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Marsha Mellow

Marsha Mellow

Titel: Marsha Mellow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria Beaumont
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zusammen mit Kylie gemacht haben und den sich außer mir bestimmt niemand angeschaut hat. Würde es Ihnen vielleicht etwas ausmachen, mir ein Autogramm auf die Serviette zu schreiben?« Was soll man davon halten? Natürlich wäre es blöd. Aber wie blöd? Vielleicht wäre es ja gar nicht so verkehrt, und ich muss schließlich irgendwie die Zeit totschlagen, bis Jake endlich ...
    Verflucht. Er ist da. Ich beobachte ihn, als er durch den Laden geht, und obwohl er weder eine glanzvolle Musiker- beziehungsweise Schauspielerkarriere geschweige denn einen einzigen Auftritt bei einem großen West End Musical vorweisen kann, stellt er Jason dennoch in den Schatten. Er sieht aber auch verdammt gut aus. In diesem Augenblick lächelt er mir zu und zieht eine Zigarette aus der Schachtel. Früher bin ich total darauf abgefahren, wie er raucht. Wer behauptet, dass Zigaretten out sind? In den richtigen Händen werden sie zu einer verheerenden Waffe, um Coolness zu demonstrieren, und Jakes große, starke Hände eignen sich geradezu ideal dafür.
    Als er die Zigarette anzündet und einen tiefen Zug nimmt, treten seine Wangenknochen hervor, sodass ich ein längst vergessenes Kribbeln in meinem ...
    Hör sofort auf damit , befiehlt meine innere Stimme. Begrüß den Kerl, lass ihn dir einen Drink ausgeben, und dann nichts wie weg, bevor du mit heruntergelassenem Slip endest.
    Als er vor mir steht, sage ich »Hi, Jake« mit einer Stimme, die mehr Sex versprüht, als ich je für möglich gehalten hatte.
    Shit, für wen hältst du dich eigentlich? Für Mae West?
    Er beugt sich herunter, um mir einen Kuss auf die Wange zu geben. »Und, wie war das Meeting?«, fragt er, während er sich auf den Barhocker neben mir setzt.
    »Ach ... du weißt schon. Sehr produktiv. Eine Idee besser als die ...«
    »Du siehst umwerfend aus«, unterbricht er mich.
    Fall bloß nicht darauf herein. Du siehst nicht umwerfend aus. Du trägst nämlich immer noch dieselben Klamotten, mit denen du vorhin auf dem Gehweg im Dreck gelegen hast. Umwerfend sieht Cameron Diaz in ihrer Abendrobe für die Oscarverleihung aus, aber nicht du in deiner stinknormalen Combat-Hose und dem weißen T-Shirt mit dem Majofleck vorne drauf.
    Ich sehe an mir herunter. Meine innere Stimme hat Recht - mein Sandwich in der Mittagspause hat einen Klecks auf meiner rechten Brust hinterlassen.
    »Du hast dich verändert«, sagt Jake weiter. »Das ist mir heute Nachmittag schon aufgefallen. Was ist passiert?«
    »Ich habe mich von dir getrennt, das ist passiert«, entgegne ich.
    Pass auf warnt mich die innere Stimme. Keine Verbitterung - sonst bildet er sich noch was darauf ein.
    »Eigentlich habe ich mich gar nicht verändert«, schiebe ich eilig nach. »Ich bin nur zwei Jahre älter.«
    Gut. Schön sachlich bleiben. Weiter so.
    Gleich darauf bestellt Jake mir einen weiteren Drink, und ich frage ihn: »Wie geht es dir denn so?«
    Leider fällt mir erst im Nachhinein auf, dass der Satz merkwürdig klingt. Jake gehört zu der äußerst überschaubaren Zahl der Männer, die mich liegend mit den Zehen in Richtung Decke gesehen haben, und mir fällt nichts Besseres ein als Smalltalk-Fragen der übelsten Sorte.
    »Ich bin total geschafft«, antwortet er. »Ich habe immens viel gearbeitet. Seit letzten Monat ist Olkrieg auf der Venus auf dem Markt, und selbst jetzt noch jagt ein verdammter Publicity-Termin den nächsten. Ich bin urlaubsreif. Ich sehe langsam echt furchtbar aus.«
    Lügen haben kurze Beine. Der ist doch nur auf ein Kompliment aus. Fall bloß nicht drauf rein.
    »Im Gegenteil, du siehst klasse aus«, sage ich und beiße mir sofort auf die Zunge.
    Wie kannst du nur!
    Als Nächstes bietet er mir eine Zigarette an und beugt sich vor, um mir Feuer zu geben, wobei er die Flamme mit der Hand abschirmt. Eigentlich unnötig, da hier drinnen kein Orkantief zu befürchten ist, aber gut. Mit einem Mal scheint jedoch jegliche Luft aus dem Raum entwichen zu sein. Ich kann kaum noch atmen. Allein die Art, wie er mir Feuer gibt, elektrisiert mich. Als seine Fingerkuppen meine Hand streifen, muss ich daran denken, wie sie früher über meine ...
    Reiß dich gefälligst zusammen , brüllt die innere Stimme - gerade noch rechtzeitig.
    »Hast du schon gebucht?«, frage ich hastig.
    »Was gebucht?«
    »Einen Urlaub«, erkläre ich mit Frisösenstimme.
    »Dafür hatte ich noch gar keine Zeit. Aber das hole ich nach. Ich bin völlig ausgepowert. Wahrscheinlich werde ich für längere Zeit nicht in der Lage

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