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Marsha Mellow

Marsha Mellow

Titel: Marsha Mellow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria Beaumont
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sechs und Ant hätte gerade »Aa« auf die Tafel gekritzelt. Daraufhin ernten wir von einigen Besuchern, die Sex wohl für eine vollkommen ernste Angelegenheit halten, frostige Blicke.
    »Ich glaube, wir gehen besser, bevor man uns noch rausschmeißt«, sagt Ant.
    Kurz vor dem Ausgang bleibt Ant vor einem Kasten mit lauter kleinen, leuchtenden Vibratoren für 6,99 das Stück stehen. »Wie wär‘s mit einem Souvenir für Lisa?«, meint er.
    »Nein, die soll sich mit der Freiheitsstatue aus Plastik begnügen, die ich ihr gekauft habe.«
    Ich kann beim besten Willen nicht wiedergeben, was Ant darauf erwidert hat.
    »Vielen Dank, Ant, ich habe mich köstlich amüsiert«, sage ich im Taxi. »Und weißt du was? Es gibt nichts, was mich jetzt noch schocken könnte.«
    »Ach ja?«, entgegnet er. »Wie wäre es denn damit?
    »Ich weiß, dass sie noch nie so etwas gesehen hat, und das macht mich nur noch geiler. Ich setze mich rittlings auf Deborahs Rücken und reite auf ihr wie auf einem Pferd , während ich nebenbei nach ihren herabbaumelnden Brüsten greife. Dann packe ich sie an den Haaren und zerre ihren Kopf in den Nacken, bevor ich sie zwinge, Richards Schwanz in den Mund zu...«
    »Was redest du da?«, frage ich entsetzt. Anscheinend bin ich nicht die Einzige, die sich wundert. Der iranische Taxifahrer, der vorhin, als wir eingestiegen sind, kein einziges Wort Englisch sprach, ist mit einem Mal hellhörig geworden und verrenkt sich fast den Hals, um mitzuhören.
    »Nicht doch, warte, das Beste kommt erst noch«, erwidert Ant unbekümmert. »Also, bevor ich sie zwinge, Richards Schwanz in den Mund zu nehmen. Während Deborah lutscht, helfe ich mit der Hand nach, wobei ich spüre, dass er gleich so weit ist. Als es dann so weit ist, reiße ich sie zurück, und er spritzt alles auf ihren ...«
    »Hör auf damit!«
    »Du solltest dich mal selbst hören. Immerhin stammt das aus deiner Feder. Warum reagierst du denn so ... Tja, wie denn? So verklemmt?«
    Muss er mich ausgerechnet das fragen?
    »Ich möchte momentan einfach nicht daran erinnert werden«, entgegne ich. »Schließlich will ich mich heute amüsieren.«
    »Na ja, du kannst mich von mir aus einen Spielverderber nennen, aber morgen holt dich die Realität wieder ein.«
    »Du bist wirklich ein mieser Spielverderber. Oh Ant, ich will nicht zurück.«
    »Noch ist ja Zeit. Jetzt gehen wir erst einmal tanzen.«
    »Im Seminar ?«, kreische ich begeistert - da will ich nämlich schon die ganze Zeit unbedingt hin.
    »Da kommst du nur rein, wenn du deine Titten an der Garderobe abgibst. Nein, wir fahren ins En Why. Schwer angesagt - jedenfalls bei Heteros. Alex hat mich gebeten, den Laden mal auszuspionieren.«
    Ich weiß nicht so recht. Normalerweise gehe ich nicht gern in Clubs, aber die Vorstellung, zurück zu Ants Wohnung zu fahren und mich ins Bett zu legen, rückt meine gefürchtete Heimreise in unmittelbare Nähe. Also stimme ich seinem Vorschlag zu.
    »Ach, übrigens«, sage ich. »Wie kommt es, dass du ganze Passagen aus meinem Buch auswendig kennst?«
    »Oh, mit meiner Vergesslichkeit ist es immer schlimmer geworden - ständig habe ich irgendwelche Verabredungen vergessen, meine Schlüssel... meinen eigenen Namen. Also habe ich mir ein Gedächtnistraining-Video geholt. Echt unglaublich. Jetzt kann ich die ersten drei Kapitel aus deinem Buch sowie fast alle Namen mit A aus dem Telefonbuch zitieren. Trotzdem verlege ich meinen Schlüsselbund immer noch ständig.«

KAPITEL 20
    Es ist erst fünf Uhr morgens, und ich bin allerbester Stimmung. Was bestimmt nicht auf den Umstand zurückzuführen ist, dass ich in wenigen Stunden nach England zurückfliege, um mich einem Erschießungskommando zu stellen, das aus meiner Mutter, meinem Erpresser und dem Herausgeber der Daily Mail besteht. Nein, das muss an dem Ecstasy liegen.
    Ich hab tatsächlich Ecstasy geschluckt!
    Wow!
    Ich und Drogen!
    Mein ganzes Leben lang habe ich von bewusstseinsverändernden Substanzen die Finger gelassen, abgesehen von dem einen Mal, als Jake mir Poppers unter die Nase gehalten hat, und das ohne meine vorherige Einwilligung. Gut, ich trinke Alkohol und rauche, aber Pillen? Niemals. Ich habe ja schon ein ungutes Gefühl, wenn ich mehr als ein Aspirin nehme.
    Im En Why hatte ich trotz der ganzen Wodkagläser, die ich mir hinter die Binde kippte, wie üblich mit meiner Club-Phobie zu kämpfen. Ant registrierte die Symptome und versuchte, mich auf die Tanzfläche zu schleifen, aber ich rührte mich

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