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Marter: Thriller (German Edition)

Marter: Thriller (German Edition)

Titel: Marter: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Holt
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schwindelig, als wäre sie soeben von einer irrsinnig hohen Brücke gesprungen und als befände sie sich nun im freien Fall; sie stürzte ins Leere. Ihr war bewusst, dass sie jeden Moment auf der Wasseroberfläche aufschlagen würde, dass der Kuss ein Ende haben musste, dass Ausflüchte und Verlegenheit und Bedauern folgen würden, doch während sie sich noch im freien Fall befand, verschwendete sie keinen Gedanken an all das. Sie hatte nur ihre Gefühle im Sinn, die immer weiter aufgeblüht waren, seit sie diesem Fall zugeteilt worden war.
    Ihre Gefühle für Aldo Piola.
    Sie erwiderte seinen Kuss. Und während sie sich küssten, war alles gut.
    »Kat«, flüsterte er. Er löste sich von ihr, hielt aber ihr Gesicht mit beiden Händen fest, als könnte er es nicht ertragen, sie ganz loszulassen. »Sag mir, wenn ich aufhören soll. Sag, dass ich aufhören soll, und ich schwöre, keiner wird je davon erfahren.«
    »Ich will aber nicht, dass es aufhört«, erwiderte sie und küsste ihn erneut, fordernder diesmal.
    Ein Teil von ihr war noch immer im Augenblick gefangen, verloren in dem, was sie in ihrem Mund spürte, und dem feurigen Verlangen, das in ihren Lenden entfacht worden war. Doch ein anderer Teil von ihr wusste, dass es jetzt an ihr war, eine Entscheidung zu treffen: Ob sie es dabei belassen wollte oder ihn zu sich in die Wohnung bat.
    »Komm mit zu mir«, flüsterte sie.
    »Bist du sicher?«
    »Ja, bin ich.«
    Er sperrte den Wagen ab und folgte ihr die Treppe hoch in ihr Apartment. Als sie den Schlüssel ins Schloss steckte, dachte sie an all die anderen Male, da sie dies getan hatte, dachte an die Männer, die sie hierher mitgebracht hatte, nüchtern oder betrunken, glücklich oder einsam, wenn sie Gesellschaft gebraucht oder einfach nur beschlossen hatte, dass ihr der Typ, der sie da anquatschte, ganz gut gefiel. Dieses Mal fühlte es sich jedoch anders an.
    Das hier brauchte sie viel dringender.
    In der Wohnung wandte sie sich zu ihm um. Und dieses Mal umklammerten sie sich nicht mehr ganz so ungestüm: Es war die behutsame, wenn auch ganz unverhohlen sexuelle Umarmung zweier Leute, die genau wussten, wo all das hinführen würde, und die sich daher alle Zeit der Welt nehmen konnten, um ans Ziel zu gelangen.
    Dennoch löste er sich nun von ihr, um ihr etwas mitzuteilen. »Du kannst dich immer noch umentscheiden, das weißt du doch.«
    »Bist du verrückt? Ich will das hier genauso sehr wie du. Oder hast du es dir etwa anders überlegt? Das wäre schon in Ordnung, es steht dir frei.«
    Schweigend schüttelte er den Kopf. Sie ging in die Küche und holte eine Flasche Prosecco, etwas Schinken und ein paar Oliven. Das Sofa kam ihr etwas zu förmlich vor, daher setzten sie sich auf den Boden, Hüfte an Hüfte, und nippten an dem perlenden Getränk.
    Sie legte ihren Kopf an seine Brust. »Wann hast du …?«
    »Gleich das erste Mal, als ich dich sah. Bei der Santa Maria della Salute. Wie du mit deinen nackten Beinen durch das eiskalte Wasser gestapft bist.« Er strich mit einer Hand über ihre Schenkel. »Mit diesen Beinen.«
    Sie verlagerte ihre Position und öffnete die Knie, sodass er seine Hand dazwischenschieben konnte. Er ließ sie auf der Innenseite ihrer Schenkel hochwandern und entzündete so ihre Leidenschaft. »Und du?«, erkundigte er sich, während er die Hand wieder zurückzog.
    Sie lächelte. Das war ein gutes Zeichen: Er war zweifelsohne ein Mann, der wusste, wann er sich zurückhalten musste.
    »Ich weiß es nicht. Vielleicht in der Gerichtsmedizin. Oder als du das erste Mal mit mir essen gegangen bist, in Chioggia, und du den Restaurantbesitzer gezwungen hast, dein Geld zu nehmen.« Sie schauderte. »Oder heute.«
    Er nahm einen Schluck von seinem Prosecco und sah ihr direkt in die Augen. Sie spürte, wie die Bläschen in ihrem Mund einen Tanz vollführten, als sie sich küssten, schmeckte die Süße der Trauben. Seine Bartstoppeln fühlten sich rau an unter ihrer Hand.
    »Komm ins Bett«, hauchte sie.
    Es folgte ehrfurchtsvolle Stille beim Entkleiden, ein Staunen, als sie das erste Mal nackt vor ihm stand, und Verblüffung über das wohlige Gefühl, das seine Berührungen in ihr weckten. Er ging ganz bedächtig vor, beinahe methodisch, und brachte sie völlig ruhig an den Rand des Höhepunktes durch seine Streicheleinheiten, noch ehe sie ihm das Hemd ausgezogen hatte. Und dann – endlich! Sie hatte es geschafft, seinen Gürtel zu öffnen, hielt ihn in der Hand, und jetzt war es an ihm, vor

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