Martin, Kat - Perlen Serie
und errötete. „Natürlich. Nie könnte ich das vergessen, selbst wenn ich wollte."
Claire ließ ihr Kleid, das hellblaue Seidenkleid, dessen Aus- schnitt Frances auf ihren Wunsch bis an die Grenzen des An- stands abgeändert hatte, von ihren Schultern gleiten. Percys Augen weiteten sich, als sie auch die Träger ihres Unterkleides abstreifte und ihre Brüste seinen Blicken darbot.
Unglücklicherweise schien er stocksteif am Boden festge- wachsen zu sein. „Wenn ich dich so berühre ... ist das nur der erste Schritt. In jener Nacht hätte ich fast die Beherrschung über mich verloren. Wenn ich ... dich erneut auf diese Weise be- rührte ... ich habe Angst vor dem, was passieren könnte." „Ich habe keine Angst, Percy."
„Du bist sehr zart, Claire. Ich habe versprochen, dass ich warten und dir Zeit lassen würde. Warten ist für einen Mann nicht einfach - vor allem dann nicht, wenn seine Frau so wun- derschön ist, wie du es bist. Wenn ich dir nahe bin, verliere ich
fast die Kontrolle über mich ..."
„Aber geben sich nicht alle Frauen ihren Männern hin? Oh Percy, ich möchte deine Frau sein!"
In seinen Augen spiegelte sich der Aufruhr der Gefühle. „Bist... bist du dir sicher, Claire?"
„Ja, ganz sicher."
Percy atmete tief durch. „Wir werden uns Zeit lassen. Wenn du möchtest, dass wir aufhören, werde ich mein Bestes versu- chen, um ..."
„Ich möchte nur, dass wir endlich Mann und Frau werden." Percys Augen verdunkelten sich vor Leidenschaft. Im schwachen Schein der Lampe wirkte er auf einmal älter, mehr wie ein Mann und nicht mehr wie der Junge, der er noch zu sein schien, als sie ihn kennen gelernt hatte. Er nahm sie in sei- ne Arme, und als er sie küsste, fielen all ihre Ängste von ihr ab. Behutsam zog er sie aus und trug sie zu seinem großen Bett hinüber. Er küsste und berührte sie am ganzen Leib und ver- brachte Stunden damit, sie auf ihn vorzubereiten ... Stunden, die sie mit ungeahntem Glück und den unbeschreiblichsten Empfindungen erfüllten. Als sich ihre Körper vereinigten, spürte sie nur einen kurzen Schmerz, der sogleich verging. Sie brannte vor Leidenschaft und einem heftigen Verlangen, das nur Percy in dieser langen und wunderbaren Nacht zu stillen vermochte.
Ihre Schwester hatte Recht gehabt - es war wundervoll! Aber hatte Tory nicht immer Recht?
Tory konnte nur hoffen, dass sie das Richtige tat. Sie bemühte sich, nicht allzu deutlich mit Julian zu flirten, um kein Gerede zu verursachen.
Nur gelegentlich, wenn sie merkte, dass Cord zu ihr hinüber- sah und Julian auch in ihrer Nähe war, was meistens der Fall war, lachte sie ... oder lächelte ... und ließ dezent ihren Fächer spielen. Ihre Übung im Flirten war gering, und sie hoffte, dass sie es überzeugend machte, doch sicher war sie sich ihrer Sa- che keineswegs.
Wie versprochen warf Julian ihr glühende Blicke zu und be- dachte sie mit seinem verführerischsten Lächeln.
In dieser Nacht liebte Cord sie lange und mit ausdauernder Leidenschaft, als ob er sich seines Anspruchs auf sie versi- chern wollte. Danach lag sie erschöpft und zufrieden in seinen Armen und empfand eine Spur des Triumphs, weil er sie vor
Morgengrauen ein weiteres Mal nahm.
Später lag er neben ihr und ließ eine Locke ihres Haars durch seine Finger gleiten. „Ich habe mich entschieden, meine Rückkehr auf das Ende der Woche zu verschieben. Wir könn- ten dann gemeinsam nach London fahren."
Am liebsten wäre sie vor Freude laut jubelnd aufgesprun- gen! Doch sie hielt sich zurück. „Wirklich? Ich dachte, du hät- test Wichtiges zu erledigen?"
Cords Miene verfinsterte sich. „Ich hatte gehofft, du würdest dich freuen."
Tory lächelte, denn sie konnte ihre Freude tatsächlich nicht länger verbergen. „Das tue ich auch."
Ihr Mann schien allerdings nicht davon überzeugt zu sein, und ihr schien, dass sie damit ihrem Ziel wieder einen Schritt näher gekommen war.
Die Tage auf dem Land vergingen viel zu schnell. Die meis- te Zeit hatte Tory mit ihrem Mann verbracht, der über ihr Zu- sammensein fast genauso glücklich zu sein schien wie sie selbst. Sie lachten viel und unternahmen lange Spaziergänge entlang des idyllischen Weihers. An einem Tag machten sie al- le gemeinsam einen Ausflug nach Tunbridge Wells, um sich an den Mineralquellen zu laben, denen heilende Eigenschaften zugesprochen wurden.
Doch bald war die Woche endgültig vorbei.
Am Tag der Abreise kam Tory die Treppe herunter und traf in der Eingangshalle auf Julian.
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