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Marsha Mellow

Marsha Mellow

Titel: Marsha Mellow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria Beaumont
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Pornografie schreiben können, ohne zum Weichspüler zu greifen - du weißt schon, in Form von Duftkerzen und den obligatorischen Ich-liebe-Dichs.«
    »Gott, jetzt wird mir erst klar, was für ein Chauvinist du bist.«
    »Siehst du, was ich meine? Völlig verkrampft. Wir sind nicht einmal in der Lage, eine zivilisierte Unterhaltung zu führen, ohne dass du gleich auf Konfrontationskurs gehst. Wie auch immer, ob jetzt ein Mann, eine Frau oder ein Monster dahinter steckt, das Buch von Marsha Mellow ist klasse. Ich kann es dir nur empfehlen - etwas Aufklärung könnte dir nicht schaden. Du bist ein schönes und kluges Mädchen, aber du bist so zugeknöpft, dass es niemand mitkriegt. Riskier doch mal was. Man kann nie wissen, vielleicht gefällt es dir ja.« Er lehnt sich zurück, während ein überhebliches Lächeln auf seinem Gesicht erscheint.
    Scheiß auf die Geheimhaltung, klär ihn auf brüllt die innere Stimme, die jetzt die letzte Beherrschung verliert. Fang bei dem Tag an, an dem er dich verlassen hat, und dann bring diesen dämlichen Großkotz mal auf den aktuellen Stand. Mal sehen, ob ihm sein überhebliches Lächeln vergeht, wenn er erfährt, dass du diejenige mit den Eiern bist, die das zu Papier gebracht hat.
    Ich sträube mich innerlich dagegen, und so zugeknöpft, wie es Jake gar nicht für möglich gehalten hätte, sage ich: »Zufällig habe ich das Buch ebenfalls gelesen. Echt aufschlussreich.«
    »Heißt das, du küsst jetzt mit Zunge?«, prustet er los.
    Dieser Scheißkerl !, brüllt die innere Stimme.
    »Du Scheißkerl!«, spreche ich nach und schnappe mir meinen Mantel. »Es stimmt schon, was man sagt. Es kommt allein auf die Größe an, und du bist mit Sicherheit das größte Arschloch, das mir je begegnet ist.«
    Das war gut, lobt die innere Stimme. Könnte von mir stammen.
    Ich dampfe ab, ohne einen einzigen Blick zurückzuwerfen ... als ich plötzlich wieder Jason Dono van sehe. Ich frage mich ...
    Solltest du damit liebäugeln, ihn um ein Autogramm zu bitten, LASS ES. Wäre uncool Abgang Bühne links ... und nichts wie raus!
    Die innere Stimme hat Recht. Völlig gleichgültig haste ich an Jasons Tisch vorüber in Richtung Ausgang und finde mich schließlich draußen auf der Straße wieder.
    Als ich in Crouch End aus dem Bus steige, fühle ich mich furchtbar. Das schöne Triumphgefühl, das ich verspürte, als ich das Groucho verließ, hat gerade einmal fünf Minuten angehalten. Danach ging es stetig bergab. Und ich habe nicht einmal ein Autogramm von Jason.
    Während ich nach Hause stapfe, habe ich permanent das Bild von Dad mit diesem blonden Familiengift vor Augen. Dabei ist es mir noch nie gelungen, mir meine Eltern bei... dabei vorzustellen, aber das hier ist ernst. Es macht mich traurig und verursacht mir Übelkeit. Warum kann er sich nicht einfach mit seiner Werkbank begnügen? Ich kenne die Werbung, in der die tausend unterschiedlichen Möglichkeiten demonstriert werden, was man mit ihr anstellen kann, genau wie im Kamasutra - reicht ihm das nicht zur Befriedigung?
    Ein Teil von mir wünscht sich, der Sache keine große Bedeutung beizumessen, und ist sich sicher, dass es eine ganz harmlose Erklärung dafür gibt. Aber wie soll die aussehen?
    »Amy, ich habe deine Mutter angelogen und ihr gesagt, dass ich geschäftlich nach Birmingham fahre - schließlich hätte sie mir nie geglaubt, dass ich mich in einer unheimlich angesagten Kneipe in Soho mit meiner Anlageberaterin von der Bank treffe, die zufälligerweise jung, attraktiv und blond ist und eine Schwäche für exotische Rumcocktails und Riemchenpumps hat, um über einen neuen Kreditrahmen zu verhandeln.« Akte geschlossen, Fall erledigt.
    Als ich mich dem Haus nähere, in dem ich wohne, fliegt plötzlich die Eingangstür auf, und eine Gestalt in schimmerndem Violett stürzt heraus. Es dauert einen Augenblick, bis mir dämmert, dass es meine Mutter ist. Instinktiv gehe ich hinter einem Kirschbaum in Deckung. Während ich dem Klackern ihrer Absätze auf dem Gehweg lausche, das immer näher kommt, danke ich im Stillen Gott, dass mein Mantel eine ähnliche Farbe wie der Baumstamm hat - vielleicht entdeckt sie mich ja nicht. Trotzdem, lieber Gott, warum konntest du mich nicht flachbrüstig machen? Meine Möpse stehen nämlich deutlich hinter dem Baum hervor wie riesige Erkennungszeichen. Als sie auf einer Höhe mit mir ist, zucke ich kurz zusammen ... aber sie sieht mich nicht. Ihr Kopf ist gesenkt, als wäre sie in Gedanken. Sie steigt in

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