »Feierabend«, sagte Lyn
und blickte auf ihre Armbanduhr. »Ich ärgere mich, dass ich nicht mit meinem
Wagen gefahren bin. Da hätte ich gleich von hier aus nach Hause fahren können.«
    »Du ärgerst dich, dass
du mich noch ein halbes Stündchen für dich allein hast?«, sagte Hendrik
lächelnd und öffnete den Wagen. »Auch wenn es nur eine Autofahrt ist?«
    Lyn stöhnte grinsend
auf. »Du armes vernachlässigtes Wesen. Wie soll ich das nur wiedergutmachen?«
    »Wir könnten auf der
Rückfahrt in einen dieser netten, kleinen Feldwege abbiegen.«
    Vermutlich meinte er das
auch noch ernst. Lyn warf ihm einen misstrauischen Blick zu. »Verwerflich. Du
bist Beamter.«
    »In erster Linie bin ich
Mann. Also …?« Er griente.
    »Hättest du Spaß an Sex
mit einer Frau, die gedanklich bei einem anderen Mann ist?«
    »Wer sollte das sein?«
    »Gonzo. Wir sollten
jetzt gleich noch bei ihm reinschauen und ihm auf die Finger klopfen.« Sie sah
Hendrik an. »Der hat was in seinem Blick, das einem eine Gänsehaut verursacht.«
    »Schaffen wir das
zeitlich noch?«, fragte Hendrik, als sie durch das Werktor hinausfuhren. »Du
hast doch bestimmt noch genug vorzubereiten für Charlottes Geburtstag.« Er
zögerte kurz. »Kommt dein Ex morgen mit seiner Neuen?«
    »Zum Nachmittagskaffee
sind sie da«, sagte Lyn. »Ich freu mich ja für Lotte und Krümel. Aber ich
wünschte, sie wären schon wieder weg. Wenn ich nur an Miriams aufgesetztes
Lächeln denke, könnte ich brechen.«
    Er griff nach ihrer
Hand. »Es würde dir bestimmt leichter fallen mit einem Mann an deiner Seite.«
    »Hendrik …« Lyn wand
sich innerlich. Sie wollte ihm

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