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Martin, Kat - Perlen Serie

Martin, Kat - Perlen Serie

Titel: Martin, Kat - Perlen Serie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 1. Perlen für die Braut
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ihm war, wie sollte es ihr dann gelingen, dass er sich in sie verliebte? Und wenn er sich nicht in sie verliebte, wie lange würde es wohl dauern, bis er ihrer überdrüssig war und sich ei- ner anderen Frau zuwandte?
    „Entschuldigen Sie, Mylady."
    Sie stand immer noch auf dem Gang vor Cords Arbeitszim- mer, als die Stimme des Butlers sie aus ihren Gedanken riss. „Ihre Kutsche steht nun bereit."
    „Danke, Timmons." Sie wollte ihre Schwester besuchen. Claire war wohlbehalten nach London zurückgekehrt und leb- te nun mit ihrem Mann in einem kleinen, aber sehr eleganten

Stadthaus in der Nähe des Portman Square. Tory wusste, dass Claire sich einsam fühlte und sehr unsicher war, was ihr neues Leben betraf. Sie wünschte ihrer Schwester, dass sich das mit der Zeit ändern würde.
    Sie folgte Timmons in die Eingangshalle, nahm ihren Hand- beutel und wartete, bis der Butler ihr die Tür geöffnet hatte. Seitdem sie Cords Frau war, verhielt sich das Hauspersonal ihr gegenüber erstaunlich herzlich. Sobald sich herumgesprochen hatte, dass sie eigentlich gar keine Dienstbotin war, sondern die Tochter eines Barons, schienen sie Tory dafür zu bewun- dern, dass sie während ihrer Zeit als Haushälterin genauso hart gearbeitet hatte wie alle anderen auch.
    Nur Mrs. Rathbone blieb weiterhin abweisend und tat sich sichtlich schwer damit, ihr gegenüber Respekt zu zeigen. Doch Tory mochte sie nicht entlassen, da sie bereits seit langen Jah- ren in Cords Diensten stand.
    Ihre Schwester erwartete sie schon ungeduldig, und sobald Tory aus der Kutsche stieg, rannte Claire ihr entgegen und fiel ihr in die Arme.
    „Oh Tory, ich bin so glücklich, dich zu sehen!"
    „Wir waren doch nur wenige Tage getrennt, meine Liebe."
    „Ich weiß. Aber mir erschien es wie eine Ewigkeit." Sie er- griff Torys Hand und zog sie mit sich ins Haus.
    Ein großer, dünner Butler erschien in der Eingangshalle. Claire sah zu ihm auf, und er schmunzelte. „Vielleicht wün- schen Mylady Tee", schlug er vor.
    „Aber ja! Danke, Parkhurst, das wäre wunderbar."
    „Natürlich, Mylady." Er schien von seiner neuen Herrin völ- lig hingerissen zu sein.
    Tory folgte Claire in das Wohnzimmer, das ganz in Weiß und Gold gehalten war. Der Kamin war mit italienischem Marmor aus Siena verkleidet, und von der Decke hingen Kristallleuch- ter.
    Claire versuchte zu lächeln, sie wirkte indes erschöpft. „Du siehst blass aus, meine Liebe. Geht es dir gut?"
    Claire wich ihrem Blick aus. „Ja, es ist nichts."
    Tory wurde wachsam. „Zwischen dir und Lord Percy gibt es ... keine Probleme?"
    „Ich denke nicht." Claire seufzte und ließ sich auf das Sofa sinken. „Es ist nur ..."
    „Nur was, Liebes? Bist du etwa nicht so gerne mit Lord Per- cy zusammen?"

Claires Lächeln entspannte sich ein wenig. „Oh doch. Ich mag ihn sehr. Aber ..."
    In diesem Moment wurden sie von der Ankunft des Butlers unterbrochen, der den Tee durch die offene Tür brachte.
    „Warum schenkst du uns nicht Tee ein?" schlug Tory ihrer Schwester vor. „Und dann erzählst du mir alles."
    Parkhurst wandte sich zum Gehen und schloss die Tür hin- ter sich, damit sie ungestört waren. Tory setzte sich neben ihre Schwester auf das Sofa. Sorgsam ordnete Claire den Rock ih- res hellgrünen Tageskleides, der unter der Brust angesetzt und in winzige Falten gerafft war. Auch Tory trug ein Kleid aus leichtem Musselinstoff, nur dass ihres einen kräftigen safran- gelben Ton hatte und das Oberteil mit dem eckigen Ausschnitt aus reich bestickter Seide war.
    Claire war mit dem Sohn eines Marquess verheiratet, Tory war die Frau eines Earls, und beide Männer hatten es sich nicht nehmen lassen, ihre Ehefrauen ihrem neuen Stand und der neuesten Mode entsprechend einzukleiden.
    Claire nahm einen Schluck Tee. „Manchmal, wenn ich mit ihm zusammen bin ... ich weiß nicht... er macht mich irgend- wie nervös. Er sieht wirklich gut aus, und natürlich benimmt er sich wie ein Gentleman. Aber wenn er meine Hand hält, spüre ich, wie ich anfange zu zittern. Und wenn er mich küsst, gefällt mir das sehr, doch wenn er aufhört, merke ich, dass ich ganz unruhig werde, weil er schon aufhört..."
    Tory biss sich auf die Lippe. Sie wusste genau, was ihre Schwester meinte. Cord ließ sie dasselbe empfinden - und noch viel mehr. Nur wie sollte sie ihrer Schwester die Leiden- schaft zwischen einem Mann und einer Frau erklären?
    „Was du fühlst, ist ganz natürlich, Claire. Wenn eine Frau ei- nen Mann bewundert, hat sie oft

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