Martin, Kat - Perlen Serie
hob und zu seinem großen Baldachinbett trug. Noch immer hielt er sein eigenes Verlangen zurück und wartete, bis sie ein weiteres Mal dem Höhepunkt nah war und sich unter ihm aufbäumte. Dann erst kam er zu ihr und drang tief in sie ein. Während er sich nahm, wonach er sich seit Wo- chen verzehrt hatte, spürte er, wie sie rastlos und voller Lei- denschaft seine fiebrige Haut streichelte.
Er brauchte Victoria und würde nicht ohne sie sein können. Gemeinsam erreichten sie den Gipfel und lagen danach eng umschlungen. Mit noch immer zweifelnden Augen sah Victo- ria zu ihm auf.
„Darf ich bleiben?" fragte sie leise.
Sanft fuhr Cord mit einem Finger über ihre Wange. „Ich werde dich gar nicht gehen lassen. Was sollte ich denn tun, wenn mich eines meiner verwegenen Bedürfnisse überkäme?"
An seine nackte Brust geschmiegt, lächelte sie und drückte sich enger an ihn. Sofort regte sich sein Körper und verlangte erneut nach ihr.
Er betrachtete eine ihrer kastanienbraunen Locken, die sich um seinen Finger gewickelt hatte, und ihm wurde bewusst, wie sehr Victoria von seinem Herzen Besitz ergriffen hatte. Instän- dig hoffte er, dass er dies nicht eines Tages bereuen müsste.
24. KAPITEL
Als Cord erwachte, fühlte er sich so erholt wie seit Tagen nicht
mehr. Er streckte den Arm nach seiner Frau aus, fand das Bett
neben sich jedoch leer. Nachdem er sich seinen seidenen Mor-
genmantel angezogen hatte, ging er auf bloßen Füßen zu der
Tür, die ihre beiden Zimmer miteinander verband.
Zunächst sah er Victoria nicht. Doch dann hörte er ein Ge-
räusch und bemerkte sie hinter dem bemalten Paravent, wo sie
sich gerade in ihren Nachttopf übergab.
„Victoria!" Cord eilte zu ihr. Am Waschtisch goss er Wasser
in die Porzellanschüssel und befeuchtete ein Tuch darin.
Victoria nahm den feuchten Lappen mit zitternder Hand
entgegen. „Ich hatte gehofft, dich nicht zu wecken." Sie er-
frischte sich Gesicht und Hals und versuchte zu lächeln.
„Wahrscheinlich habe ich etwas gegessen, das mir nicht be-
kommen ist."
Cord runzelte besorgt die Stirn. „Ich wollte heute Nachmit-
tag eigentlich nach Watford fahren und hatte gehofft, du wür-
dest mit mir kommen. Jetzt ist es sicher besser, wenn ich zu
Hause bleibe."
Sie schüttelte den Kopf. „Nein, du musst dir keine Sorgen
um mich machen. Es geht mir schon viel besser. Wie lange
wirst du fort sein?"
„Zwei Tage, höchstens drei."
Erneut fuhr sie sich mit dem Tuch über ihr Gesicht und
nahm dann dankend das Glas Wasser, das er ihr anbot. „Ich
möchte nicht, dass du meinetwegen nicht fährst."
„Wenn ich nicht hier bin, würde ich mir die ganze Zeit Sor-
gen um dich machen."
„Bitte, Cord. Ich brauche nur etwas Ruhe." Sie blickte errö-
tend auf den Nachttopf. „Und ich möchte nicht, dass du mich
so siehst." Nachdenklich betrachtete er sie. Irgendetwas an ihr erschien
ihm anders als sonst. Es war, als würde ein sanftes Leuchten von ihr ausgehen, das ihm früher nie aufgefallen war. Nun er- innerte er sich auch daran, dass ihm ihre Brüste in der vergan- genen Nacht üppiger als sonst erschienen waren - und ihr Bauch war leicht gewölbt...
Und am Morgen überkam sie Übelkeit.
Cord hatte in seinem Leben die Bekanntschaft vieler Frauen gemacht. Sie fühlten sich in seiner Gegenwart wohl, und oft hatten sie sich ihm anvertraut. Auch seine Cousine Sarah er- zählte ihm vieles. Victoria schien sich darüber weniger im Kla- ren zu sein als Cord, für ihn bestand allerdings kaum noch ein Zweifel darüber, dass seine Frau ein Kind erwartete.
Die Vorstellung nahm ihm für einen Moment den Atem. Natürlich wollte er Kinder. Als Earl of Brant war es seine Pflicht, für einen Erben zu sorgen, der einmal Titel und Fami- lienbesitz übernehmen würde. Und während seiner Kindheit hatte er es immer so bedauert, keine Geschwister zu haben, dass er außer sich vor Freude gewesen war, nachdem seine El- tern seine beiden Cousins und seine Cousine bei sich aufge- nommen hatten. Auch den kleinen Teddy vergötterte er und konnte es kaum erwarten, einen eigenen Sohn zu haben. Wenn er nur mit Sicherheit wüsste, dass das Kind, das Victo- ria erwartete, tatsächlich seines war!
Er sah sie an. Obwohl sie immer noch blass war, zitterte sie nicht mehr so stark. „Wenn du meinst, werde ich also heute Nachmittag fahren."
Er brauchte jetzt etwas Distanz, um sich mit der neuen Si- tuation auseinander zu setzen. Wie sollte er damit umgehen, dass seine Frau
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