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Marter: Thriller (German Edition)

Marter: Thriller (German Edition)

Titel: Marter: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Holt
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diejenigen, die wegen ihres Glaubens verfolgt wurden. In der Neuzeit waren viele von diesen Klöstern zu Krankenhäusern und Hochschulen umfunktioniert worden, die nicht selten auch weiterhin von Nonnen oder Mönchen geleitet wurden, die dem ursprünglichen Kloster angehört hatten. Auch in diesem Fall musste es ganz ähnlich gelaufen sein: Während Kat ihren Wagen parkte, beobachtete sie eine Gruppe von Nonnen im grauen Habit, wie sie von einem Gebäude zum nächsten eilten.
    Die Dame an der Rezeption, ebenfalls eine Nonne, brachte sie zu Pater Uriels Büro, wo sie für sie an die Tür klopfte.
    »Treten Sie ein«, rief eine Stimme.
    Ein Mann in Hemdsärmeln saß an einem Schreibtisch und tippte flink etwas in einen Computer. Abgesehen von dem weißen collarino an seinem Hemd und dem kleinen metallenen Kreuz, das er sich an die Brust geheftet hatte, hätte er auch ein ganz normaler Mediziner bei der Arbeit sein können. Ein Behandlungssofa, aus hygienischen Gründen mit einem Papierlaken abgedeckt, stand seitlich an der Wand.
    Er unterbrach sein Tun, stand auf und begrüßte Kat mit einem Händedruck. »Erfreut, Sie kennenzulernen. Ich bin Pater Uriel.« Sein Italienisch war tadellos, doch die leicht abgehackt klingenden Vokale verrieten, dass dies nicht seine Muttersprache war.
    »Danke, dass Sie mich empfangen, Pater.«
    »Nichts zu danken. Wie ich hörte, geht es um diesen Gräuel in Poveglia?«
    »Um den Mord, ja.«
    »Ich meinte damit nicht nur den Mord«, sagte Pater Uriel ruhig. Sie musste ihn fragend angesehen haben, denn nun fuhr er fort: »Es gibt viele mögliche Arten, das Böse in unsere Welt zu bringen, Capitano.«
    »Sie sprechen von dem Okkulten?«, hakte sie zaghaft nach.
    »Unter anderem.«
    »Aber dies hier ist doch eine ärztliche Einrichtung, nicht wahr? Es überrascht mich doch etwas, einen Mediziner so sprechen zu hören.«
    Der Anflug eines Lächelns kräuselte sich in seinen Augenwinkeln. »Die Trennlinie zwischen dem Spirituellen und der Medizin ist bisweilen weniger deutlich, als meine rein in der Medizin ausgebildeten Kollegen einen glauben machen wollen. Ob man nun beispielsweise den Begriff Psychose oder Besessenheit verwendet, ist weit öfter eine Frage der eigenen Ausbildung als von echten Unterschieden hinsichtlich der beschriebenen Symptome. In früheren Zeiten war selbstverständlich nicht selten das Gebet das einzige Heilmittel gegen solche Krankheiten. Doch in der heutigen Zeit verfügen wir auch über wirksame pharmazeutische Behandlungsmethoden. Daher bedienen wir uns hier im Institut beider Ansätze – der pharmazeutischen Einwirkung sowie der spirituellen, eingesetzt in Kombination. Sprichwörtlich also das Beste beider Welten.«
    »Interessant«, entgegnete Kat, da sie sich nicht in eine allgemeine Diskussion über das Institut hineinziehen lassen wollte. »Doch ich bin heute hier wegen Ihres Expertenwissens in okkultischen Belangen. Man hat mir gesagt, Sie könnten einige von denen hier womöglich identifizieren.« Damit öffnete sie den Ordner und nahm Hapadis Fotos mit den Symbolen vom Tatort auf Poveglia heraus.

    Pater Uriel betrachtete ein Bild nach dem anderen. »Ja«, sagte er nickend. »Einige von ihnen sind mir durchaus vertraut.« Er deutete auf eines. »Das hier ist unübersehbar das umgekehrte Kreuz. Es ist ein Zeichen dafür, dass Satan an einem blasphemischen Ort willkommen geheißen wird.« Dann deutete er auf ein weiteres. »Dieses hier stellt den Gehörnten Gott dar, ein Symbol, das für das Böse, Satan steht. Und das überkreuzte Doppel-S hier repräsentiert die Geißel als Symbol der Ehrerbietung an das Böse.«
    »Es besteht also nicht der geringste Zweifel, dass diese Symbole frevlerischer Natur sind?«
    »Nicht der geringste.« Er reichte ihr rasch die Fotos zurück, als wäre er nicht willens, sie länger als absolut nötig in den Händen zu halten.
    »Was ist mit denen hier?« Sie deutete auf zwei der Symbole, zu denen er nichts gesagt hatte. »Sie ähneln einigen von den Tätowierungen, die wir auf dem Körper des Opfers gefunden haben.«
    Pater Uriel betrachtete erneut die Bilder, wenn auch widerstrebend. »Bisweilen bringt ein einzelner Kult oder eine Sekte seine ganz eigene Ikonografie hervor, die für Außenseiter nicht zu durchschauen ist«, sagte er mit einem Schulterzucken. »Beispielsweise, um die diversen Gräuel zu verewigen, die ein einzelnes Mitglied begangen hat. In solchen Fällen haben die Symbole ganz bestimmte Bedeutungen, die für

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